Präventionsinitiative der KBV: Schutzimpfung gegen HPV
Angesichts der niedrigen Impfquoten gegen Humane Papillomaviren (HPV) bei Mädchen und Jungen startet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) eine Informationskampagne. Damit soll das Bewusstsein für HPV und die Schutzimpfung, die das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken kann, erhöht werden. Arztpraxen können ihre Patienten mit einem Plakat und einer Infokarte für das Wartezimmer auf die Impfung aufmerksam machen. Anlässe wie die Ende April stattfindende Europäische Impfwoche bieten eine gute Möglichkeit, auf die Bedeutung der HPV-Impfung sowie weiterer Schutzimpfungen hinzuweisen.
Niedrige HPV-Impfquoten
Eine Infektion mit Humanen Papillomaviren kann langfristig Krebs verursachen. Eine Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und kann so das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs senken. In Deutschland liegen die HPV-Impfquoten für eine vollständige Impfserie bei 15-jährigen Mädchen jedoch lediglich bei 54 Prozent und bei Jungen bei 27 Prozent (Daten für 2021, RKI-Impfsurveillance, Epid. Bull. 48/2022).
Plakat und Infokarte für das Wartezimmer
Die KBV unterstützt Praxen bei der Information ihrer Patienten zum Thema HPV-Schutzimpfung durch Materialien für das Wartezimmer. Unter dem Motto „Schützen Sie Ihre Kinder vor HPV. – Humane Papillomaviren können Krebs verursachen. Eine Impfung schützt.“ weist ein DIN-A3-Plakat mit aufmerksamkeitsstarkem, sympathischem Motiv auf die Schutzimpfung hin. Eine Infokarte informiert darüber, für wen die Impfung empfohlen ist. Weiterhin stellt die KBV Bild-Dateien zum Download zur Verfügung, die Ärztinnen und Ärzte in auf ihren Social-Media-Kanälen einsetzen können.
Die Materialien stellt die KBV auf einer Themenseite zur HPV-Impfung bereit, dort können sie kostenfrei bestellt beziehungsweise heruntergeladen werden.
Humane Papillomaviren gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Fast alle Menschen stecken sich im Laufe des Lebens mit HPV an, oft bereits beim ersten Sexualkontakt. Die Viren können Krebs am Gebärmutterhals, aber auch an After oder Penis und in Mund oder Rachen auslösen.
STIKO empfiehlt die Impfung für Mädchen und Jungen ab 9 Jahren
Den besten Schutz vermittelt die HPV-Impfung, wenn vorher noch kein Kontakt zu HP-Viren stattgefunden hat. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die zweifache Impfung für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen sollten so früh wie möglich nachgeholt werden. Die Kosten dafür werden bis zum 18. Geburtstag standardmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Die Europäische Impfwoche findet jährlich Ende April statt und wird koordiniert vom Regionalbüro für Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO).