KV Hamburg wehrt sich gegen Bevormundung durch Koalitionäre
Ärzte würden ihre Praxen dort errichten, wo es gut für das Versorgungsangebot sei. „Das sind beispielsweise Knotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs oder Einkaufszentren“, so Plassmann. Das sei vernünftig und diene dem Patienten, der die Praxen leicht erreichen könne. „Statistische Planspiele von Behörde oder Bezirkspolitikern sind da nur kontraproduktiv.“ Staatliche Planwirtschaft sei bislang noch immer und überall gescheitert.
Plassmann rügte zudem das widersprüchliche Verhalten der Gesundheitspolitik: „Auf der einen Seite verlangt sie eine breite Verteilung der Praxen, auf der anderen Seite begünstigt sie die Schaffung großer Ärztezentren, was zwangsläufig zu einer Konzentration der Praxisstandorte führt.“ Plassmann forderte die Politik auf, das Vordringen von Finanzinvestoren im Gesundheitswesen zu stoppen und bewährte Strukturen der ärztlichen Selbstverwaltung sowie die Freiberuflichkeit der Ärzte zu respektieren. Damit habe man eines der besten Gesundheitssysteme der Welt geschaffen – was in den Wochen der Corona-Pandemie auch international bemerkt und gewürdigt worden sei.