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30.10.2023

Informationen zum Lieferengpass von Fluoxetin (Antidepressivum) – besonders für Kinder – und Jugendpsychiater

Die AOK Rheinland /Hamburg akzeptiert für Kinder und Jugendliche die Verordnungen der für Kinder nicht zugelassenen SSRI (Sertralin, Escitalopram und Duloxetin) ohne Genehmigungsvorbehalt. Diese Zusage gilt zunächst bis zum 31.12.2023.

Die AOK Rheinland/Hamburg verzichtet vor für die nachgewiesene Dauer des Fluoxetin-Lieferengpasses auf den Genehmigungsvorbehalt. Die Wirkstoffe Sertralin, Escitalopram und Duloxetin können demnach ohne vorherige Genehmigung während des bestehenden Lieferengpasses des Wirkstoffes Fluoxetin zu Lasten der AOK Rheinland/Hamburg für Kinder und Jugendliche verordnet werden. Die pharmazeutischen Unternehmen haben nach Rücksprache versichert, dass bereits erste Herstellungs-Chargen von Fluoxetin freigegeben wurden und die Verfügbarkeit von Fluoxetin voraussichtlich im November 2023 wiederhergestellt sei. Die Krankenkassen in NRW befristen daher diese generellen Zusagen zunächst bis Ende Dezember 2023. Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass die zugrundeliegende Erkrankung (hier: Depression) patientenindividuell dokumentiert werden muss.

Die Nachweispflicht für den bestehenden Lieferengpass obliegt den abgebenden Apotheken – hierzu hat die AOK Rheinland/Hamburg eine entsprechende ergänzende Vereinbarung mit dem Apothekerverein Hamburg getroffen, die einen wirkstoffübergreifenden Austausch nach vorheriger Rücksprache mit dem Verordner ermöglicht, ohne das zwingend ein neues Verordnungsblatt ausgestellt werden muss.

Hintergrundinformationen

Der Wirkstoff ist bei bestimmten Indikationen die einzige für Kinder zugelassene Substanz.  Eine zugelassene Alternative ist in diesen Fällen nicht vorhanden.

Die DAZ (Deutsche Apothekerzeitung) informierte zu diesem Thema:

„Derzeit gibt es laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bei 70% der Fluoxetin-­haltigen Arzneimittel auf dem Markt Lieferengpässe. Betroffen sind aktuell Präparate von Sandoz (Marken Hexal und 1A) in den Wirkstärken 10 und 20 mg. Die Einschränkung sei auf eine Verunreinigung zurückzuführen, die weitere Freigaben bis auf Weiteres verhindere, so ein BfArM-Sprecher. Wie die Deutsche Presse-Agentur meldete, würden Präparate mit der Wirkstärke 10 oder 20 mg voraussichtlich erst im Dezember wieder produziert. 

Wie Sandoz (Pharmazeitischer Hersteller) der Deutschen Apothekerzeitung (DAZ) am 20.10. mitteilte, seien Fluoxetin 40-1A Pharma Tabletten und Fluoxetin Hexal 40 mg Tabletten lieferfähig und sollten über den Großhandel verfügbar sein. Die Tabletten beider Präparate sind viertelbar, sodass betroffene Patienten die Tabletten entsprechend teilen könnten."