Informationen für Frauenärzte
- 04 /2024 - Impftiterbestimmung nach Schutzimpfungs-Richtlinie
Seit dem 01.10.2024 umfasst die Schutzimpfungs-Richtlinie in bestimmten Konstellationen und Indikationen auch serologische Testungen.
Serologische Testung vor Impfung nur in Ausnahmefällen (G-BA-Kriterium B)
Bei Patientinnen und Patienten vor geplanter immunsuppressiver Therapie oder Organtransplantation soll z.B. eine serologische Vortestung auf Varizellen erfolgen. Im Falle von Seronegativität soll dann keine Impfung mit Herpes zoster-subunit-Totimpfstoff, durchgeführt werden, sondern eine Varizellen-Impfung (siehe Impfindikationen Varizellen Anlage 1 SI-RL). Bei Frauen mit Kinderwunsch und zugleich unklarer Varizellenanamnese kann und bei Personen vor geplanter immunsuppressiver Therapie oder Organtransplantation mit unklarer Varizellenanamnese soll eine serologische Vortestung erfolgen.
Für die Hepatitis A Impfung kann eine serologische Vortestung auf anti-HAV erfolgen, wenn Personen länger in Endemiegebieten gelebt haben oder in Familien aus Endemiegebieten aufgewachsen sind oder vor 1950 geboren wurden. Eine serologische Vortestung für die Hep B Impfung kann erfolgen, wenn Personen ein hohes anamnestisches Expositionsrisiko haben. Eine serologische Kontrolle des Impferfolges soll bei allen Personen erfolgen. Nähere Erläuterungen zur Kontrolle des Impferfolges und zum weiteren Vorgehen siehe Epidemiologisches Bulletin Nr. 36/37 vom 9. September 2013.
Serologische Testungen bei Immundefizienz zur Kontrolle des Impferfolgs (G-BA-Kriterium A)
Insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit Immundefizienz besteht unter der Voraussetzung der medizinischen Notwendigkeit zur Kontrolle des Impferfolgs ein Anspruch auf entsprechende serologische Testungen (§ 11 Absatz 1 Satz 2) im unmittelbaren Zusammenhang mit bestimmten Impfungen. Ist die Immundefizienz medikamentös hervorgerufen worden, so kann die serologische Testung maximal bis sechs Monate nach Beendigung einer Chemo- oder Immuntherapie durchgeführt werden.
Die nachfolgende Tabelle gem. § 4 Abs. 1 der Hamburger Schutzimpfung-Vereinbarungen enthält die Bezeichnungen der Schutzimpfungen, für die eine serologische Testung gegenüber Hamburger Krankenkassen durchgeführt und abgerechnet werden kann.
Anlage 2 zum Vertrag nach § 132e SGB V über die Durchführung von Schutzimpfungen nach § 20i Abs. 1 i. V. m. § 92 Abs. 1 SGB V (Schutzimpfungs-Vereinbarung)
Bezeichnung G-BA-Kriterium A1 G-BA-Kriterium B2 Diphtherie x FSME x Haemophilus influenzae Typ b (Hib) x Hepatitis A x x Hepatitis B x x Herpes zoster x x Masern x Mumps x Pneumokokken x Poliomyelitis x Röteln x Tetanus x Tollwut x Varizellen x x SARS-Cov-2 x [1] Serologische Kontrolle des Impferfolgs bei Patienten mit Immundefizienz
2 Serologischen Testung im Zusammenhang mit den Impfungen Hepatitis A, Hepatitis B, Varizellen und Herpes zoster“
Abrechnung
Leistungen in Zusammenhang mit serologischen Tests nach § 11 Absatz 1 Satz 2 SI-RL und § 4 Abs. 1 Abrechnungsziffer Vergütung ab 01.10.2024 Vor Impfung Nach Impfung Ärztliche Leistungen (Beratung, Blutentnahme, Befundmitteilung) 89610 A 89610 B 10,03 € Laborärztliche Leistung 89611 A 89611 B 2,74 € Versandmaterial, Transport und Ergebnisübermittlung 89612 A 89612 B 2,27 € Serologische Testung nach erfolgter Impfung in Zusammenhang mit allen in Anlage 1 SI-RL i.V.m. Anlage 2 gelisteten Schutzimpfungen bei Personen mit Immundefizienz und medizinischer Notwendigkeit soweit nicht gesondert im Folgenden aufgeführt 89613 B 11,12 € Serologische Testung in Zusammenhang mit Schutzimpfungen gegen Hepatitis A (HepA), Indikationsstellung nach Anlage 1 SI-RL i.V.m. Anlage 2 89614 A 89614 B 5,80 Serologische Testung in Zusammenhang mit Schutzimpfungen gegen Hepatitis B (HepB), Indikationsstellung nach Anlage 1 SI-RL i.V.m. Anlage 2 89615 A 89615 B 5,50 € Serologische Testung in Zusammenhang mit Schutzimpfungen gegen Varizellen oder Herpes Zoster, Indikationsstellung nach Anlage 1 SI-RL i.V.m. Anlage 2 89616 A 89616 B 11,30 € Beauftragung und Abrechnung
Für die Beauftragung der Laborleistung wird das Muster 10 (Überweisungsschein für in-vitro-diagnostische Auftragsleistungen) verwendet.
Dem Labor muss deutlich gekennzeichnet werden, dass es sich bei der beauftragten serologischen Untersuchung um eine Leistung nach der Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL) handelt. Hierfür wird das Freitextfeld „Auftrag“ benutzt.
Der Textinhalt enthält folgende Informationen:
- Die Bezeichnung der Schutzimpfung, für die eine serologische Testung erfolgen soll
- Eine Information darüber, ob es sich um eine Testung vor oder nach Impfung handelt.
- Wörtlich den Text „gemäß SI-RL“
Beispiel:
Bei Patientinnen und Patienten vor geplanter immunsuppressiver Therapie oder Organtransplantation soll z.B. eine serologische Vortestung auf Varizellen erfolgen.
Vorgehen:
Der beauftragende Arzt erstellt ein Muster 10 und gibt folgenden Text in das Auftragsfeld ein
„Impftiterbestimmung Varizellen – vor Impfung – gemäß SI-RL“
Der beauftragende Arzt rechnet sich für die Beratung, Blutentnahme und Befundmitteilung die Pseudo-GOP 89610A ab.
Der Laborarzt rechnet die Pseudo-GOP 89611A, 89612A und 89616A ab.
Alle Leistungen werden extrabudgetär vergütet. Der Wirtschaftlichkeitsbonus wird durch die neuen Leistungen nicht belastet.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage
- 04 /2024 - Neuerungen beim Disease-Management-Programm (DMP) Brustkrebs
Für das DMP Brustkrebs gelten ab 01.10.2024 einige Neuerungen. Diese betreffen sowohl das Behandlungsprogramm als auch die Dokumentation.
Neu im DMP-Brustkrebs: Angabe zum Dokumentationsintervall
Im DMP Brustkrebs werden Nachsorgeintervalle in Abhängigkeit der Situation der Patientin empfohlen. Wie bisher sind sie je nach Tumorart und Zeitpunkt mindestens halbjährlich oder mindestens jährlich durchzuführen. Im individuellen Fall können kürzere oder längere Abstände gewählt werden.
Neu ist, dass es einen neuen Dokumentationsparameter „Dokumentationsintervall“ mit den Antwortmöglichkeiten „halbjährlich oder häufiger“ sowie „jährlich“ gibt. Hier geben Sie bitte an, in welchem zeitlichen Abstand Sie die nächste Dokumentation erstellen wollen.
Bitte beachten Sie, dass die Dokumentationen auch weiterhin regelmäßig, das heißt in dem von Ihnen gewählten und mit der Patientin vereinbarten Intervall, erstellt werden müssen. Grundsätzlich sollten Sie die Intervalle nach Ihrer ärztlichen Einschätzung wählen und können diese bei jeder weiteren Dokumentation neu festlegen.
Je nachdem, welches Intervall Sie wählen und hier angeben, muss die Patientin in der Zukunft in diesem Intervall zur erneuten DMP-Untersuchung kommen und die entsprechende Dokumentation erstellt werden. Fehlen zwei Dokumentationen entsprechend des von Ihnen zuletzt festgelegten Intervalls in Folge, muss die DMP-Teilnahme der Patientin – wie bisher auch – beendet werden.
Die Angabe zum Dokumentationsintervall ist auf allen Dokumentationen, die nach dem 30. September erstellt werden, verpflichtend und bildet die Grundlage für den weiteren Dokumentationsverlauf.
Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses über die 31. Änderung der DMP Anforderungen-Richtlinie
- 04 /2024 - Neue "Mädchensprechstunde M1": Frauenarztpraxen können sich in Selektivvertrag einschreiben
Mit der „Mädchensprechstunde M1“ startet ein neues Versorgungsangebot für Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 17 Jahren, die bei einer der teilnehmenden Betriebskrankenkassen versichert sind. Frauenärzte konnten sich bereits ab August bei ihrer Kassenärztlichen Vereinigung melden und sich in den Selektivvertrag einschreiben.
Für Mädchen ist die Einschreibung nun ab dem 01.10.2024 in teilnehmenden Frauenarztpraxen möglich.
Ziel:
Für viele Mädchen und deren Eltern stellen die körperlichen und emotionalen Veränderungen verbunden mit der Pubertät eine Herausforderung dar. Daher soll die Mädchensprechstunde M1“ einen niedrigschwelligen Erstkontakt zur frauenärztlichen Beratung und Begleitung ermöglichen. Dazu gehört unter anderem, den Impfstatus zu überprüfen und über sexuell übertagbare Krankheiten aufzuklären, sowie Gesprächs- und Beratungsleistungen anzubieten. Auch eine erste körperliche Untersuchung ist möglich.
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 81330 Einschreibung der Versicherten und Übergabe M1-Fragebogen 10,00 € 81331 Auswertung Fragebogen und Beratungsgespräch, fakultativ und mit Zustimmung der Versicherten körperliche Untersuchung (keine gynäkologische Untersuchung) 82,00 € 81332 Impfmotivation gegen sexuell übertragbare Erkrankungen (HPV und Hepatitis B) für nicht vollständig immunisierte Versicherte 10,00 € *die Vergütung erfolgt extrabudgetär
Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 03 /2024 - Neuerungen im Zusammenhang mit dem ambulanten Operieren
Zum 01.07.2024 wird für die perkutane (Nadel-)Biopsie an Lymphknoten, Knochen, Muskeln und Weichteilen verschiedener Lokalisationen sowie an Samenbläschen, Samenleitern, Samensträngen und Nebenhoden eine neue GOP in den EBM aufgenommen.
Änderungen erfolgen zudem bei der Angiokardiographie, dem kleinchirurgischen Eingriff III und den Nachbeobachtungen im Anhang 8. Das hat der Bewertungsausschuss jetzt im Zusammenhang mit dem erweiterten Abschnitt 2 des AOP-Katalogs nach Paragraf 115 b SGB V beschlossen.
Neue Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 02344 Perkutane Biopsie 137 Pkt. / 16,35 €
*€-Wert gemäß bundeseinheitlichen Orientierungspunktwert in Höhe von 0,119339 €
Die Vergütung der Leistung nach der GOP 02344 im Rahmen des AOP-Vertrags erfolgt extrabudgetär. Sofern die Leistung nach der GOP 02344 nicht im Rahmen des AOP-Vertrags durchgeführt wird, ist sie bei der Abrechnung durch Angabe einer bundeseinheitlich kodierten Zusatzkennzeichnung zu dokumentieren (02344A). In diesem Fall erfolgt die Vergütung zunächst für zwei Jahre ebenfalls extrabudgetär und wird dann überprüft
Die zur GOP 02344 gehörenden Begleitleistungen werden extrabudgetär vergütet, sofern sie im Rahmen des AOP-Vertrags abgerechnet werden. In diesen Fällen sind die Begleitleistungen dann – im Gegensatz zur GOP 02344 – durch Angabe einer bundeseinheitlich kodierten Zusatzkennzeichnung zu dokumentieren.
Konkret sind dies folgende Leistungen:
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 33040 Sonographie der Thoraxorgane 110 Pkt. / 13,13 € 33042 (Abdominelle Sonographie 143 Pkt. / 17,07 € 33043 Uro-Genital-Sonographie 82 Pkt. / 9,79 € 33050 Gelenk-Sonographie, Sonographie von Sehnen, Muskeln, Bursae 68 Pkt. / 8,12 € 33091 Zuschlag für optische Führungshilfe 87 Pkt. / 10,38 € 33092 Zuschlag für optische Führungshilfe 118 Pkt. / 14,08 € 34430 MRT-Untersuchung des Thorax 1.053 Pkt. / 125,66 € 34441 MRT-Untersuchung des Abdomens 1.053 Pkt. / 125,66 € 34442 MRT-Untersuchung des Beckens 1.053 Pkt. / 125,66 € *€-Wert gemäß bundeseinheitlichen Orientierungspunktwert in Höhe von 0,119339 €
Katalog der bundeseinheitlichen Zusatzkennzeichen von Leistungen in Verbindung mit GOP 02344
Vereinfacht gesagt gilt folgende Faustregel
Wird die GOP 02344 nicht gekennzeichnet, erfolgt eine Kennzeichnung der genannten Begleitleistungen.
Beispiel: Es erfolgt die perkutane Biopsie an Muskeln des linken Oberarms unter Ultraschallkontrolle im Rahmen des AOP-Vertrags. In diesem Zusammenhang wird die GOP 02344 nicht gekennzeichnet. Die Begleitleistung GOP 33050 wird aber gekennzeichnet.
Weitere Anpassungen im EBM
In der GOP 34290 (Angiokardiographie) wurde der Altersbezug „bei Patienten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr“ gestrichen. Dadurch ist sie nun auch für Erwachsene berechnungsfähig. Als fakultativer Leistungsinhalt wurde die Druckmessung aufgenommen.
Die GOP 34290 wird ab 01.07.2024 extrabudgetär vergütet. Sofern sie nicht im Rahmen des AOP-Vertrags durchgeführt wird, ist die GOP in der Abrechnung durch Angabe einer bundeseinheitlich kodierten Zusatzkennzeichnung zu dokumentieren (34290A). In diesem Fall erfolgt die Vergütung zunächst für zwei Jahre ebenfalls extrabudgetär und wird dann überprüft.
Beim kleinchirurgischen Eingriff III (GOP 02302) wurde mittels und/oder-Verknüpfung der obligate Leistungsinhalt ergänzt um die „Biopsie ohne Inzision am Endometrium: Diagnostische Mikrokürettage (Strichkürettage) oder Aspirationskürettage“.
Nachbeobachtungen bei weiteren Eingriffen möglich
Weitere Anpassungen haben KBV und GKV-Spitzenverband in diesem Zusammenhang auch für die Nachbeobachtungen in Anhang 8 EBM beschlossen. So ist beispielsweise eine Nachbeobachtung künftig auch nach einer Lumbalpunktion (GOP 02342) möglich.
Insgesamt wurden folgende Leistungen im Anhang 8 ergänzt und den GOP 01500, 01501, 01502 und/oder 01503 für die Nachbeobachtung zugeordnet: Diagnostische Mikrokürettage (Strichkürettage) oder Aspirationskürettage (GOP 02302), Lumbalpunktion (GOP 02342), perkutane Biopsie an mediastinalen oder paraaortalen Lymphknoten (GOP 02344) sowie Angiokardiographie (GOP 34290).
Mit der Ambulantisierung werden immer mehr Prozeduren ambulant durchgeführt, für die im Anschluss eine Nachbeobachtung und Überwachung des Patienten erforderlich sind. Auch für Prozeduren außerhalb von Kapitel 31 EBM soll daher die Möglichkeit der gesonderten Abrechnung für die Nachbeobachtung und Betreuung bestehen. Dafür wurden zum 01.01.2024 der neue Anhang 8 und die vier GOP 01500, 01501, 01502 und 01503 in den EBM aufgenommen.
- 03 /2024 - Pauschale 86700 für vorläufige DiGA angehoben
Ärztliche Tätigkeiten bei digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), die vorläufig in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen sind, werden seit dem 01.07.2024 höher vergütet.
GOP Leistung Bewertung alt
(bis 30.06.2024)Bewertung neu
(seit 01.07.2024)86700 Pauschale für Leistungen im Zusammenhang mit der Anwendung einer digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) 7,12 € 7,64 € Der neue Preis entspricht der aktuellen Bewertung der GOPen für ärztliche Tätigkeiten bei dauerhaft aufgenommenen DiGA, dessen Vergütung im EBM geregelt ist (GOP 01471 bis 01477).
Fachgruppe gestrichen
Da derzeit keine DiGA für Kinder und Jugendliche vorläufig im Verzeichnis stehen, wurden die Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin mit Zusatzweiterbildung aus der Liste der berechnungsfähigen Fachgruppen gestrichen.
- 02 /2024 - Verordnungen per Videosprechstunde: Anpassungen im EBM
Anpassung der Portopauschalen
Ärzte und Psychotherapeuten können seit Frühjahr dieses Jahres auch in der Videosprechstunde medizinische Rehabilitation verordnen sowie Folgeverordnungen für häusliche Krankenpflege und Heilmittel ausstellen.
Infolgedessen wird der EBM zum 01.01.2024 angepasst.
Um eine bessere Übersichtlichkeit herzustellen und die Abrechnung zu vereinfachen, werden die Kostenpauschalen der GOP 40129 und 40131 EBM zum 01.04. 2024 gestrichen.
Für das Ausstellen einer Bescheinigung für den Bezug von Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes (Muster 21) in der Videosprechstunde, wird anstatt der GOP 40129 die GOP 40128 abgerechnet. Das gleiche gilt für die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Hausbesuch: Anstatt der GOP 40131 wird die GOP 40128 abgerechnet.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 694. Sitzung
Ärzte und Psychotherapeuten können seit dem 01.04.2023 auch per Videosprechstunde medizinische Rehabilitation verordnen sowie Folgeverordnungen für häusliche Krankenpflege und Heilmittel ausstellen.
Folgende Leistungen, die im Zusammenhang mit Verordnungen der medizinischen Rehabiltation sowie Folgeverordnungen für häusliche Krankenpflege und Heilmittel per Videosprechstunde erbracht werden, sind seit dem 01.01.2024 auch im Rahmen der Videosprechstunde berechnungsfähig.
Leistung im Überblick
GOP Leistung 01420 Überprüfung der Notwendigkeit und Koordination der verordneten häuslichen Krankenpflege gemäß der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses 01424 Folgeverordnung von Behandlungsmaßnahmen zur psychiatrischen häuslichen Krankenpflege gemäß der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Verordnung von häuslicher Krankenpflege 01611 Verordnung von medizinischer Rehabilitation 01613 Zuschlag im Zusammenhang mit der Beantragung einer geriatrischen Rehabilitation nach der Gebührenordnungsposition 01611 Erweiterung der Portopauschale 40128
Diese kann abgerechnet werden, wenn in der Videosprechstunde eine Verordnung auf Muster 12, 13 oder 61 ausgestellt und dem Patienten zugesendet wird.
- 01/2024 - EBM-Anpassungen für die Medikamente Hemgenix®, Pombiliti®und Elfabrio®
Der Bewertungsausschuss (BA) hat im Unterschriftenverfahren drei Beschlüsse zur Anpassung des EBM zum 01.01.2024 gefasst, über die wir Sie informieren möchten. Sie betreffen den Einsatz der Medikamente Etranacogen dezaparvovec (Handelsname Hemgenix®), Cipaglucosidase alfa (Handelsname Pombiliti®) und Pegunigalsidase alfa (Handelsname Elfabrio®).
Hemgenix®
Zur Anwendung des gentherapeutischen Arzneimittels Hemgenix® werden zwei neue GOP in den EBM aufgenommen. Hemgenix® wird für die Behandlung von schwerer und mittelschwerer Hämophilie B (angeborener Faktor-IX-Mangel) bei Erwachsenen ohne Faktor-IX-Inhibitoren in ihrer Vorgeschichte angewendet. Es handelt sich um ein Arzneimittel für neuartige Therapien (nach § 4 Absatz 9 des Arzneimittelgesetzes), sogenannte Advanced Therapy Medicinal Products (ATMP), das den menschlichen Gerinnungsfaktor IX exprimiert und als intrava-
sale Infusionstherapie verabreicht wird.
Nach Roctavian® steht mit Hemgenix® nun ein weiteres ATMP zur Verfügung,
dessen Anwendung im vertragsärztlichen Bereich, wenn auch in hochspezialisierten Einrichtungen, erfolgen kann.Für die in der aktuell gültigen Fachinformation vorgesehene ein- beziehungsweise zweistündige Infusion und die unmittelbar im Anschluss an die Verabreichung folgende Beobachtung und Betreuung von mindestens drei Stunden Dauer wird die GOP 30326 mit in den Abschnitt 30.3.3 (Anwendung von Arzneimitteln für neuartige Therapien) aufgenommen.
Bevor sie abgerechnet werden kann, muss der G-BA noch Anforderungen zur Qualitätssicherung festlegen. Zum derzeitigen Zeitpunkt liegen diese Qualitätsanforderungen noch nicht vor, wir möchten Sie darum bitten, vor Abrechnung der neuen Leistungen mit Ihrem Sachbearbeiter Kontakt aufzunehmen oder sich auf der Seite der KBV zu informieren.
Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung 30326 Infusionstherapie mit Etranacogen
dezaparvovec625 Pkt. / 74,57 € *Gemäß Orientierungswert für das Jahr 2024 in Höhe von 0,119339 Euro
Die GOP 30326 ist nur einmalig berechnungsfähig, da die aktuell gültige Fachinformation nur eine einmalige Anwendung des Wirkstoffs vorsieht. Beide GOP werden zunächst extrabudgetär finanziert.
Für die laut Fachinformation im Vorfeld notwendige Beurteilung der Leber zur Indikationsstellung einer Therapie mit Hemgenix® erfolgt die Aufnahme der GOP 33105 in das Kapitel 33 (Ultraschalldiagnostik).
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 33015 Beurteilung der Leber zur Indikationsstellung einer Therapie mit Etranacogen dezaparvovec 440 Pkt. / 52,51 € *Gemäß Orientierungswert für das Jahr 2024 in Höhe von 0,119339 Euro
Voraussetzung für die Berechnung ist bis 30.09.2024 eine bestehende KV-Genehmigung nach der Ultraschall-Vereinbarung, die zur Abrechnung der GOP 33042 (Abdominelle Sonographie) berechtigt.
Ab dem 01.10. 2024 ist eine aktualisierte Genehmigung auf Basis einer angepassten Ultraschall-Vereinbarung, welche die neue GOP 33105 umfasst, erforderlich.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 699. Sitzung
Pombiliti®
Für Patienten mit der seltenen lysosomalen Speicherkrankheit Morbus Pompe ist mit Cipaglucosidase alfa (Handelsname: Pombiliti®) in Kombination mit dem Enzymstabilisator Miglustat ein weiterer Wirkstoff als Enzymersatztherapie verfügbar.
Die Behandlung mit den Wirkstoffen Alglucosidase alfa und Avalglucosidase alfa bei Morbus Pompe ist bereits Leistungsinhalt der GOP 01510 bis 01512 (Zusatzpauschalen für Beobachtung und Betreuung) im EBM- Abschnitt 1.5.
Zum 01.01.2024 werden diese Wirkstoffe im zweiten Spiegelstrich der Leistungslegende gestrichen und durch den übergreifenden Terminus „einer Enzymersatztherapie“, der alle zugelassenen Wirkstoffe bei Morbus Pompe umfasst, ersetzt.
Für die Behandlung mit Alglucosidase alfa bei Morbus Pompe sind weiterhin nur die GOP 01510 und 01511 berechnungsfähig, da die zweite Anmerkung im Wortlaut bestehen bleibt.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 695. Sitzung
Elfabrio®
Ein weiterer Beschluss betrifft das Arzneimittel Pegunigalsidase alfa (Handelsname: Elfabrio®). Es kann für eine langfristige Enzymersatztherapie bei Erwachsenen mit bestätigter Morbus Fabry Diagnose (Mangel an α-Galaktosidase) angewendet werden.
Für die Infusion (Erstinfusion mindestens drei Stunden, Erhaltungsinfusion mindestens 1,5 Stunden) und anschließende Überwachung auf infusionsbedingte Reaktionen können ab 01.01.2024 die GOP 01540 bis 01542 „Beobachtung und Betreuung eines Kranken unter Behandlung mit Arzneimitteln, einschließlich Infusionen“ berechnet werden.
Der Wirkstoff Pegunigalsidase alfa wurde hierfür in den ersten Spiegelstrich des obligaten Leistungsinhaltes aufgenommen.
- 01/2024 - Weitere Maßnahmen zur Ambulantisierung beschlossen – Beratungen zum AOP-Vertrag nach § 115b beendet
Die Beratungen für die zweite Stufe zur Förderung des ambulanten Operierens nach § 115b SGB V wurden abgeschlossen. Der GKV-Spitzenverband, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) konnten sich auf einige Anpassungen des Vertrags nach § 115b Abs. 1 SGB V –
Ambulantes Operieren, sonstige stationsersetzende Eingriffe und stationsersetzende Behandlungen im Krankenhaus – (AOP-Vertrag) und seiner Anlagen einigen.Erweiterung des AOP-Katalogs und der Schweregradsystematik
Die beschlossenen Maßnahmen betreffen zum einen den AOP-Katalog, der alle Operationen und sonstigen Eingriffe enthält, die die Krankenhäuser ambulant vornehmen und nach EBM abrechnen können. Darüber hinaus wurde die Schweregradsystematik weitentwickelt: Ab Januar können Klinik- und Vertragsärzte einen Zuschlag für die Versorgung von Frakturen abrechnen.
AOP-Katalog wird um 171 Eingriffe erweitert
Der AOP-Katalog wird zum 01.01.2024 um 171 Operationen und Eingriffe erweitert. Viele dieser Untersuchungen und Behandlungen sind bereits im Anhang 2 des EBM oder im jeweiligen Fachgruppenkapitel enthalten und können somit jetzt schon von Vertragsärzten durchgeführt werden. Für Vertrags- und Belegärzte sind 31 der 171 OPS-Kodes neu. Besonders relevant dabei sind die Prostatabiopsien mit Steuerung durch bildgebende Verfahren.
Die neuen OPS-Kodes sind in den Abschnitten 1 und 2 des AOP-Katalogs jeweils gelb markiert. Anpassungen bei Leistungen, die bereits vor Januar 2024 Bestandteil des AOP-Katalogs waren sind blau markiert
Prostatabiopsien auch im Anhang 2
Zu den neu in den Abschnitt 1 des AOP-Katalogs und in den Anhang 2 des EBM aufgenommenen Eingriffen zählen zwei Leistungen der perkutanen beziehungsweise transrektalen Prostatastanzbiopsie mit Steuerung durch bildgebende Verfahren mit einer maximalen Anzahl der Stanzzylinder von weniger als 20 (OPS-Kodes: 1-465.90 und 1-466.00).
Vertrags- und Belegärzte können diese Untersuchung ab Januar auch mit Entnahme von mehr als 20 Proben durchführen. Denn in den Anhang 2 des EBM sind zwei weitere Kodes 1-465.91 und 1-466.01 für die Prostatabiopsie aufgenommen worden. Der AOP-Katalog enthält diese Kodes nicht.
Für alle Eingriffe gilt: Die Vergütung für den Eingriff, die Anästhesie, die postoperative Überwachung und Behandlung erfolgt extrabudgetär.Stentimplantationen in die Koronargefäße ab Januar extrabudgetär
Zu den neuen Eingriffen im Abschnitt 2 des AOP-Kataloges gehören Stentimplantationen in die Koronargefäße.
Auch Vertragsärzte, die den Eingriff jetzt schon ambulant vornehmen und als EBM-Leistung abrechnen können, profitieren von der Regelung: Auch sie erhalten die Leistungen ab Januar zu festen Preisen honoriert.
Des Weiteren haben KBV und GKV-Spitzenverband im Bewertungsausschuss vereinbart, dass eine postinterventionelle Überwachung der Patienten nach einem solchen Eingriffen auch schon von mehr als 6 Stunden vergütet wird. Bislang musste die Nachbeobachtung mindestens mehr als 12 Stunden dauern (s. unten „Festlegung von Überwachungs- und Nachbeobachtungszeiten“).Erweiterung der Schweregradsystematik: Neuer Zuschlag für Frakturen ab 2024
Die zu Jahresbeginn eingeführte Differenzierung nach Schweregraden wird um die Versorgung von Frakturen ausgeweitet. Dazu wird der AOP-Vertrag, der größtenteils das ambulante Operieren im Krankenhaus regelt, angepasst. Diese Erweiterung gilt jedoch ausdrücklich auch für Vertragsärzte.
Bereits seit 01.01.2023 ist bei allen stationsersetzenden Rezidivoperationen eine Differenzierung nach Schweregraden möglich. Vertrags- und Klinikärzte können einen Zuschlag für einen erhöhten Zeitaufwand abrechnen. Zum 01.01.2024 wird die Schweregradregelung auf Frakturen ausgeweitet. Vertrags- und Klinikärzte erhalten in diesen Fällen einen Zuschlag in Höhe von 20 Prozent auf die jeweilige operative Leistung. Damit sollen höhere Aufwände vergütet werden, die durch die nicht Planbarkeit der Ein-
griffe entstehen, zum Beispiel durch das Vorhalten von Personal und Räumen.Höhe und Abrechnung des Frakturzuschlags
Die Zuschlagshöhe in Euro richtet sich nach der Bewertung der jeweiligen operativen Leistung (Zuschlag = 20 Prozent des Preises). Die Abrechnung erfolgt über Pseudo-Gebührenordnungspositionen.
In einem neuen Anhang 3 zum AOP-Vertrag werden dazu alle OPS-Kodes mit der jeweiligen Zuschlagshöhe in Euro und der dazugehörigen Pseudo-GOP aufgelistet.
Ab 01.01.2024 gibt es damit ein Schweregradmodell mit zwei Gruppen:
· Reoperationen:
Zuschlag für erhöhten Zeitaufwand auf OPS-Kodes aus dem Abschnitt 1 des AOP-Katalogs (seit 01.01.2023)
· Frakturen:
Zuschlag für Vorhaltekosten zur notfallnahen Frakturversorgung (neu ab 01.01. 2024):
· für alle operativen Verfahren nach Abschnitt 1 AOP-Katalog
· für alle geschlossenen Repositionen nach Abschnitt 2 AOP-KatalogFestlegung von Überwachungs- und Nachbeobachtungszeiten
Unter den neuen Leistungen im Abschnitt 2 des AOP-Katalogs sind Eingriffe, für die im Anschluss eine Überwachung oder Nachbeobachtung erforderlich ist. Zunächst sind hier weiterhin Analogzuordnungen erfolgt. Im EBM-Abschnitt 1.5 gibt es ab 01.01.2024 vier neue Gebührenordnungspositionen. Diese sollen zeitnah in den AOP-Katalog aufgenommen werden. Außerdem wird für die Beobachtung und Betreuung eines Kranken im unmittelbaren Anschluss an eine therapeutische Herzkatheteruntersuchung eine weitere GOP in den Abschnitt 1.5 EBM aufgenommen. Die neue GOP 01522 kann ab 01.01.2024 bei einer Überwachungszeit von mehr als 6 Stunden abgerechnet werden.
Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 01500 Beobachtung eines Patienten in unmittelbarem Anschluss an eine Leistung aus Spalte 1 des Anhangs 8- 101 Pkt. / 12,05 € 01501 Beobachtung und Betreuung eines Patienten in unmittelbarem Anschluss an eine Leistung gemäß Anhang 8 141 Pkt. / 16,83 € 01502 Zuschlag zu der Gebührenordnungsposition 01500 bei Fortsetzung der Beobachtung und/oder Zusatzpauschale für die weitere Beobachtung gemäß Anhang 8 70 Pkt. / 8,35 € 01503 Zuschlag zu der Gebührenordnungsposition 01501 bei Fortsetzung der Beobachtung und Betreuung und/oder Zusatzpauschale für die weitere Beobachtung und Betreuung gemäß Anhang 8 107 Pkt. / 12,77 € *Gemäß Orientierungswert für das Jahr 2024 in Höhe von 0,119339 Euro
Die neuen GOP sind vorerst nur bei diesen Leistungen berechnungsfähig
- Entlastungspunktion: Für die Entlastungspunktion unter Gewinnung von mindestens 250 ml Ascites- Flüssigkeit (GOP 02341) können gemäß der Regelung im Anhang 8 EBM für die Nachbeobachtung die GOP 01500 und 01502 durchgeführt und berechnet werden.
- Kardioversion: Für die im Zusammenhang mit der externen elektrischen Kardioversion (GOP 04421 oder der GOP 13352), die zum 01.01.2024 als neue Leistung in den EBM aufgenommen wurde, durchgeführte Beobachtung und Betreuung sind die GOP 01501 und die GOP 01503 gemäß der Regelung im Anhang 8 EBM berechnungsfähig.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 693. Sitzung
Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 01/2024 - Neuregelung der Onkologie-Förderung der sog. Fächeronkologen
Im Rahmen der Honorarvereinbarung, wurde beschlossen, dass es auch für 2024 in Hamburg eine Förderung der Onkologie geben wird.
Die Förderung betrifft die Fachgruppe der Urologen und Gynäkologen, die an der Onkologievereinbarung gem. Anlage 7 BMV-Ä teilnehmen.Ab dem 01.01.2024 wird der Zuschlag von 191 Punkten nicht mehr auf die GOP 86510/86512 der Onkologievereinbarung, sondern auf die GOP 26315/08345 EBM gezahlt.
Die Gebührenordnungsposition 26315 bzw. 08345 ist im Behandlungsfall nicht neben den Kostenpauschalen 86510, 86512, 86514, 86516 und 86520 gemäß Anhang 2 der „Onkologie-Vereinbarung“ (Anlage 7 zum Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä)) berechnungsfähig.
Neue Leistungen im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 99316 – Zuschlag für Urologen 22,79 € / 191 Pkt. 99317 – Zuschlag für Gynäkologen 22,79 € / 191 Pkt. *Gemäß Orientierungswert für das Jahr 2024 in Höhe von 0,119339 Euro
Beide Zuschläge werden extrabudgetär vergütet und sind in der Abrechnung vom Vertragsarzt anzusetzen.
- 01/2024 - Ultraschalldiagnostik in der Schwangerschaft
Seit dem 1. Januar können Ultraschallleistungen des Kapitel 33 nebeneinander berechnet werden, bei denen dies bisher ausgeschlossen war.
Konkret können im Behandlungsfall neben den GOP zur Schwangerenbetreuung und zur weiterführenden sonographischen Diagnostik (GOP 01770 bis 01773) seit Januar die GOP 33042 (abdominelle Sonographie), die GOP 33043 (Uro-Genital-Sonographie), die GOP 33044 (Sonographie der weiblichen Genitalorgane, ggf. einschließlich Harnblase) und die GOP 33081 (Sonographie weiterer Organe oder Organteile) einmal berechnet werden.
Voraussetzung hierfür ist, dass diese Untersuchungen aus kurativem Anlass erfolgen und nicht am Embryo oder Fötus durchgeführt werden. Als Begründung für die Nebeneinanderberechnung ist der ICD-10-Kode mit Angabe des Zusatzkennzeichens für die Diagnosensicherheit anzugeben.
- 01/2024 - Verlaufskontrolle der DiGA „somnio“ und „Vivira“ für weitere Fachgruppen berechnungsfähig
Ab dem 01.01.2024 können Schmerztherapeuten die Verlaufskontrolle bei Nutzung der digitalen Gesundheitsanwendungen „somnio“ bei Schlafstörungen und „Vivira“ bei Rückenschmerzen abrechnen.
Ärzten für Physikalische und Rehabilitative Medizin wird die Verlaufskontrolle für „somnio“ ebenfalls vergütet.
Die DiGA „somnio“ kann zur Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen verordnen werden. Die DiGA „Vivira“ richtet sich an Patienten mit akuten und chronischen Rückenschmerzen und bietet ein angeleitetes Training, das ergänzend zu anderen konventionellen Therapien eingesetzt werden kann.
Neue GOP für Schmerztherapeuten
Für Ärzte mit einer Genehmigung für Schmerztherapie werden zur Abrechnung der Verlaufskontrolle und Auswertung der Daten zwei neue GOP in den EBM aufgenommen
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 30780 Zusatzpauschale für die Verlaufskontrolle und die Auswertung der digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) somnio gemäß dem Verzeichnis für digitale
Gesundheitsanwendungen gemäß § 139e SGB V1x BHF
64 Pkt. / 7,64 € 30781 Zusatzpauschale für die Verlaufskontrolle und
die Auswertung der digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) Vivira gemäß dem Verzeichnis für digitale
Gesundheitsanwendungen gemäß § 139e
SGB V,1x BHF
64 Pkt. / 7,64 € *gemäß Orientierungspunktwert für das Jahr 2024 in Höhe von 0,119339 €
Alle anderen abrechnungsberechtigten Ärzte rechnen die Verlaufskontrolle und Auswertung der DiGA „somnio“ weiterhin mit der GOP 01471 ab.
Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 01471 Verlaufskontrolle und Auswertung der DiGA somnio 64 Pkt. / 7,64 € *gemäß Orientierungspunktwert für das Jahr 2024 in Höhe von 0,119339 €
Die Verlaufskontrolle und Auswertung der DiGA „Vivira“ wird von anderen Ärzten weiterhin mit der GOP 01472 (64 Punkte) abgerechnet.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Themenseite der KBV
- 01/2024 - Erstbefüllung einer elektronischen Patientenakte wird weiterhin über die GOP 01648 vergütet
Die eigentlich bis zum 31.12.2023 befristete EBM-Leistung nach der GOP 01648 wird vorerst bis zum 14.01.2025 weitergeführt.
Die GOP wird unverändert mit 89 Punkten bewertet und extrabudgetär vergütet. Sie umfasst das erstmalige Befüllen der Akte mit Befunden, Arztbriefen und anderen Dokumenten, die für die aktuelle Behandlung relevant sind.
Die Patientenberatung zur ePA ist nicht Bestandteil der Leistung.
Vertragsärzte und -psychotherapeuten können die GOP 01648 einmal pro Patient abrechnen. Sie sollten vor der Erstbefüllung möglichst prüfen oder den Patienten fragen, ob bereits Einträge von anderen Ärzten, Psychotherapeuten oder Zahnärzten vorgenommen wurden. Dann ist die GOP 01648 nicht berechnungsfähig, sondern anstelle dessen die reguläre Zusatzpauschale für die ePA-Unterstützungsleistung nach der GOP 01647 (15 Punkte, 2023: 1,72 Euro).
Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 01648 Zusatzpauschale ePA-Erstbefüllung 89 Pkt. / 10,62 € *gemäß Orientierungspunktwert für das Jahr 2024 in Höhe von 0,119339 €
- 04/2023 - Authentifizierungszuschlag für die Videosprechstunde bis 31. Dezember 2025 verlängert
Für die Authentifizierung von unbekannten Patienten vor Videosprechstunden erhalten Ärzte und Psychotherapeuten weiterhin einen Zuschlag. Der Bewertungsausschuss hat die zum Jahresende auslaufende Regelung bis zum 31. Dezember 2025 verlängert.
GOP 01444 für unbekannte Patienten
Praxen rechnen in diesen Fällen weiterhin die GOP) 01444 als Zuschlag zur Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale ab. Der Zuschlag ist einmal im Behandlungsfall berechnungsfähig.Der Authentifizierungszuschlag ist nicht mehr notwendig, wenn den Versicherten und Praxen eine technische Lösung flächendeckend zur Verfügung steht. Ab dem 01.01.2026 sollen digitale Identitäten den Versicherten genauso wie die elektronische Gesundheitskarte als Versicherungsnachweis dienen.
Bis dahin müssen Praxen die Stammdaten der elektronischen Gesundheitskarte weiterhin händisch erfassen, wenn die Patientin oder der Patient in dem Quartal oder im Vorquartal noch nicht persönlich in der Praxis war.
- 03/2023 - Kryokonservierung von Ovarialgewebe
Zum 01.07.2023 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Richtlinie zur Kryokonservierung um die Methode ergänzt, dass zum Erhalt der Fertilität bei keimzellschädigenden Therapien auch Ovarialgewebe eingefroren werden kann.
Neue Leistungen im Überblick
GOP Leistung Bestimmung Bewertung* 08622 Reproduktionsmedizinische Beratung und Aufklärung im Zusammenhang mit § 5 Abs. 2 Nr. 3 Kryo-RL Je vollendete 10 Minuten, höchstens dreimal im Krankheitsfall 128 Pkt. / 14,84 € 08642 Aufbereiten und Untersuchung von
Ovarialgewebe nach Entnahme zur
Kryokonservierung gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 3 Kryo-RL1210 Pkt. / 140,30 € 08643 Aufbereiten und Einfrieren von Ovarialgewebe gemäß § 5 Kryo-RL 1234 Pkt. / 143,08 € 08649 Auftauen und Aufbereiten von Ovarialgewebe gemäß § 5 Kryo-RL zwecks Wiederherstellung der Empfängnisfähigkeit 876 Pkt. / 101,57 € * €-Wert gemäß Hamburger Punktwert (0,115950 €) für das Jahr 2023
Weitere Informationen und Detailänderungen der (Kryo-RL) und des EBM können Sie dem Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 650. Sitzung entnehmen.
- 03/2023 - Zweitmeinung: Anpassung der Abrechnungsbestimmung für Aufklärung und Beratung
Für die Aufklärung und Beratung im Zusammenhang mit einem ärztlichen Zweitmeinungsverfahren (Erstmeiner; GOP 01645) wurde mit Wirkung zum 01. Juli 2023 eine Abrechnungsbestimmung angepasst. Der indikationsstellende Arzt kann die GOP 01645 jetzt einmal im Krankheitsfall je Indikation sowie bei paarigen Organen oder Körperteilen je Seite abrechnen.
Quelle: Beschluss des ergänzten Bewertungsausschusses in seiner 93. Sitzung
- 03/2023 - EBM- Anpassung bei digitalen Gesundheitsanwendungen „zanadio“ und „somnio“
Zum 01.07.2023 werden die Abrechnungs- und Vergütungsbestimmungen im EBM für die digitalen Gesundheitsanwendungen „zanadio“ bei Adipositas und „somnio“ bei Schlafstörungen angepasst.
Änderungen im kurzen Überblick:
DiGA „Zanadio“Bei der GOP 01473 für die Verlaufskontrolle und Auswertung der DiGA „zanadio“ wird zum 01.07.2023 die Einschränkung auf Patientinnen gestrichen. Demnach kann die GOP 01473 auch bei männlichen Patienten abgerechnet werden.
Außerdem wird die Nummer 11 der Präambel 13.1 EBM dahingehend angepasst, dass auch Fachärzte für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Angiologie die Verlaufskontrolle und Auswertung der DiGA „zanadio“ berechnen können.
Verlaufskontrolle und Auswertung werden Teil der fachärztlichen Grundversorgung
Zusätzlich wurden die GOPen 01471(DiGA somnio) sowie 01473 (DiGA zanadio) jeweils in die ersten Anmerkungen der GOPen 13294, 13344, 13394 und 13543 aufgenommen, um klarzustellen, dass die genannten Pauschalen für die fachärztliche Grundversorgung der Schwerpunktinternisten auch bei Ansatz der GOP 01471 bzw. GOP 01473 berech-nungsfähig sind.
- 03/2023- Update zum Vertrag "Hallo Baby "
Im Vertrag "Hallo Baby" wurde die Leistung "Ärztliches Beratungsgespräch im letzten Drittel der Schwangerschaft zum Geburtsmodus (Förderung der natürlichen Geburt)" in den Vertrag "Hallo Baby" aufgenommen. Diese Leistung kann im Rahmen einer Videosprechstunde gem. Anlage 31b BMV-Ä (prioritär),sofern berufsrechtlich zulässig oder alternativ bei einem persönlichen Arzt-Patientenkontakt erbracht werden. Näheres regelt Anlage6.
Diese Leistung wurde nun über den 30.06.2023 bis zum 31.12.2024 hinaus verlängert.
Neue Leistungen im Überblick:
Leistungsinhalte GOP Vergütung Ärztliches Beratungsgespräch im letzten Drittel der Schwangerschaft zum
Geburtsmodus (Förderung der natürlichen Geburt)
• Zeitpunkt: im 3. Trimenon
• im Rahmen einer Videosprechstunde gem. Anlage 31b BMV-Ä (prioritär),
sofern berufsrechtlich zulässig
Inhalte:
• Das Beratungsgespräch soll neben den Verlaufskontrollen die
Komplikationsrate senken und insbesondere die Bereitschaft zur natürlichen
Geburt fördern. Als Ziel soll der Anteil von Kaiserschnitten mit relativer
Indikation im Verhältnis zu den Gesamtgeburten gesenkt werden.
• Diese Leistung soll, sofern berufsrechtliche Regelungen nicht entgegenstehen,
prioritär im Rahmen einer Videosprechstunde durchgeführt werden. Alternativ
kann diese Leistung bei einem persönlichen Arzt-Patientenkontakt abgerechnet
werden.Umfang: 15 – 20 Minuten
25 € 81318 oder alternativ
• bei einem persönlichen Arzt-PatientenkontaktDas Beratungsgespräch soll neben den Verlaufskontrollen die
Komplikationsrate senken und insbesondere die Bereitschaft zur natürlichen
Geburt fördern. Als Ziel soll der Anteil von Kaiserschnitten mit relativer
Indikation im Verhältnis zu den Gesamtgeburten gesenkt werden.
• Diese Leistung soll, sofern berufsrechtliche Regelungen nicht entgegenstehen,
prioritär im Rahmen einer Videosprechstunde durchgeführt werden. Alternativ
kann diese Leistung bei einem persönlichen Arzt-Patientenkontakt abgerechnet
werden.Umfang: 15 – 20 Minuten
25 € 81319 Die GOPen 81318 und 81319 sind über den gesamten Zeitraum der Vertragsteilnahme der schwangeren Versicherten nicht nebeneinander abrechenbar.
Diese Leistung ist befristet bis zum 31.12.2024 abrechenbar.
Weitere Informationen zum Vertrag
- 03/2023 - Versand der AU-Bescheinigung bei einer Absonderung berechnungsfähig
Ärzte können die Porto-Pauschale 40128 für den Versand einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an den Patienten auch nach einem telefonischen Kontakt abrechnen. Eine Telefon-AU ist derzeit allerdings nur möglich, wenn für den Patienten eine Absonderungspflicht besteht.
Der EBM wird dazu rückwirkend ab 1. April angepasst. Bisher bezog sich die Berechnungsfähigkeit der Kostenpauschale 40128 ausschließlich auf Videosprechstunden. Dort ist eine Krankschreibung bei allen Patienten möglich, wenn der Arzt diese medizinisch für notwendig erachtet.
Nun ist die Kostenpauschale ebenso bei telefonischem Patientenkontakt im Falle einer öffentlich-rechtlichen Pflicht zur Absonderung oder bei Bestehen einer öffentlich-rechtlichen Empfehlung zur Absonderung berechnungsfähig. Dies kann beispielweise bei einer Infektionskrankheit wie COVID-19 oder Affenpocken der Fall sein.
- 03/2023 - Formlose Bescheinigung für Krankenhausbegleitung wird vergütet
Menschen mit Behinderung können aus medizinischen Gründen bei einer stationären Behandlung eine Begleitperson benötigen. Ärzte und Psychotherapeuten können ihnen dazu eine formlose Bescheinigung ausstellen, die bis zu zwei Jahre gültig ist. Dafür gibt es ab dem 01.07.2023 eine neue GOP im EBM.
Neue GOP im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 01615 Feststellung und Bescheinigung gemäß Krankenhausbegleitungs-Richtlinie 30 Pkt. / 3,48 €
Einmal je Krankheitsfall
*0,115950 Hamburger Punktwert 2023
Die Vergütung erfolgt für die nächsten zwei Jahre extrabudgetär.
Die abschließende Feststellung und Entscheidung über die Mitaufnahme trifft der Krankenhausarzt. Im Krankenhaus werden auch die erforderlichen Bescheinigungen für die Begleitperson ausgestellt, die für den Arbeitgeber beziehungsweise die Krankenkasse notwendig sind.
Laut der Richtlinie kann die Bescheinigung auf zwei Wegen erfolgen: Entweder geben Ärzte oder Psychotherapeuten dies bei planbaren stationären Eingriffen auf dem Verordnungsformular für eine Krankenhausbehandlung an (Muster 2) – hierfür ist keine gesonderte Vergütung vorgesehen, sondern diese ist Bestandteil der Versicherten- und Grundpauschalen im EBM.
Alternativ können sie unabhängig von einer Einweisung ins Krankenhaus und für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren im Voraus eine formlose Bescheinigung ausstellen – und hierfür die neue GOP 01615 abrechnen. Voraussetzung ist, dass die Bescheinigung ein medizinisches Kriterium oder eine vergleichbare Schädigung oder Beeinträchtigung enthält.
- 02/2023 - Verordnungen der Medizinischen Rehabilitation jetzt auch im Rahmen einer Videosprechstunde möglich
Verordnungen für medizinische Rehabilitation können nun auch in der Videosprechstunde erfolgen.
Allerdings darf eine Verordnung in der Videosprechstunde nur dann erfolgen, wenn die verordnungsrelevante Diagnose und die Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit den verordnenden Ärzten oder Psychotherapeuten oder einer anderen verordnungsberechtigten Person derselben Berufsausübungsgemeinschaft unmittelbar persönlich bekannt sind.
Schließt die Erkrankung der Patienten eine Verordnung in der Videosprechstunde aus oder ist eine hinreichend sichere Beurteilung der Verordnungsvoraussetzungen in der Videosprechstunde nicht möglich, ist von einer Verordnung abzusehen.
In diesem Fall ist auf die Erforderlichkeit einer unmittelbar persönlichen Untersuchung zu verweisen.
- 02/2023 - Reha-Verordnung wird weiterhin extrabudgetär vergütet
Die Verordnung medizinischer Rehabilitation wird weiterhin extrabudgetär vergütet. Der Bewertungsausschuss hat im Unterschriftenverfahren einen entsprechenden Beschluss zur Verlängerung der extrabudgetären Finanzierung der Leistungen nach der GOP 01611 bis zum 31. Dezember 2023 gefasst.
Bislang war diese Regelung bis zum 31. März 2023 befristet.
- 02/2023 - Neue Regelung der Telefon-AU im Falle einer Absonderung
Die bisherige Corona-Sonderregelung zur telefonischen AU bei leichten Atemwegsinfekten und zur telefonischen „Ärztlichen Bescheinigung für den Bezug von Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes“ (Muster 21) laufen zum 31.03.2023 aus.
Anstelle tritt eine ab dem 01.04.2023 geltende geänderte Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie, die eine telefonische AU nur noch im Falle einer öffentlich-rechtlichen Pflicht oder Empfehlung zur Absonderung erlaubt.
Sowohl die Erstbescheinigung als auch die Folgebescheinigungen können für bis zu sieben Kalendertage ausgestellt werden, längstens jedoch bis zum Ablauf des Zeitraums der öffentlich-rechtlichen Pflicht oder Empfehlung zur Absonderung. Diese Regelung soll dauerhaft gelten.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Themenseite der KBV
- 02/2023 - Weitere digitale Gesundheitsanwendung dauerhaft ins DiGA-Verzeichnis aufgenommen
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat mit „Selfapys OnlineKurs Generalisierte Angststörung“ im November 2022 eine weitere digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) dauerhaft in das sogenannte DiGA-Verzeichnis aufgenommen.
Da das BfArM keine erforderlichen ärztlichen Tätigkeiten bestimmt hat, wurde in den Gremien des Bewertungsausschusses entschieden, dass für diese DiGA keine gesonderten Leistungen in den EBM aufgenommen werden. Das Ausstellen einer Erstverordnung einer DiGA ist zum 1. Januar 2023 in den Anhang 1 des EBM überführt worden und somit Bestandteil der Versicherten-und Grundpauschalen sowie weiterer Leistungen des EBM.
Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 02/2023 - Absenkung der Bewertung des SARS-CoV-2-Tests und Klarstellung bei GOP 32851 (Nukleinsäurenachweis von einem oder mehreren Erregern akuter respiratorischer Infektionen)
Mit dem Ende der besonderen Rahmenbedingungen wird die Bewertung der GOP 32816 für den Nukleinsäurenachweis des beta-Coronavirus-SARS-CoV-2 auf die im EBM im Grundsatz geltende Bewertung von 19,90 Euro (bisher 27,30 Euro) für einen direkten Erregernachweis mittels Nukleinsäureamplifikationstechnik abgesenkt.
Die Befundmitteilung innerhalb von 24 Stunden nach Materialeinsendung entfällt als Abrechnungsvoraussetzung.
Außerdem erfolgt eine Änderung bei der GOP 32851 (Nukleinsäurenachweis von Erregern akuter respiratorischer Infektionen) in Abschnitt 32.3.12 EBM. Mit dem Austausch des „und“
durch ein Komma in der Aufzählung der viralen Erreger „Enteroviren und Coronaviren“ wird klargestellt, dass die Abrechnungsbestimmung „je Erreger“ jeweils getrennt auf die Untersuchung von Enteroviren und von Coronaviren anzuwenden ist.Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 02/2023 - Neues Operationsverfahren im Rahmen Hochfrequenzablation des Endometriums
Wir möchten Sie darüber informieren, dass die Hochfrequenzablation des Endometriums mittels Netzelektrode bei Menorrhagie als neues Operationsverfahren zum 01.04.2023 in den EBM aufgenommen wurde.
Zudem wurde zum 01.04.2023 für dieses neue Operationsverfahren der OPS-Kode 5-681.53 (Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Uterus: Endometriumablation Hochfrequenzablation) in den Anhang 2 des EBM aufgenommen.
Die Abrechnung des Eingriffs erfolgt über die folgende neue GOP für ambulante Operationen (Kapitel 31 EBM) beziehungsweise belegärztliche Operationen (Kapitel 36 EBM)
GOP Leistungsinhalt Bewertung * 31319
Endoskopischer gynäkologischer Eingriff der Kategorie TT2
2437 Pkt. / 280,05 € 36319
Endoskopischer gynäkologischer Eingriff der Kategorie TT2
1143 Pkt. / 131,35 € *0,114915 € Hamburger Punktwert 2023
Die Hochfrequenzablation des Endometriums mittels Netzelektrode wird nach Einschätzung des Bewer-tungsausschusses im Regelfall in Kombination mit einer Hysteroskopie durchgeführt, kann jedoch auch ohne hysteroskopische Kontrolle erfolgen.
Sofern die Hochfrequenzablation des Endometriums mittels Netzelektrode ohne Hysteroskopie durchgeführt wird, werden aufgrund der kürzeren Eingriffszeit und des geringeren Umfangs der OP-Ausstattung folgende Abschläge auf die Bewertung der OP-Leistungen sowie der zugehörigen Leistungen für die Anästhesie und/oder Narkose, die postoperative Überwachung und die postoperative Behandlung vorgenommen:
Kapitel 31 EBM Kapitel 36 EBM 31319 1027 Pkt. / 118,02 € 36319 710 Pkt. / 81,59 € 31503 245 Pkt. / 28,15 € 36503 29 Pkt. / 3,33 € 31697 163 Pkt. / 18,73 € 36822 232 Pkt. / 26,66 € 31698 164 Pkt. / 18,85 € - - 31822 349 Pkt. / 40,11 € - - *0,114915 € Hamburger Punktwert 2023
Zur Abbildung der im Zusammenhang mit der Hochfrequenzablation des Endometriums anfallenden Sachkosten wurde eine neue Kostenpauschale, die GOP 40685 (1.020 €) in den Abschnitt 40.11 EBM aufgenommen.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 642. Sitzung
- 04/2022 - Neue GOP bei künstlicher Befruchtung nach Kryokonservierung
Für die hormonelle Endometriumsvorbereitung für eine künstliche Befruchtung nach einer Kryokonservierung unbefruchteter Eizellen aufgrund einer keimzellschädigenden Therapie wird zum 1. Oktober eine neue Leistung in den EBM aufgenommen.
Nach einer Kryokonservierung unbefruchteter Eizellen (gemäß § 27a SGB V) und erfolgter keimzellschädigender Therapie haben weibliche Versicherte in der Regel keinen Spontanzyklus mehr. Zur Herbeiführung einer Schwangerschaft durch eine künstliche Befruchtung ist daher bei diesen Patientinnen vor dem Embryotransfer eine hormonelle Vorbereitung des Endometriums notwendig.
Bei der Endometriumsvorbereitung zur Durchführung einer extrakorporalen Befruchtung mittels intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) sind Ultraschall- und Laborkontrollen notwendig. Hierzu wurde eine neue Leistung in den EBM aufgenommen.
Neue Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 08536 Hormonelle Vorbereitung des Endometriums
gemäß Nummer 12.3 Buchstabe b bei medizinischer Indikation nach Nummer 11.5 Buchstabe b der Richtlinien über künstliche Befruchtung zur Durchführung einer
extrakorporalen Befruchtung mittels intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI),335 Pkt. / 38,84 €
Einmal im Zyklusfall
*0,115950 € (Hamburger Punktwert 2023
Bewertung der GOP 08635 ab der zweiten Stimulationsbehandlung im Zyklusfall wird abgesenkt
Im Zusammenhang mit der Aufnahme der neuen Leistung hat der Bewertungsausschuss eine Änderung im Abschnitt 8.6 des EBM beschlossen. Hierbei geht es um die GOP 08635 für die Stimulationsbehandlung zur Kryokonservierung von Eizellen. Sie ist aktuell mit medizinischer Begründung bis zu dreimal im Zyklus berechnungsfähig und mit 1.991 Punkten bewertet.
Ab 1. Januar 2023 wird die GOP 08635 bei der ersten Stimulationsbehandlung im Zyklusfall wie bisher mit der vollen Punktzahl bewertet, aber ab der zweiten Stimulationsbehandlung im Zyklusfall wird die GOP 08635 mit 1.901 Punkten bewertet.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 606.Sitzung
- 01/2023 - Weiterentwicklung des ambulanten Operierens
Zur Förderung des ambulanten Operierens haben KBV und GKV-Spitzenverband im Bewertungsausschuss ein erstes Maßnahmenpaket (Beschlussteil A und B) beschlossen.
Es beinhaltet neben einer höheren Vergütung für ausgewählte Operationen auch eine Reihe von stationären Eingriffen, die Vertragsärzte ab Januar ambulant durchführen können. Eine erste Möglichkeit zur verlängerten Nachbeobachtung ist ebenfalls vorgesehen.
Außerdem wurde die Kalkulation sämtlicher ambulanter und belegärztlicher Leistungen im EBM überprüft und die Bewertung angepasst.
Betroffen sind die EBM-Abschnitte 31.2 und 36.2 sowie die GOP 01854, 01855, 01904 bis 01906 für Sterilisationen und Schwangerschaftsabbrüche. Die Anpassung der Bewertungen erfolgt punktsummen- und ausgabenneutral. Infolge der neuen Kostenkalkulation werden insbesondere Eingriffe der oberen Kategorien besser vergütet. Kleinere Operationen werden wegen der Punktsummenneutralität leicht abgewertet. Die Auf- und Abwertung von Leistungen betrifft alle operativen Fächer.
Bessere Vergütung von Arthroskopien und Hernien-Eingriffen
Mit dem Beschlussteil B benennt der Bewertungsausschuss OPS-Kodes, die über einen Zuschlag eine erhöhte Vergütung erhalten.
Es werden Zuschläge zu rund 500 OPS-Kodes im EBM-Anhang 2 finanziert, sodass die Vergütung der geförderten Operationen zwischen 16 Prozent für kleinere und 42 Prozent für aufwändigere Eingriffe steigt. Die Höhe richtet sich somit nach dem operierten Organsystem sowie Art und Schwere des Eingriffs.
Zur Abrechnung der Zuschläge wird ein neuer Unterabschnitt 31.2.20 mit sieben GOP in den EBM aufgenommen
Zuschlag GOP Vergütung* Zuschlag I GOP 31451 223 Pkt. / 25,86 € Zuschlag II GOP 31452 263 Pkt. / 30,49 € Zuschlag III GOP 31453 360 Pkt. / 41,74 € Zuschlag IV GOP 31454 810 Pkt. / 93,92 € Zuschlag V GOP 31455 961 Pkt. / 111,43 € Zuschlag VI GOP 31456 1.323 Pkt. / 153,40 € Zuschlag VII GOP 31457 1.923 Pkt. / 222,97 € *0,115950 € Hamburger Punktwert für das Jahr 2023
Längere postoperative Nachbeobachtung
Eine weitere Maßnahme betrifft die postoperative Nachbetreuung, die nach und nach erweitert werden soll. Es wurde in einem ersten Schritt vereinbart, dass ab Januar für bestimmte Patienten oder ab der OP-Dauer gemäß Zeitkategorie 5 bei Eingriffen nach EBM-Kapitel 31.2 (Ausnahme: bestimmte Augenoperationen) eine längere Nachbeobachtung von bis zu 16 Stunden möglich ist. Hierzu wird der neue Abschnitt 31.3.3. mit der GOP 31530 in den EBM aufgenommen
Neue Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Vergütung 31530 Zeitzuschlag für ausgewählte Patientengruppen und für geeignete Operationen je 30 Minuten in Verlängerung einer postoperativen Überwachung 77 Punkten je halbe Stunde ab der fünften halben Stunde mit 68 Punkten Die Dauer der postoperativen Überwachung richtet sich nach dem Aufwand der Operation. Aktuell sind je nach Kategorie 30 Minuten bis acht Stunden im EBM vorgesehen (GOP 31501 bis 31507). Künftig ist für bestimmte Patienten oder Operationen ab der Zeitkategorie 5 eine doppelt so lange Nachbeobachtung möglich, zum Beispiel eine Stunde statt 30 Minuten, sechs Stunden statt drei Stunden. Voraussetzung für eine Verlängerung ist jeweils, dass die postoperative Überwachungszeit überschritten wird. Die entsprechenden Zeiten werden im EBM-Abschnitt 31.3.2 ausgewiesen.
Patientengruppe
Die Verlängerung der postoperativen Überwachung durch eine niedrigschwellige Beobachtung ist zunächst nur bei Kindern bis 12 Jahren und Menschen ab 70 mit geriatrischen Versorgungsbedarf und Frailty-Syndrom oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Demenz oder Parkinson möglich. Bei den Eingriffen ab einer eineinhalbstündigen Operationszeit (Zeitkategorie 5) kann die verlängerte Nachbeobachtung unabhängig von den Kriterien mit medizinischer Begründung erfolgen. Voraussetzung für eine Verlängerung ist jeweils, dass die postoperative Überwachungszeit von 0,5 bis 8 Stunden (postoperative Überwachungskomplexe in Abschnitt 31.3.2 EBM) überschritten wird.
- 01/2023 - Neue medikamentöse Behandlung bei Morbus Pompe
Die Behandlung mit einer weiteren Enzymersatztherapie bei Morbus Pompe, Avalglucosidase alfa, wird ab den 1. Januar 2023 vergütet.
Hierzu erfolgt die Aufnahme der Beobachtung und Betreuung eines Kranken unter parenteraler intravasaler Gabe von Avalglucosidase alfa bei Morbus Pompe in den obligaten Leistungsinhalt der GOP 01510 bis 01512 in den Abschnitt 1.5 des EBM.
Da die Infusion gemäß aktuell gültiger Fachinformation bis zu sieben Stunden betragen kann, ist auch die GOP 01512 berechnungsfähig.
Für die Behandlung mit dem Wirkstoff Alglucosidase alfa sind nur die GOP 01510 und 01511 berechnungsfähig.
- 01/2023 - Neue GOP für gynäkologische Zytologie
Künftig können immun-zytologische Untersuchungen der Zervix kurativ abgerechnet werden.
Abrechnungsberechtigt sind Pathologinnen und Pathologen sowie Frauenärztinnen und Frauenärzte mit der Zusatz-Weiterbildung in gynäkologischer Exfoliativ-Zytologie. Mit der Erweiterung um immun-zytologische Untersuchungen, die ab 1. Januar gilt, wird die kurative Zervix-Zytologie im EBM an die Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Gynäkologische Exfoliativ-Zytologie der Musterweiterbildungsordnung angepasst.
Die Exfoliativ-Zytologie der Zervix ist ein Verfahren, das zur Krankheitsprävention, Therapieverlaufskontrolle und zur Abklärung eines Verdachts auf Gebärmutterhalskrebs eingesetzt wird. Dazu werden Zellen mittels Abstrich entnommen und im Labor zytologisch untersucht.
Neue Leistung im Überblick
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 19327 Zytologische Untersuchung eines oder mehrerer Abstriche(s) von der Portio-Oberfläche und/oder aus dem Zervixkanal 180 Pkt. / 20,87 € *0,115950 € Hamburger Punktwert für das Jahr 2023
Die bisherige GOP 19318 wird aus dem EBM gestrichen. Die Abrechnung der neuen GOP setzt eine Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung nach der Qualitätssicherungs-Vereinbarung Zervix-Zytologie voraus. Die Leistungen werden innerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung bezahlt.
- 01/2023 - Verlängerung des Authentifizierungszuschlags Videosprechstunde
Für den Praxisaufwand zur Authentifizierung von Patienten im Rahmen einer Videosprechstunde, die bislang noch nie oder seit Längerem nicht persönlich in der Praxis vorstellig waren, können Arztpraxen den Authentifizierungszuschlag nach der GOP 01444 abrechnen.
Perspektivisch soll eine technische Authentifizierungslösung für die Videosprechstunde auf Basis von digitalen Versichertenidentitäten flächendeckend bereitstehen. Da diese digitalen Versichertenidentitäten den Versicherten derzeit noch nicht zur Verfügung stehen, ist der Authentifizierungszuschlag um ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 2023 verlängert worden.
- 01/2023 - UPDATE - Erstbefüllung der elektronischen Patientenakte
Die Erstbefüllung der elektronischen Patientenakte, kurz ePA, wird auch im kommenden Jahr mit rund zehn Euro honoriert.
Die Entscheidung dazu erfolgte im Erweiterten Bewertungsausschuss. Die Krankenkassen hatten eine deutliche Absenkung der Vergütung gefordert, was die KBV ablehnte.
GOP 01648 nur für die Erstbefüllung
Die Erstbefüllung wird extrabudgetär vergütet. Sie umfasst das Befüllen der Akte mit Befunden, Arztbriefen und anderen Dokumenten, die für die aktuelle Behandlung relevant sind. Die Patientenberatung zur ePA ist nicht Bestandteil der Leistung.
Vertragsärzte und -psychotherapeuten können die GOP 01648 einmal pro Patient abrechnen. Sie sollten vor der Erstbefüllung möglichst den Patienten fragen, ob bereits Einträge von anderen Ärzten, Psychotherapeuten oder Zahnärzten vorgenommen wurden. Dann ist die GOP 01648 nicht berechnungsfähig, sondern anstelle dessen die reguläre Zusatzpauschale für die ePA-Unterstützungsleistung nach der GOP 01647 (15 Punkte).
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 79. Sitzung
- 01/2023 - Videofallkonferenzen mit Pflegekräften weiterhin extrabudgetär
Videofallkonferenzen mit Pflegekräften von Pflegebedürftigen in Heimen oder in der Häuslichkeit werden weiterhin extrabudgetär vergütet.
Der Bewertungsausschuss hat die Regelung um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2023 verlängert.
GOP Leistungsinhalt Abrechnungshinweis Bewertung* 01442 Fallkonferenz zwischen Pflegekräften von Pflegebedürftigen in Heimen oder in der Häuslichkeit und dem Arzt/Psychotherapeut, der die diagnostischen, therapeutischen, rehabilitativen und/oder pflegerischen Maßnahmen des Patienten koordiniert. - Bis zu dreimal im Krankheitsfall.
- Voraussetzung ist, dass im aktuellen und den vorangegangenen zwei Quartalen mindestens ein persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt in derselben Praxis stattgefunden hat.
86 Pkt. / 9,97€ *0,115950 € Hamburger Punktwert 2023
- 01/2023 - Außerklinische Intensivpflege zum 01.01.2023 neu geregelt
Wie bereits mit Telegramm vom 02.12.2022 informiert wurde die außerklinische Intensivpflege neu geregelt: Die Entwöhnung von einer Beatmung oder Kanülierung steht stärker im Fokus – und zwar durch regelmäßige ärztliche Erhebungen des Potenzials für eine solche Entwöhnung. Das soll die Patientenversorgung verbessern.
Um eine nahtlose Patientenversorgung zu gewährleisten, darf die außerklinische Intensivpflege bis 30. Oktober 2023 weiterhin auf Formular 12 für die häusliche Krankenpflege verordnet werden.
Insgesamt enthält der neue Abschnitt 37.7 des EBM neun neue GOP, die zum 1. Dezember 2022 beziehungsweise 1. Januar 2023 aufgenommen wurden.
Neue genehmigungspflichtige Leistungen ab 01.12.2022 im Überblick
GOP Beschreibung Bewertung* Hinweise Ab 1. Dezember 2022 im EBM 37700 Erhebung Potenzialerhebung (gemäß § 5 der AKI-RL) auf Formular 62A 257 Pkt. / 29,43 € Einmal im Behandlungsfall 37701 Zeitzuschlag zur Erhebung bei Besuch Zuschlag zur GOP 37700 bei Durchführung der Erhebung im Rahmen eines Besuchs nach GOP 01410 oder 01413 128 Pkt. / 14,66 € Je weitere vollendete 10 Minuten, höchstens dreimal im Behandlungsfall 37704 Zuschlag Schluckendoskopie Zuschlag zur GOP 37700 für Schluckendoskopie 294 Pkt. / 33,66 € 37705 Zuschlag Säurebasenhaushalt / Blutgasanalyse Zuschlag zur GOP 37700 für Bestimmung des Säurebasenhaushalts und Blutgasanalyse 84 Pkt. / 9,62 € GOP 37706 Grundpauschale für Krankenhäuser und Privatärzte Grundpauschale im Zusammenhang mit der GOP 37700 für Ärzte und Krankenhäuser gemäß § 5 Absatz 2 Satz 2 der AKI-Richtlinie 159 Pkt. / 18,20 € Einmal im Behandlungsfall GOP 37714 Konsiliartätigkeit Pauschale für die konsiliarische Erörterung und Beurteilung medizinischer Fragestellungen durch einen konsiliarisch tätigen Arzt 106 Pkt. / 12,14 € Einmal im Behandlungsfall Ab 1. Januar 2023 im EBM 37710 Verordnung auf Formular 62B und Behandlungsplan auf Formular 62C 167 Pkt. / 19,36 € Höchstens dreimal im Krankheitsfall 37711 Zuschlag zur Versichertenpauschale oder Grundpauschale für den die außerklinische Intensivpflege koordinierenden Vertragsarzt (gem. §12 Abs. 1 der AKI-RL) 275 Pkt. / 31,87 € Einmal im Behandlungsfall 37720 Fallkonferenz gem. §12 Abs. 2 der AKI-RL 86 Pkt. / 9,97 € Höchstens achtmal im Krankheitsfall *0,114494 € (Hamburger Punktwert 2022) / *0,115950 € Hamburger Punktwert 2023
Hinweise
- Die Leistungen zur außerklinischen Intensivpflege werden extrabudgetär vergütet.
- Voraussetzung für die Berechnung ist, dass die Leistungen nach den Vorgaben der neuen Außerklinischen Intensivpflege-Richtlinie des G-BA ausgeführt werden.
- Außerdem ist für die Berechnung einiger GOP eine bestimmte Qualifikation nachzuweisen.
Die Befugnis zur Potenzialerhebung und Verordnung bedarf der Genehmigung durch die Kassenärztliche Vereinigung. Dazu setzten Sie sich bitte mit der Abteilung Genehmigung (genehmigung@kvhh.de) in Verbindung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der KBV sowie im Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 617. Sitzung
- 01/2023 - Informationen der Heilfürsorge des Landes Brandenburg
Die Heilfürsorge des Landes Brandenburg bittet nochmals alle Arztpraxen darum, die Heilfürsorge nicht mit den Vorschriften der Beihilfe oder der privaten Krankenversicherung zu verwechseln. Die Heilfürsorge ist eine beamtenrechtliche Krankenversicherung für Polizeivollzugsbeamte.
Die Anspruchsberechtigten erhalten im Krankheitsfall die erforderlichen medizinischen Leistungen grundsätzlich als Sachleistung im Rahmen der vertrags-bzw. vertragszahnärztlichen Versorgung.
Heilfürsorgeberechtigte sind keine Privatpatienten und haben daher keinen Anspruch auf privatärztliche Leistungen. Die Abrechnung erfolgt nach dem EBM.
Auch alternative Behandlungsmethoden wie z.B. Akupunktur, Chiropraktik und Homöopathie werden von der Heilfürsorge nicht übernommen. Leistungen von Heilpraktikern, osteopathische Behandlungen sowie IGeL-Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen) sind von der Erstattung ausgeschlossen. Die Heilfürsorge übernimmt auch keine Kosten für Ernährungsberatungen und Gesundheitskurse (Präventionssport).
- 01/2023 - TSS Terminvermittlung: Neue Regelungen ab 1. Januar 2023
TSS Terminvermittlung: Neue Regelungen ab 1. Januar 2023
Die Zuschläge für die Terminvermittlung werden zum 1. Januar 2023 deutlich angehoben.
Frist für Behandlung ab Terminvermittlung Zuschlag auf die jeweilige altersgruppenspezifische Versicherten-, Grund- bzw. Konsiliarpauschale Akutfall* spätestens am Folgetag 200 Prozent spätestens am 4. Tag 100 Prozent spätestens am 14. Tag 80 Prozent spätestens am 35. Tag 40 Prozent Hinweis: *Der TSS-Akutfall setzt voraus, dass am Telefon der 116117 eine medizinische Ersteinschätzung der Dringlichkeit der Behandlung erfolgt ist.
Zuschläge auch bei Terminvermittlung durch den Hausarzt bzw. Kinderarzt
Der Hausarzt bzw. Kinder- und Jugendmediziner, der für einen Patienten einen dringenden Termin bei einem Facharzt oder Psychotherapeuten vereinbart, erhält 15 Euro (131 Punkte).
Fachärzte und Psychotherapeuten können diese Zuschläge ab Januar auch dann abrechnen, wenn der Hausarzt bzw. der Kinder- und Jugendmediziner den Termin bei Ihnen vereinbart hat. In diesem sogenannten Hausarztvermittlungsfall wird die gesamte Behandlung im Quartal für den Versicherten (Arztgruppenfall) extrabudgetär vergütet.
Der Facharzt oder Psychotherapeut, der den Termin bereitstellt, erhält alle Untersuchungen und Behandlungen in dem Quartal bei einem Versicherten (Arztgruppenfall) in voller Höhe vergütet. Zusätzlich wird wie beim TSS-Fall ein Zuschlag in Höhe von 100, 80 oder 40 Prozent gezahlt.
Die bisherigen arztgruppenspezifischen Zuschläge in den Kapiteln 4 bis 27 (mit Ausnahme von Kapitel 12 und 19) und in den Abschnitten 1.3 und 30.7 werden jeweils um den Verweis auf die neue Allgemeine Bestimmung 4.3.10.3 ergänzt und somit für an der fachärztlichen Versorgung teilnehmende Vertragsärzte für die Behandlung eines Versicherten aufgrund einer Terminvermittlung durch den Hausarzt berechnungsfähig.
Die Gebührenordnungspositionen für die Zuschläge sowie auch die obligaten Leistungsinhalte der GOP 03008 bzw. 04008 für die Vermittlungspauschale von künftig 15 Euro (131 Punkten) bleiben unverändert.
Auch bei späterer Terminvermittlung über den 4.Tag hinaus, werden die 15 Euro gezahlt, wenn eine Terminvermittlung durch die TSS der Kassenärztlichen Vereinigung oder eine eigenständige Terminvereinbarung durch den Patienten (oder eine Bezugsperson) aufgrund der medizinischen Besonderheit des Einzelfalls nicht angemessen oder nicht zumutbar ist. Liegt der Termin erst am 24. Tag oder später (max. bis zum 35. Tag), ist eine medizinische Begründung in der Abrechnung erforderlich.
Der Hausarzt stellt für die Behandlung beim Facharzt oder Psychotherapeuten wie bisher eine Überweisung aus. Der Facharzt, mit dem der Termin vereinbart wurde, rechnet den entsprechenden Zuschlag und die durchgeführten Untersuchungen und Behandlungen extrabudgetär ab.
TSS Terminfall bei Früherkennungsuntersuchungen von Kindern
Für die Durchführung von Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern des Abschnitts 1.7.1 (ausgenommen Laborleistungen und Gebührenordnungsposition 01720) aufgrund einer Terminvermittlung durch die TSS erhält der Arzt einen Aufschlag in Form einer Zusatzpauschale nach der Gebührenordnungsposition 01710.
Die Höhe des Zuschlags ist abhängig von der Anzahl der Kalendertage nach der Terminvermittlung durch die TSS
Frist für Behandlung ab Terminvermittlung Zuschlag auf die jeweilige altersgruppenspezifische Versicherten-, Grund- bzw. Konsiliarpauschale ab dem gleichen bis 4. Tag 100 Prozent ab dem vom 5. bis 14. Kalendertag Tag 80 Prozent vom 15. bis 35. Kalendertag 40 Prozent Der Zuschlag nach der GOP 01710 ist im Arztgruppenfall insgesamt nur einmal berechnungsfähig. Dies gilt auch dann, wenn in demselben Quartal eine erneute Behandlung desselben Versicherten aufgrund einer erneuten Terminvermittlung durch die TSS (TSS Terminfall und/oder TSS -Akutfall) oder durch den Hausarzt (Hausarztvermittlungsfall) erfolgt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Themenseite der KBV sowie im Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 79. Sitzung
- 04/2022 - Neue Ziffern für angepasste Corona Impfstoffe
Für die auf die Virusvarianten BA.1 und BA.4/BA.5 angepassten Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna werden zudem zum 1. Oktober neue Abrechnungsziffern eingeführt.
Neue Leistungen im Überblick
Hersteller und Impfstoff Indikation Erst-
impfung*Abschluss-
impfung*Auffrisch
impfungVergütung BioNTech/Pfizer:
Comirnaty Orig./BA.4-5 und Comirnaty Orig./BA.1Allgemein 88337A 88337B 88337R 28 Euro
Beruf 88337V 88337W 88337X Pflegeheim-
bewohner88337G 88337H 88337K Moderna:
Moderna Orig./BA.1Allgemein 88338A 88338B 88338R Beruf 88338V 88338W 88338X Pflegeheim-
bewohner88338G 88338H 88338K *Die Impfstoffe sind derzeit ausschließlich für Auffrischimpfungen zu verwenden, dennoch können die Pseudo-GOP unter Umständen auch um die Suffixe für Erst- und Abschlussimpfungen ergänzt werden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn eine Person infiziert war, danach geimpft wurde und so als grundimmunisiert gilt. Die dann folgende Auffrischimpfung wird dennoch als Abschlussimpfung gekennzeichnet, da es die zweite Impfung ist.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 04/2022 - Honorarumsatz je Arzt / Psychotherapeut
Sollten Sie Fragen zur Zusammensetzung Ihres Honorars haben, dann steht Ihnen eine Datenbank mit der Möglichkeit nach Fachgruppen zu filtern zur Verfügung. Eine Darstellung finden Sie auf der Themenseite der KV Hamburg.
Gerne beantworten Ihnen die Mitarbeiter aus der Abteilung Mitgliederservice und Beratung (MSB) mitgliederserviceundberatung@kvhh.de. Ihre Fragen.
- 03/2022 - Beratungs- und Laborleistungen zur nicht-invasiven Pränataldiagnostik
Zum 1. Juli werden durch zwei Beschlüsse Leistungen für die nicht-invasive Pränataldiagnostik zur Bestimmung des Risikos autosomaler Trisomien 13, 18 und 21 neu in den EBM aufgenommen.
Die Untersuchungen an fetaler DNA aus mütterlichem Blut zur Frage des Vorliegens einer Trisomie 13, 18 oder 21 (nicht-invasiver Pränataltest, kurz NIPT) erfolgen mit dem Ziel der Vermeidung von invasiven Maßnahmen wie Fruchtwasseruntersuchungen nach Gewinnung des Fruchtwassers durch Amniozentese, transzervikaler Gewinnung von Chorionzottengewebe oder transabdominaler Gewinnung von Plazentagewebe. Der Test kann dann durchgeführt werden, wenn er geboten ist, um der Schwangeren eine Auseinandersetzung mit ihrer individuellen Situation hinsichtlich des Vorliegens einer Trisomie im Rahmen der ärztlichen Begleitung zu ermöglichen.
Neue Leistungen im Überblick:
GOP Leistungsinhalt Abrechnungshinweis Bewertung* 01789 Beratung nach Gendiagnostikgesetz (GenDG) zum nicht-invasiven Pränataltest · viermal je Schwanger-schaft je vollendete 5 min 84 Pkt. / 9,62 € 01790 Beratung nach GenDG bei Vorliegen eines positiven nicht-invasiven Pränataltests · viermal je Schwanger-schaft je vollendete 10 min 166 Pkt. / 19,00 € 01870 nicht-invasiver Pränataltest zur Bestimmung des Risikos einer Trisomie 13, 18 und 21 · einmal je Schwanger-schaft
· zweimal im Krankheitsfall
· Nur von Fachärzten für Humangenetik und Fachärzten für Laboratoriumsmedizin berechnungsfähig
1642 Pkt. / 188,00 € *0,114494 € (Hamburger Punktwert 2022)
Für die Laborleistung ist ein validiertes Testverfahren anzuwenden, welches die in den Mu-RL festgelegten Testgütekriterien erfüllt.
Die Aufnahme der neuen Beratungs- und Laborleistungen in den EBM erfolgt zum 1. Juli 2022. Damit besteht bis zum 30. Juni 2022 kein Anspruch der Versicherten gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung zur Erstattung von Kosten, die durch die nicht-invasive Pränataldiagnostik zur Bestimmung des Risikos autosomaler Trisomien 13, 18 und 21 entstanden sind.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 594. Sitzung
- 03/2022 - Anhebung der Bewertung des Nukleinsäurenachweis im Rahmen HPV
Zum 1. Juli werden durch zwei Beschlüsse Leistungen für die nicht-invasive Pränataldiagnostik zur Bestimmung des Risikos autosomaler Trisomien 13, 18 und 21 neu in den EBM aufgenommen.
Die Untersuchungen an fetaler DNA aus mütterlichem Blut zur Frage des Vorliegens einer Trisomie 13, 18 oder 21 (nicht-invasiver Pränataltest, kurz NIPT) erfolgen mit dem Ziel der Vermeidung von invasiven Maßnahmen wie Fruchtwasseruntersuchungen nach Gewinnung des Fruchtwassers durch Amniozentese, transzervikaler Gewinnung von Chorionzottengewebe oder transabdominaler Gewinnung von Plazentagewebe.
Der Test kann dann durchgeführt werden, wenn er geboten ist, um der Schwangeren eine Auseinandersetzung mit ihrer individuellen Situation hinsichtlich des Vorliegens einer Trisomie im Rahmen der ärztlichen Begleitung zu ermöglichen.
Neue Leistungen im Überblick
GOP Leistungsinhalt Abrechnungshinweis Bewertung* 01789 Beratung nach Gendiagnostikgesetz (GenDG) zum nicht-invasiven Pränataltest - viermal je Schwanger-schaft je vollendete 5 min
84 Pkt. / 9,62 € 01790 Beratung nach GenDG bei Vorliegen eines positiven nicht-invasiven Pränataltests - viermal je Schwanger-schaft je vollendete 10 min
166 Pkt. / 19,00 € 01870 nicht-invasiver Pränataltest zur Bestimmung des Risikos einer Trisomie 13, 18 und 21 - einmal je Schwanger-schaft
- zweimal im Krankheitsfall
- Nur von Fachärzten für Humangenetik und Fachärzten für Laboratoriumsmedizin berechnungsfähig
1642 Pkt. / 188,00 € *0,114494 € (Hamburger Punktwert 2022)
Für die Laborleistung ist ein validiertes Testverfahren anzuwenden, welches die in den Mu-RL festgelegten Testgütekriterien erfüllt.
Die Aufnahme der neuen Beratungs- und Laborleistungen in den EBM erfolgt zum 1. Juli 2022. Damit besteht bis zum 30. Juni 2022 kein Anspruch der Versicherten gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung zur Erstattung von Kosten, die durch die nicht-invasive Pränataldiagnostik zur Bestimmung des Risikos autosomaler Trisomien 13, 18 und 21 entstanden sind.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 594. Sitzung
- 03/2022 - Vergütung der Verlaufskontrolle und Auswertung einer vorläufigen DiGA
Da sich die ärztlichen Tätigkeiten, die vom BfArM für die Versorgung mit vorläufig in das DiGA-Verzeichnis aufgenommenen Anwendungen sehr ähneln, wurde eine Pauschale für die Verlaufskontrolle und Auswertung für die DiGA Zanadio, Invirto - Die Therapie gegen Angst, Cankado Pro-React Onco, Mawendo, Oviva Direkt für Adipositas und compagnion patella vereinbart.
Neue Leistung im Überblick
GOP GOP-Bezeichnung Abrechnungshinweise Berechtigte Fachgruppen Bewertung 86700 Verlaufs-kontrolle und Auswertung einer DiGA - einmal im Behandlungsfall berechnungsfähig
- im Krankheitsfall je DiGA höchstens
zweimal berechnungsfähig - Im Behandlungsfall nicht neben der Erstverordnung derselben DiGA (GOP 01470)
berechnungsfähig - Nicht im Zusammenhang mit einer Videosprechstunde möglich
- Hausärzte
- Kinderärzte
- Fachinternisten (fachärztlich tätig)
- Frauenärzte
- Orthopäden
- Chirurgen
- Physikalische und Rehabilitations-mediziner
- Nervenärzte
- Psychotherapeuten
- Psychiater
7,12 Euro
Extra-budgetäre Vergütung für 2 Jahre
Bei der Berechnung ist die Pharmazentralnummer (PZN) der DiGA anzugeben, für die diese Verlaufskontrolle berechnet wurde. Erfolgen bei einem Versicherten im Behandlungsfall mehrere Verlaufskontrollen von unterschiedlichen DiGA, kann die Leistung mehrfach berechnet werden.
- 03/2022 - UPDATE-Anpassung der ePA- Erstbefüllungsvereinbarung
Wir möchten darüber informieren, dass derzeit in der ePA-Abrechnungsvereinbarung die parallele Berechnung der GOP 01431(Zusatzpauschale zu den GOP 01430, 01435 und 01820) und der GOP 01648 (Zusatzpauschale ePA-Erstbefüllung) im Behandlungsfall ausgeschlossen ist.
Demgegenüber ist eine parallele Berechnung der GOP 01431 und der GOP 01648 nach dem EBM nur im Arztfall ausgeschlossen. Nun wird die ePA-Vereinbarung an die Bestimmung im EBM angepasst und bezieht sich somit künftig ebenfalls auf den Arztfall (und nicht mehr auf den Behandlungsfall).Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 03/2022 - Update Verordnung von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Bei drei weiteren digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) kann die Erstverordnung über den EBM abgerechnet werden. Es handelt hierbei sich um die Webanwendung „Vivira“, „HelloBetter Panik“ und „Selfapys Online-Kurs bei Depression“, die seit Februar und April dauerhaft in das sogenannte DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurden.
Rückwirkend zum 1. Januar 2021 wurde die Vergütung für die Verordnung von Gesundheitsanwendungen, die dauerhaft im Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet sind, geregelt. Zur Abrechnung berechtigt sind alle Ärzte und Psychotherapeuten, die Patienten ab 18 Jahren behandeln. Erst ab diesem Alter dürfen Apps verordnet werden.
Für dauerhaft gelistete digitale Gesundheits-Anwendungen (DiGA) ist die GOP 01470 EBM berechnungsfähig. Weitere Informationen können der u. a. Tabelle entnommen werden.
GOP GOP-Bezeichnung Abrechnungshinweise Berechtigte Fachgruppen Bewertung* 01470 Zusatzpauschale für das Ausstellen einer Erstverordnung einer digitalen Gesundheitsanwendung aus dem DiGA-Verzeichnis
- auch im Rahmen der Videosprechstunde berechnungsfähig
- mehrfach im Behandlungsfall berechnungsfähig, sofern dem Patienten unterschiedliche DiGA verordnet werden. In diesem Fall muss als Begründung die verordnete DiGA benannt werden.
Alle niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten, die Patienten ab 18 Jahren behandeln 18 Pkt. / 2,06 €
Extrabudgetäre Vergütung für 2 Jahre
01471 Zusatzpauschale für die Verlaufskontrolle und Auswertung der digitalen Gesundheitsanwendung „somnio“ - einmal im Behandlungsfall
- auch im Rahmen der Videosprechstunde berechnungsfähig
Hausärzte, Gynäkologen, HNO-Ärzte, Kardiologen, Pneumologen, Internisten ohne Schwerpunkt sowie Fachärzte bzw. Psychotherapeuten, die nach Kapitel 16, 21, 22 und 23 Leistungen berechnen dürfen 64 Pkt. / 7,33 €
Extrabudgetäre Vergütung für 2 Jahre
*0,114494 € (Hamburger Punktwert 2022)
Seit dem 01.08.2021 ist die GOP 01470 auch für „vorläufig aufgenommene“ digitale Gesundheitsanwendungen berechnungsfähig. Hierzu wurde die Anlage 34 zum BMV-Ä geschlossen. Weitere Vergütungen für ärztliche Leistungen im Zusammenhang mit einzelnen vorläufig aufgenommenen DiGA werden derzeit noch verhandelt und treten zu einem späteren Zeitpunkt in Kraft.
Anspruchsberechtigung
Versicherte haben durch das Digitale-Versorgung-Gesetz Anspruch auf digitale Gesundheitsanwendungen. Dabei handelt es sich um Medizinprodukte niedriger Risikoklassen. Diese sollen helfen, Krankheiten zu erkennen, zu überwachen, zu behandeln oder zu lindern. Welche Anwendungen das genau sind, legt das BfArM im DiGA-Verzeichnis fest.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 70. Sitzung
- 03/2022 - Telemedizin im Notdienst
Zum 1. Juli 2022 wird die Berechnungsfähigkeit der Notfallpauschalen nach den Gebührenordnungspositionen (GOP) 01210 und 01212 erweitert, sodass diese auch bei Durchführung im Rahmen einer Videosprechstunde im organisierten Not-fall)dienst berechnungsfähig sind.
Nicht an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Ärzte, Institute und Krankenhäuser dürfen im Notfall keine Videosprechstunde durchführen.
Im Notfall sind die GOP 01210 und 01212 weiterhin ausschließlich im persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt berechnungsfähig.
Abschlag von 10 Prozent im Videokontakt
Bei ausschließlichem Arzt-Patienten-Kontakt in einer Videosprechstunde erfolgt ein Abschlag von 10 Prozent auf die Bewertungen der GOP 01210 und 01212.
Neue Bewertung der Leistung im Rahmen Videosprechstunde
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 01210 V Notfallpauschale I 108 Pkt. / 12,36 € 01212 V Notfallpauschale II 176 Pkt. / 20,15 € *0,114494 Hamburger Orientierungspunktwert 2022
Weitere Abrechnungshinweise
Zu den GOP 01210 und 01212 im Rahmen einer Videosprechstunde im organisierten Not(-fall) dienst sind der Zuschlag für die Authentifizierung unbekannter Patienten (GOP 01444) und der Technikzuschlag Videosprechstunde (GOP 01450) berechnungsfähig.
Erfolgt im Behandlungsfall ein weiterer Arzt-Patienten-Kontakt im Rahmen einer Videosprechstunde im organisierten Not(fall)dienst, ist der Technikzuschlag auch im Zusammenhang mit den Notfallkonsultationspauschalen (GOP 01214, 01216 sowie 01218) berechnungsfähig.
Die Schweregradzuschläge zu den Notfallpauschalen nach den GOP 01223, 01224 beziehungsweise 01226 sind weiterhin nur im persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt berechnungsfähig. Auch im organisierten Not(fall)dienst dürfen Videosprechstunden nur mit Videodienstanbietern durchgeführt werden, die gemäß Anlage 31b zum Bundesmantelvertrag-Ärzte zertifiziert sind.
Erfolgt eine Videosprechstunde im organisierten Not(fall)dienst und die Berechnung der entsprechenden Notfallpauschale, ist dies durch Angabe einer bundeseinheitlich kodierten Zusatzkennzeichnung zu dokumentieren.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 80. Sitzung
- 03/2022 - Kennzeichnung von COVID-19-Leistungen entfällt ab 1. Juli
Ärztliche Leistungen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion müssen in der Abrechnung vorerst nicht mehr mit der 88240 gekennzeichnet werden. Die entsprechende Regelung läuft zum 30. Juni aus.
Die KBV und der GKV-Spitzenverband hatten die Regelung zu Beginn der Pandemie eingeführt, um den zusätzlichen Leistungsbedarf erfassen und entsprechend finanzieren zu können. Danach wurden Leistungen, die aufgrund des begründeten klinischen Verdachts auf eine Infektion oder einer nachgewiesenen Infektion mit dem Coronavirus erforderlich sind, mit der Kennnummer 88240 dokumentiert.
Die gekennzeichneten Leistungen wurden zunächst extrabudgetär vergütet. Seit vorigem Jahr haben die Krankenkassen nur noch dann zusätzliche Gelder bereitgestellt, wenn der tatsächliche Anstieg des Leistungsbedarfs stärker war als der vereinbarte Anstieg des Behandlungsbedarfs. In diesem Fall wurden die gekennzeichneten Leistungen anteilig aus der MGV und anteilig zusätzlich von den Kassen vergütet.
Eine Wiedereinführung der Kennzeichnung und der damit verbundenen Vergütungsregelung ist je nach Pandemiegeschehen möglich.
Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 02/2022 - Anpassungen im Rahmen der Reproduktionsmedizin
Die reproduktionsmedizinischen Komplexleistungen des Abschnitts 8.5 EBM wurden mit Wirkung zum 1. April 2020 in die einzelnen Phasen der Reproduktionsmedizin sowie nach korporalen und extrakorporalen Maßnahmen umstrukturiert.
Im Zuge dessen wurden die Stimulationsbehandlung nach der GOP 08535, die In-vitro-Fertilisation (GOP 08550), die intracytoplasmatische Spermieninjektion (GOP 08555) und der Embryo-Transfer (GOP 08558) jeweils als separate Leistungen in den EBM aufgenommen. Die GOP 08550, 08555 und 08558 waren seitdem im Zyklusfall nur im Zusammenhang mit der Stimulationsbehandlung nach der GOP 08535 berechnungsfähig.
Ferner sind aufgrund der bisherigen Definition des Zyklusfalls im EBM die Leistungen aus dem Abschnitt 8.5 EBM für Patientinnen ohne endogen gesteuerten Zyklus und ohne hormonelle Stimulation nicht berechnungsfähig.
Mit dem vorliegenden Beschluss zum 01.04.2022 wird die Berechnungsfähigkeit der GOP 08550, 08555 und 08558 von der Durchführung einer Stimulationsbehandlung nach der GOP 08535 im Zyklusfall getrennt. Damit wird die Abrechnung einer künstlichen Befruchtung ermöglicht, wenn bei einer Versicherten unbefruchtete Eizellen aus einer vorausgegangenen Eizellgewinnung nach den Richtlinien über künstliche Befruchtung des Gemeinsamen Bundesausschusses verwendet werden. Eine erneute Stimulationsbehandlung ist damit nicht notwendig.
Darüber hinaus wird klargestellt, dass sich die erste Anmerkung zur GOP 08558 nur auf die Abrechnung eines Embryo-Transfers, gegebenenfalls als Zygotentransfer und/oder als intratubarer Embryo-Transfer, jedoch nicht auf die Abrechnung eines intratubaren Gameten-Transfers bezieht. Des Weiteren erfolgt mit dem vorliegenden Beschluss eine Anpassung der Definition des Zyklusfalls, der nun auch Patientinnen ohne endogen gesteuerten Zyklus und ohne hormonelle Stimulation umfasst.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 584. Sitzung
- 02/2022 - Anhebung der Kostenpauschalen
Aufgrund der Anhebung des Portos zum 01.Januar 2022 wurden die Bewertungen der folgenden Kostenpauschalen jeweils von 0,81 Euro auf 0,86 Euro rückwirkend zum 01. Januar 2022 erhöht.
GOP Leistungsinhalt 40110 Kostenpauschale für die Versendung bzw. den Transport eines Briefes und/oder von schriftli-chenUnterlagen 40128 Kostenpauschale für die Versendung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an den Patienten bei Patientenkontakt im Rahmen einer Videosprechstunde 40129 Kostenpauschale für die Versendung einer Bescheinigung gemäß Muster 21 an den Patienten bzw. die Bezugsperson bei Patientenkontakt im Rahmen einer Videosprechstunde 40130 Kostenpauschale für die Versendung einer papiergebundenen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an die Krankenkasse 40131 Kostenpauschale für die Versendung einer papiergebundenen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an den Patienten Beschluss des erweiterten Bewertungsausschußes in seiner 585. Sitzung
- 02/2022 - UPDATE Veränderungen im Rahmen der Monoklonalen-Antikörper-Verordnung (MAK)
Monoklonale Antikörper gegen das Spike-Protein können in der frühen Krankheitsphase die SARS-CoV-2- Viruslast bei leichter bis moderater COVID-19-Erkrankung senken sowie bei bestimmten Personengruppen zur Prä- wie auch Postexpositionsprophylaxe angewendet werden. Sie sind damit eine der Optionen antiviraler Therapie und Prophylaxe von COVID-19.
Die Bundesregierung hat verschiedene Therapeutika zentral beschafft, deren Vergütung in der MAKV geregelt wird. Mit der vorgenommenen Änderung sind die monoklonalen Antikörper Sotrovimab (Xevudy©) und Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld©) über die zentrale Beschaffung erhältlich.
Sofern eine Therapie mit diesen von der Bundesregierung beschafften monoklonalen Antikörpern bei einem mit dem Coronavirus infizierten Patienten in der vertragsärztlichen Versorgung erfolgt, kann hierfür weiterhin die bereits bestehende Gebührenordnungsposition (GOP) 88400 abgerechnet werden.
Für die Vergütung für die Lagerung und Abgabe der monoklonalen Antikörper durch die bereitstellende Krankenhausapotheke (Stern- oder Satellitenapotheke) ist weiterhin die GOP 88403 mit einer Vergütung in Höhe von 40 Euro vorgesehen.
Gebührenordnungspositionen im Zusammenhang mit monoklonalen Antikörpern
GOP Leistungsinhalt Bewertung bis 14.03.2022 Bewertung ab 15.03.2022 88400 Therapie mit monoklonalen Antikörpern bei einem mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Patienten (§ 2 Abs. 2 Nr. 1 450 Euro 360 Euro 88401 Prophylaxe mit monoklonalen Antikörpern bei einem nicht mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Patienten mit einem erhöhten Risiko eines schweren Verlaufs (§ 2 Abs. 2 Nr. 2) 150 Euro 150 Euro 88402 Zuschlag für einen Besuch im Zusammenhang mit der GOP 88401 (§ 2 Abs. 2 Nr. 2) 60 Euro 60 Euro 88403 Lagerung und Abgabe einschließlich Transport von monoklonalen Antikörpern von der Krankenhausapotheke an den Leistungserbringer (§ 4 Abs. 2 und 2a) 40 Euro 40 Euro Mit der nun vorgenommenen Änderung der MAKV erfolgt eine Klarstellung, dass diese Vergütung auch den Transport der Arzneimittel umfasst und die Preise einschließlich Umsatzsteuer gelten. Die MAKV wurde zudem um die Möglichkeit ergänzt, dass die Arztpraxis die monoklonalen Antikörper selbst abholt oder für die Abholung eine öffentliche Apotheke beauftragt.
In beiden Fällen erfolgt die Abrechnung weiterhin über die GOP 88403 und die Vergütung in Höhe von 40 Euro wird im Innenverhältnis entsprechend aufgeteilt. Für die Abholung behält die Arztpraxis 30 Euro, die sie gegebenenfalls an die beauftragte Apotheke weitergibt. 10 Euro leitet sie für die Lagerung an die Krankenhausapotheke weiter.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Themenseite der KBV
- 02/2022 - Änderungen im Rahmen der Abrechnung mit dem Kostenträger Bundewehr
Ab dem Quartal 4/2020 kann es bei der Abrechnung von Leistungen über den Kostenträger 79868 (Bundeswehr) zu einer stichprobenartigen Überprüfung der Originalscheine durch die Bundeswehr kommen. Hierbei wendet sich in der Regel die Bundeswehr direkt an die Praxis.
Deshalb möchten wir Sie an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Originalscheine in der Praxis verbleiben und nicht mehr an die KV geschickt werden müssen.
Des Weiteren dürfen unabhängig vom Alter keine Verhütungsmittel über ein Rezept mit dem Kostenträger Bundeswehr ausgestellt werden.
Es darf lediglich eine Rezeptempfehlung (Privatrezept/grünes Rezept) an die Versicherten ausgestellt werden. Die Versicherten Personen beziehen das Medikament über den Truppenarzt und aus der Apotheke der Bundeswehr.
- 02/2022 - Update-Verordnung von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA)
UPDATE: Bei drei weiteren digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) kann die Erstverordnung über den EBM abgerechnet werden. Es handelt sich hierbei um die Webanwendung „Hello Better Diabetes und Depression“ sowie „Kalmeda“ und „Hello Better Vaginismus Plus“, die seit Dezember 2021 und Februar 2022 dauerhaft in das sogenannte DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurden.
Rückwirkend zum 1. Januar 2021 wurde die Vergütung für die Verordnung von Gesundheitsanwendungen, die dauerhaft im Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet sind, geregelt. Zur Abrechnung berechtigt sind alle Ärzte und Psychotherapeuten, die Patienten ab 18 Jahren behandeln. Erst ab diesem Alter dürfen Apps verordnet werden.
Für dauerhaft gelistete digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) ist die GOP 01470 EBM berechnungsfähig. Weitere Informationen können der u. a. Tabelle entnommen werden.
Zusätzlich zur GOP 01470 wurde die GOP 01471 in den EBM aufgenommen. Diese Leistung bezieht sich ausschließlich auf die Web-Anwendung „somnio“ zur Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen. Hiermit wird die Verlaufskontrolle und Auswertung abgebildet.
GOP GOP-Bezeichnung Abrechnungshinweise Berechtigte Fachgruppen Bewertung* 01470 Zusatzpauschale für das Ausstellen einer Erstverordnung einer digitalen Gesundheitsanwendung aus dem DiGA-Verzeichnis
- auch im Rahmen der Videosprechstunde berechnungsfähig
- mehrfach im Behandlungsfall berechnungsfähig, sofern dem Patienten unterschiedliche DiGA verordnet werden. In diesem Fall muss als Begründung die verordnete DiGA benannt werden.
Alle niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten, die Patienten ab 18 Jahren behandeln 18 Punkte /
2,06 €
Extrabudgetäre Vergütung für 2 Jahre
01471 Zusatzpauschale für die Verlaufskontrolle und Auswertung der digitalen Gesundheitsanwendung „somnio“ - einmal im Behandlungsfall
- auch im Rahmen der Videosprechstunde berechnungsfähig
- Hausärzte,
- Gynäkologen,
- HNO-Ärzte,
- Kardiologen,
- Pneumologen, Internisten ohne Schwerpunkt sowie Fachärzte bzw. Psychotherapeuten, die nach Kapitel 16, 21, 22 und 23 Leistungen berechnen dürfen
64 Punkte /
7,33 €
Extrabudgetäre Vergütung für 2 Jahre
*0,114494 € (Hamburger Punktwert 2022)
Seit dem 01.08.2021 ist die GOP 01470 auch für „vorläufig aufgenommene“ digitale Gesundheitsanwendungen berechnungsfähig. Hierzu wurde die Anlage 34 zum BMV-Ä geschlossen. Weitere Vergütungen für ärztliche Leistungen im Zusammenhang mit einzelnen vorläufig aufgenommenen DiGA werden derzeit noch verhandelt und treten zu einem späteren Zeitpunkt in Kraft.
Anspruchsberechtigung
Versicherte haben durch das Digitale-Versorgung-Gesetz Anspruch auf digitale Gesundheitsanwendungen. Dabei handelt es sich um Medizinprodukte niedriger Risikoklassen. Diese sollen helfen, Krankheiten zu erkennen, zu überwachen, zu behandeln oder zu lindern. Welche Anwendungen das genau sind, legt das BfArM im DiGA-Verzeichnis fest.
Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 70. Sitzung
- 02/2022 - Änderung und Erweiterung der Infusionstherapie bei Immunglobulinen
Der Bewertungsausschuss (BA) hat eine EBM-Anpassung bezüglich der intravenösen Infusionstherapie mit Immunglobulinen mit einer Dauer von mindestens 60 Minuten beschlossen. Die Anpassung erfolgt zum 1. April 2022 und wurde vor dem Hintergrund vorgenommen, dass die Behandlung für viele Indikationen im EBM bisher nicht adäquat abgebildet gewesen sind.
Konkret wird die Gebührenordnungsposition 02101 „Infusionstherapie“ um einen obligaten Leistungsinhalt erweitert, sodass sie für Infusionstherapien mit Immunglobulinen bei einer Dauer von mindestens 60 Minuten berechnet werden kann.
Zudem wird der obligate Leistungsinhalt der GOP 02102 „Infusionstherapie mit Sebelipase alfa“ um das Arzneimittel Velmanase alfa ergänzt. Hiermit wird die Infusion von Velmanase alfa ohne anschließende Beobachtung abgebildet.
Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 583. Sitzung
- 01/2022 - Zuschlag für allgemeinen Hygieneaufwand
Ab 1. Januar 2022 erhalten alle Haus- und Fachärzte bei direktem Patientenkontakt einen Hygienezuschlag.
Zur Abbildung werden neue Leistungen in die arztgruppenspezifischen EBM-Kapitel aufgenommen, welche jeweils mit 2 Punkten bewertet sind (0,23 €) und einmal im Behandlungsfall als Zuschlag zur Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale vergütet werden. Die Leistungen werden durch die Kassenärztliche Vereinigung zugesetzt. Die Vergütung erfolgt innerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung.
Ausgenommen sind Fälle, die ausschließlich über Videokontakte stattfinden. Der Zuschlag ist für alle Fachgruppen einheitlich, da sich die allgemeinen Hygienekosten je Behandlungsfall nur unwesentlich unterscheiden.
Arztgruppe GOP Hausärzte 03020 Kinderärzte 04020 Anästhesisten 05215 Augenärzte 06215 Chirurgen 07215 Frauenärzte 08215 HNO-Ärzte 09215 Hautärzte 10215 Humangenetiker 11215 Laborärzte 12215 Fachinternisten ohne Schwerpunkt 13215 SP Angiologie 13295 SP Endokrinologie 13345 SP Gastroenterologie 13395 SP Hämatologie / Onkologie 13495 SP Kardiologie 13546 SP Nephrologie 13595 SP Pneumologie 13645 SP Rheumatologie 13695 Kinder- und Jugendpsychiater 14215 MKG-Chirurgen 15215 Neurologen / Neurochirurgen 16214 Nuklearmediziner 17215 Orthopäden 18215 Pathologen 19215 Phoniater 20215 Psychiater 21222 Psychosomatische Medizin 22215 Psychotherapeuten 23215 Radiologen 24215 Strahlentherapeuten 25215 Urologen 26215 Physikalische und Rehabilitationsmediziner 27215 Schmerztherapie 30703 Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 74 Sitzung
- 01/2022 - Aktualisierung des Verzeichnisses der operativen Prozeduren im Anhang 2 zum EBM
Das Verzeichnis der operativen Prozeduren im Anhang 2 zum EBM wurde zum 01.01.2022 an die aktuelle Version des Operationen- und Prozedurenschlüssels angepasst. Darüber hinaus hat der Bewertungsausschuss beschlossen, in den Anhang 2 zum EBM einige weitere OPS-Kodes aufzunehmen und ungültig gewordene Kodes zu streichen.
Beispielsweise wurden aufgrund der Differenzierung von Katheterverweilsystemen je nach Zweck der Implantation, zur Peritonealdialyse oder Aszitesdrainage, zwei neue Kodes (5-549.20 und 5-549.21) in den Anhang 2 aufgenommen und der ursprüngliche Kode 5-549.2 aus dem Anhang 2 gestrichen.
Zudem wurde der Anhang 2 um weitere OPS-Kodes ergänzt. Hierbei handelt es sich um die OPS-Kodes zur Abbildung des operativen Aufwandes für Ligaturen bei Hämorrhoiden 3. Grades (5-493.01 und 5-493.02) und um weitere belegärztlich urologisch-operative Verfahren (5-568.d0, 5-575.00, 5-575.01, 5-577.01, 5-579.41).
Welche neuen OPS-Kodes in den Anhang 2 aufgenommen und welche gestrichen wurden, ist detailliert im Beschluss des Bewertungsausschusses aufgeführt.
- 01/2022 - UPDATE Elektronische Patientenakte: Neue GOP für die Erstbefüllung
Die sektorenübergreifende Erstbefüllung der elektronischen Patientenakte, kurz ePA, wird auch im Jahr 2022 mit rund zehn Euro vergütet. Darauf haben sich die KBV und der GKV-Spitzenverband verständigt. Ab dem 1. Januar 2022 ist hierfür die GOP 01648 berechnungsfähig. Die GOP 88270 entfällt entsprechend.
Die Erstbefüllung darf sektorenübergreifend je Patient nur einmal durchgeführt und abgerechnet werden. Mit der sektorenübergreifenden Erstbefüllung sind keine vertragsärztlichen Beratungspflichten der Versicherten zur Funktionalität oder Nutzung der ePA verbunden.
Für das Erfassen und Speichern von Daten auf der ePA können Ärzte und Psychotherapeuten folgende GOP abrechnen:
GOP Bewertung* Leistungsinhalt Ausschluss 01648
(bis 31.12.21 Pseudo-GOP 88270)
89 Pkt. / 10,19 € Erstbefüllung der Akte mit Befunden, Arztbriefen und anderen Dokumenten, die für die Behandlung relevant sind - Im Behandlungsfall nicht neben GOP 01647 EBM „Zusatzpauschale ePa-Unterstützungsleistung“ berechnungsfähig
GOP 01647 15 Pkt. / 1,72 € - Zusatzpauschale zur Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale
- Einmal im Behandlungsfall berechnungsfähig
- GOP beinhaltet insbesondere die Erfassung und/oder Verarbeitung und/oder Speicherung medizinischer Daten aus dem aktuellen Behandlungskontext in der ePA
- Im Behandlungsfall nicht neben GOP 01648 EBM „Zusatzpauschale ePA-Erstbefüllung“ berechnungsfähig
GOP 01431 3 Pkt. /
0,34 €
- Zusatzpauschale zu den GOP 01430 (Verwaltungskomplex), 01435 (Haus-/Fachärztliche Bereitschaftspauschale) und 01820 (Rezepte etc. im Rahmen der Empfängnisregelung)
- höchstens viermal im Arztfall berechnungsfähig
- umfasst Versorgungsszenarien mit ärztlichen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der ePA, in denen keine Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale berechnet wird
- Nicht mehrfach an demselben Tag
- Nicht neben der Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale
*0,114494 € (Hamburger Punktwert 2022)
Sektorenübergreifende Erstbefüllung der ePA
Eine Erstbefüllung liegt vor, wenn noch keine Inhalte von einem Vertragsarzt, einem im Krankenhaus tätigen Arzt oder Psychotherapeuten oder einem Zahnarzt in die ePA eingestellt worden sind. Eine Erstbefüllung kann auch dann noch vorliegen, wenn der Versicherte selbst bereits eigene Inhalte in die ePA eingestellt hat.
Der Versicherte hat bei der patientengeführten ePA jedoch die volle Souveränität und kann eingestellte Daten löschen.
Deshalb können aus einem Leistungserbringerbereich der ePA, in dem zum Zeitpunkt der Einsichtnahme keine Inhalte abgelegt sind, im Einzelfall bereits eingestellte Inhalte durch den Versicherten gelöscht worden sein. In diesem Fall hat der Vertragsarzt keinen Anspruch auf Berechnung der Erstbefüllungspauschale.
Vertragsärzte sollten die Versicherten im Zweifel fragen, ob bereits vorher durch einen anderen Vertragsarzt, Krankenhausarzt oder Zahnarzt Inhalte in die ePA eingestellt worden sind. Dieses Vorgehen sichert jedoch keinen vertragsärztlichen Anspruch auf Erhalt der Erstbefüllungspauschale ab, wenn es im Einzelfall trotz anderslautender Angabe des Versicherten bereits vorher eine Erstbefüllung gab.
Weiterführende Informationen zum Thema ePA finden Sie auf der Themenseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
- 01/2022 - eMutterpass: Empfehlung zum Vorgehen ab 01.01.2022
Laut geänderter Mutterschafts-Richtlinien kann die Dokumentation der Schwangerenvorsorge weiterhin in Papierform oder auf Wunsch der Patientin digital in der elektronischen Patientenakte erfolgen.
Da die an der Schwangerenvorsorge beteiligten Ärztinnen und Ärzte sowie Hebammen zu unterschiedlichen Zeitpunkten über die technischen Möglichkeiten verfügen, den Mutterpass in der elektronischen Patientenakte einzusehen und zu befüllen, sollten die Schwangeren bei der Wahl des Formats beraten werden.
Ein Wechsel des Formats während einer Schwangerschaft soll vermieden werden, um die Vollständigkeit der Dokumente zu gewährleisten.
- 01/2022 - Dokumentation für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme
Die befristete Sonderregelung bezüglich der elektronischen Übermittlung der Dokumentationsdaten gemäß der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL), wonach eine Übermittlung von Dokumentationen bei technischen Problemen nicht quartalsweise vorgenommen werden musste, bezog sich ausschließlich auf die Quartale 1/2021 bis 4/2021.
Entsprechend müssen die Dokumentationen für die oKFE-Programme ab dem Quartal 1/2022 wieder regelmäßig quartalsweise an die zuständige Datenannahmestelle übermittelt werden. In diesem Zusammenhang werden auch die diesbezüglichen EBM-Anmerkungen gestrichen.
Folgende Fristen gelten:
- 1/2021 bis 4/2021: 28. Februar 2022
- 1/2022: 15.05.22
- 2/2022: 15.08.22
- 3/2022: 15.11.22
- 4/2022: 28.02.22
- 01/2022 - UPDATE Versand der eAU per Post
Laut Bundesmantelvertrag müssen Praxen die AU ab dem 1. Oktober – mit der Übergangsregelung ab dem 1. Januar 2022 – digital an die Krankenkassen übermitteln. In bestimmten Fällen ist aber zusätzlich der Versand eines Papierausdrucks erforderlich. Für den Versand dieser Ausdrucke per Brief konnte sich die KBV mit den Krankenkassen nun auf neue Kostenpauschalen einigen.
Das betrifft zum einen das Ausstellen von eAUs bei Hausbesuchen sowie zum anderen das Versenden der eAU an die Krankenkasse, wenn eine elektronische Übermittlung nicht möglich ist, der Arzt dies aber erst feststellt, nachdem der Patient die Praxis bereits verlassen hat.
Neue Leistungen im Überblick:
GOP Leistungsinhalt Bewertung 40130 Für den Versand des Ausdruckes an die Krankenkasse, wenn eine digitale Übermittlung aus technischen Gründen nicht möglich ist, der Arzt dies aber erst bemerkt, wenn der Patient die Praxis bereits verlassen hat und die Übermittlung nicht bis zum Ende des nachfolgenden Werktags nachgeholt werden kann. Der Versand der digitalen Daten erfolgt nach Behebung der Störung automatisch. 0,81 € 40131 Für den Versand der Ausdrucke für Arbeitgeber und Patient nach einem Hausbesuch. Die digitale Übermittlung an die Krankenkasse ist in diesem Fall direkt aus der Praxis möglich. 0,81 € Empfehlungen der KBV ab 01.01.2022
Um die Vorgaben des BMV-Ä zu beachten und zugleich aber auch nach dem 31. Dezember 2021 die Versorgung der Versicherten mit AU-Bescheinigungen und Arzneimittelverordnungen sicherzustellen, empfiehlt die KBV in Konkretisierung der KBV-Richtlinie folgendes gestuftes Vorgehen:
- Sobald und soweit die technischen Voraussetzungen für die Nutzung des elektronischen Verfahrens in einer Vertragsarztpraxis zur Verfügung stehen, ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nach dem 1. Januar 2022 nach Maßgabe der Anlage 2b BMV-Ä digital an die zuständige Krankenkasse zu übermitteln.
- Wenn und solange in einer Vertragsarztpraxis nach dem 1. Januar 2022 die notwendigen technischen Voraussetzungen zur Übermittlung von elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen nicht zur Verfügung stehen, ist das im BMV-Ä vorgesehene Ersatzverfahren anzuwenden. Der Versicherte enthält eine mittels Stylesheet erzeugte papiergebundene Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (Ausfertigungen Versicherter, Krankenkasse und Arbeitgeber). Ein digitaler Nachversand ist nicht erforderlich.
- Wenn und solange einer Vertragsarztpraxis die unter 1. und 2. beschriebenen Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen, stellt diese dem Versicherten formlos eine papiergebundene AU-Bescheinigung aus. Hierfür kann auch das bisherige Muster 1 der Vordruckvereinbarung verwendet werden.
- 04/2021 - Screening auf Sichelzellkrankheit bei Neugeborenen sowie Screening auf 5q-assoziierte spinale Muskelatrophie
Im November 2020 hat der Gemeinsame Bundesausschuss das Neugeborenen-Screening um die Zielkrankheit Sichelzellkrankheit und im Dezember um die Zielkrankheit 5q-assoziierte spinale Muskelatrophie erweitert. Zur Berücksichtigung des erhöhten Aufwandes für die In-vitro-Diagnostik und des zusätzlichen Beratungsaufwandes im Zusammenhang mit dem Neugeborenen-Screening werden die Bewertungen der GOP 01707 und 01724 zum 01.10.2021 angehoben.
GOP GOP-Beschreibung Bewertung bis 30.09.21 Bewertung ab 01.10.21 01707 Erweitertes Neugeborenen-Screening gemäß Abschnitt C Kapitel I und II der Kinder-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses
Obligater Leistungsinhalt:
- Eingehende Aufklärung der Eltern bzw. der (des) Personenberechtigten des Neugeborenen zu Sinn, Zweck und Ziel des erweiterten Neugeborenen-Screenings gemäß Abschnitt CKapitel I und des Screenings auf Mukoviszidose gemäß Abschnitt C Kapitel II,
- Aushändigung des Informationsblattes gemäß Anlage 3 der Kinder-Richtlinie (Elterninformation zum erweiterten Neugeborenen-Screening)
- Aushändigung des Informationsblattes gemäß Anlage 2 der Kinder-Richtlinie (Elterninformation zum Screening auf Mukoviszidose)
135 Pkt. / 15,26 € 184 Pkt. / 20,81 € 01724 Erweiterte Neugeborenen-Screeninguntersuchung der Zielkrankheiten mittels Laboruntersuchungsverfahren, Tandemmassenspektrometrie bzw. quantitativer oder semiquantitativer Polymerase Chain Reaction (PCR) 221 Pkt. / 24,99 € 297 Pkt. / 33,59 € *0,113098 € (Hamburger Punktwert 2021)
Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 570. Sitzung
- 04/2021- Neue Leistungen im Rahmenvertrag „Hallo Baby“
Zu dem Vertrag „ Hallo Baby“ sind rückwirkend zum 01.07.2021 neue Leistugen im Abschnitt B aufgenommen worden. Dies sind Leistungen der Fachärzte für Laboratoriumsmedizin, Fachärzte für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit definierten Voraussetzungen gem. Speziallabor-Genehmigung(§135 Abs. 2 SGB V)
Neue Leistungen im Überblick:
Leistungsinhalte GOP Vergütung Durchführung des Toxoplasmosesuchtests
- Zeitpunkt: ab Feststellung der Schwangerschaft nach Übersendung aus der Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilf
Inhalte:
- Durchführung des Toxoplasmosesuchtests
- Ergebnismitteilung des Laborarztes an den Frauenarzt
81315 12 € Durchführung Streptokokken B Test
- Zeitpunkt: 35. bis 37. Schwangerschaftswoche
Inhalte:
- Durchführung des Tests•Ergebnismitteilung des Laborarztes an den Frauenarzt
81316 10 € Weitere Informationen zum Vertrag finden Sie unter:
- 04/2021 - UPDATE Aufhebung des PFG-Ausschlusses für die Beratung zum NIPT-RhD
Die Beratungsleistung nach dem Gendiagnostikgesetz zum nichtinvasiven Pränataltest für den Rhesus-Faktor (NIPT-RhD; GOP 01788) wurde zum 1. Juli 2021 in die vertragsärztliche Versorgung aufgenommen.
In seiner 570. Sitzung hat der Bewertungsausschuss beschlossen, dass der Ausschluss der Pauschale zur Förderung der fachärztlichen Grundversorgung (PFG) zur GOP 01788 rückwirkend zum 1. Juli 2021 gestrichen.
Dies erfolgt, da die GOP 01788 zur Mutterschaftsvorsorge der vertragsärztlichen Versorgung gehört und damit der fachärztlichen Grundversorgung zuzuordnen ist. Ein Anspruch auf die Beratung nach der GOP 01788 besteht für Schwangere mit negativem Rhesusfaktor D und Vorliegen einer Einlingsschwangerschaft.
Der G-BA hatte mit Beschluss vom 20. August 2020 einen nicht invasiven Pränataltest zur Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors D bei RhD-negativen Schwangeren mit einer Einlingsschwangerschaft zur Vermeidung einer mütterlichen Rhesussensibilisierung in die Richtlinien des G-BA über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien) aufgenommen.
Die erforderlichen Leistungen werden mit Wirkung zum 1. Juli 2021 in den EBM aufgenommen.
Beratung zum nicht invasiven Pränataltest Rhesus D (NIPT-RhD)
Die GOP 01788 für die Beratung nach dem Gendiagnostikgesetz zum nicht invasiven Pränataltest Rhesus D (NIPT-RhD) gemäß Abschnitt C und Anlage 7 der Mutterschafts-Richtlinien wurde in den Abschnitt 1.7.4 EBM aufgenommen.
GOP GOP-Beschreibung Häufigkeit Bewertung* 01788 - Beratung nach GenDG zum nicht-invasiven Pränataltest Rhesus D (NIPT-RhD) gemäß Abschnitt C und Anlage 7 der Mutterschafts- Richtlinien
- Je vollendete 5 min
- höchstens zweimal pro Schwangerschaft
84 Pkt. / 9,50 € *0,113098 € (Hamburger Punktwert 2021)
Pränatale Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors
Außerdem wurde wird die GOP 01869 für die pränatale Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors D in den Abschnitt 1.7.4 EBM aufgenommen. Die Untersuchung des RHD-Gens erfolgt an fetaler DNA aus mütterlichem Blut. Es ist ein validiertes Testverfahren anzuwenden, welches die in den Mutterschafts-Richtlinien festgelegten Testgütekriterien erfüllt.
GOP GOP-Beschreibung Häufigkeit Bewertung* 01869 - Pränatale Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors D durch Untersuchung des RHD-Gens an fetaler DNA aus mütterlichem Blut von RhD-negativen Schwangeren mit einer Einlingsschwangerschaft im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge
- Einmal je Schwangerschaft
905 Pkt. / 102,35 € *0,113098 € (Hamburger Punktwert 2021)
Die Berechnung der GOP 01869 setzt eine Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung nach der Qualitätssicherungsvereinbarung Spezial-Labor voraus.
Quelle: Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses in seiner 73. Sitzung
- 04/2021 - Anpassung der Onkologie-Vereinbarung
Anpassung der Definition „medikamentöse Tumortherapie“ zur Berechnungsfähigkeit der oralen endokrinen Therapie im metastasiertem Stadium
Die Definition der medikamentösen Tumortherapie in § 4 der Onkologie-Vereinbarung lautet künftig:
Die medikamentöse Tumortherapie im Sinne der Kostenpauschalen 86514, 86516 und 86520 umfasst neben unspezifisch zytostatisch wirksamen Medikamenten auch endokrine Therapien im metastasierten Stadium sowie Behandlungen mit neuen Medikamenten, die z. B. gezielt bestimmte Stoffwechselschritte blockieren, die für das Tumorzellwachstum wichtig sind oder Mechanismen auslösen, die Tumorzellen immunologisch angreifbar machen. Die medikamentöse Tumortherapie im Sinne der Kostenpauschalen 86514, 86516 und 86520 umfasst nicht adjuvante Therapien mit hormonell bzw. antihormonell wirksamen Medikamenten (ATC-Klasse L02-Endokrine Therapie) und/oder Medikamenten zur Behandlung von Knochenerkrankungen (ATC-Klasse M05), wenn keine weiteren tumorspezifischen Medikamente verabreicht werden.
Dadurch kann ab 1. Oktober die Kostenpauschale 86520 für die orale medikamentöse Tumortherapie auch für endokrine Therapien im metastasierten Stadium berechnet werden – und zwar unabhängig davon, ob eine weitere medikamentöse Tumortherapie erfolgt. Zusätzlich erfolgt eine explizite Abgrenzung zu adjuvanten endokrinen oralen Therapien beziehungsweise Therapien mit Bisphosphonaten, die nicht von den genannten Kostenpauschalen erfasst werden.
Damit in Verbindung stehende Anpassungen in § 1 Absatz 1 und der Kostenpauschale 86516
Im Zuge dieser Änderung wird § 1 Absatz 1 Satz 3 auf den folgenden Wortlaut angepasst: „
Die in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung durchgeführte Nachsorge bei behandelten Patienten, die krebskrank waren oder die eine adjuvante Therapie mit endokrin wirksamen Medikamenten (ATC Klasse L02 - Endokrine Therapie) und/oder Medikamenten zur Behandlung von Knochenerkrankungen (ATC-Klasse M05) erhalten, wenn keine weiteren tumorspezifischen Medikamente verabreicht werden, wird durch diese Vereinbarung nicht geregelt.“
Hierdurch soll klargestellt werden, dass die Onkologie-Vereinbarung auch weiterhin keine endokrinen Therapien im Rahmen der Nachsorge beziehungsweise, sofern keine weiteren tumorspezifischen Medikamente verabreicht werden, auch keine adjuvanten Therapien mit Bisphosphonaten umfasst.
Um im Rahmen der Neufassungen keine Missverständnisse dahingehend aufgekommen zu lassen, dass zum Beispiel bei Patienten im metastasierten Stadium bei intravenöser Gabe von Bisphosphonaten durch eine Kombination mit einer endokrinen oralen Therapie die Kostenpauschale 86516 für die intravasale medikamentöse Tumortherapie ansetzbar wäre, wird unter die Kostenpauschale 86516 folgender neuer Satz aufgenommen:
Die Kostenpauschale 86516 ist nur bei Verabreichung von mindestens einem intravasal applizierten Tumortherapeutikum der ATC-Klasse L berechnungsfähig“.
Hierbei handelt es sich nicht um eine Neuerung, sondern um eine zusätzliche Klarstellung.
Überwachungsstrategie „Active Surveillance“ wird als Therapieoption für das Prostatakarzinom berechnungsfähig
Die Überwachungsstrategie „Active Surveillance“ wird als ärztliche Behandlung des Prostatakarzinoms gemäß der Kostenpauschale 86512 aufgenommen. Die Behandlung muss nach der S3-Leitlinie Prostatakarzinom der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) erfolgen.
Dementsprechend wurden § 4 Absatz 2, Anhang 1 Nummer 2.2 sowie die Legendierung der Kostenpauschale 86512 in Anhang 2 angepasst.
Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie als neue Indikation aufgenommen
Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (Marchiafava-Micheli) gemäß ICD-10-GM D59.5 wird im Falle einer Behandlungsbedürftigkeit als neue Indikation aufgenommen. Neben der Kostenpauschale 86510 wird, sofern eine intravenöse Therapie mit monoklonalen Antikörpern erfolgen muss, auch die Kostenpauschale 86516 abrechenbar. Die Aufnahme dieser neuen Indikation wird zunächst auf acht Quartale begrenzt und evaluiert. Dazu wurde eine entsprechende Protokollnotiz in die OnkologieVereinbarung aufgenommen.
- 03/2021 - Leistungen im Zusammenhang mit der Kryokonservierung
Leistungsanspruch und -umfang
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 16. Juli 2020 die Richtlinie zur Kryokonservierung von Ei oder Samenzellen oder Keimzellgewebe sowie entsprechende medizinische Maßnahmen wegen keimzellschädigender Therapie beschlossen. Der Beschluss des G-BA ist am 20. Februar 2021 in Kraft getreten.
Gesetzlich Krankenversicherte haben demnach Anspruch auf die entsprechenden Leistungen, sofern die Kryokonservierung aufgrund einer Erkrankung und deren Behandlung mit einer keimzellschädigenden Therapie medizinisch notwendig erscheint, um spätere medizinische Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft vornehmen zu können.
Der Anspruch besteht für weibliche Versicherte bis zur Vollendung des 40. Lebensjahres und für männliche Versicherte bis zur Vollendung des 50. Lebensjahres.
Die Leistungen sind, anders als bei der künstlichen Befruchtung, zuzahlungsfrei.
Entsprechend der Richtlinie des G-BA zur Kryokonservierung (Kryo-RL) gehören zum Leistungsumfang der medizinischen Maßnahmen die Vorbereitung, Entnahme, Aufbereitung, der Transport, das Einfrieren, die Lagerung sowie das spätere Auftauen von Ei- oder Samenzellen sowie Keimzellgewebe.
Zur Kryokonservierung von (weiterem) Keimzellgewebe (z. B. Ovargewebe) dauern die Beratungen im G-BA an. Auch die Richtlinien über künstliche Befruchtung (inklusive der Abbildung der Leistungen zur künstlichen Befruchtung nach Kryokonservierung) befinden sich noch in der Überarbeitung seitens des G-BA.
Neue Leistungen im Überblick
GOP Leistungsinhalt Abrechnungsbestimmungen Bewertung* 08619 Erstberatung durch den die Grunderkrankung diagnostizierenden oder behandelnden Hausarzt, Kinder- und Jugendarzt oder Facharzt Einmal im Krankheitsfall 90 Punkte
(10,18 €)08621 Reproduktionsmedizinische Beratung, Aufklärung zur Kryokonservierung und der dazugehörigen medizinischen Maßnahmen. Je vollendete 10 Minuten, höchstens zweimal im Krankheitsfall 128 Punkte
(14,48 €)08623 Andrologische Beratung bei männlichen Versicherten Einmal im Krankheitsfall 90 Punkte
(10,18 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Zur Abbildung der Behandlung zur Gewinnung von Ei- oder Samenzellen werden die Leistungen nach den GOP 08535 und 08537 bis 08540 aus dem Abschnitt 8.5 Reproduktionsmedizin weitestgehend in-halts- und bewertungsgleich in den neuen Abschnitt 8.6 gespiegelt.
GOP Leistungsinhalt Abrechnungsbestimmungen Bewertung* 08635 Stimulationsbehandlung zurKryokonservierung von Eizellen gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 2 Kryo-RL Einmal im Zyklusfall 1.991 Punkte
(225,18 €)08637 Ultraschallgezielte und/oder laparoskopische Follikelpunktion zur intendierten Eizellentnahme im Zusammenhang mit der Kryokonservierung von Eizellen gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 2 Kryo-RL 365 Punkte
(41,28 €)08638 Zuschlag zur Gebührenordnungsposition 08637 bei ambulanter Durchführung der Follikelpunktion 447 Punkte
(50,55 €)08639 Identifizierung von Eizelle(n) in der Follikelflüssigkeit und Beurteilung der Reifestadien der Eizelle(n) zur Kryokonservierung, nach Durchführung einer ultraschallgezielten und/oder einer laparoskopischen Follikelpunktion entsprechend der Gebührenordnungsposition 08637 gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 2 Kryo-RL 157 Punkte
(17,76 €)08640 Gewinnung, Untersuchung und Aufbereitung des Spermas zur Kryokonservierung, einschl. Spermiogramm zur Kryokonservierung gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 3 Kryo-RL 168 Punkte
(19,00 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Neu aufgenommen wird die Untersuchung von Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion vor Kryokonservierung nach der GOP 08641 sowie die Spermienpräparation aus Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion nach Kryokonservierung nach der GOP 08648.
GOP Leistungsinhalt Abrechnungsbestimmungen Bewertung* 08641 Aufbereiten und Untersuchung von Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion zur Kryokonservierung gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 3 Kryo-RL Je Material, höchstens achtmal 242 Punkte
(27,37 €)08648 Spermienpräparation aus Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion und Aufbereiten nach Kryokonservierung gemäß § 5 Kryo-RL zwecks Herbeiführung einer Schwangerschaft gemäß den Richtlinien über künstliche Befruchtung des Gemeinsamen Bundesausschusses 300 Punkte
(33,93 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Die Leistungen im Zusammenhang mit dem Einfrieren und Auftauen sind nach den GOP 08644 bis 08647 neu im EBM abgebildet.
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 08644 Aufbereiten und Einfrieren von der/den Eizelle(n) gemäß § 5 Kryo-RL 1.312 Punkte
(148,38 €)08645 Aufbereiten und Einfrieren von Samenzellen oder Keimzellgewebe gemäß § 5 Kryo-RL 987 Punkte
(111,63 €)08646 Auftauen und Aufbereiten von der/den Eizelle(n) gemäß § 5 Kryo-RL zwecks Herbeiführung einer Schwangerschaft gemäß den Richtlinien über künstliche Befruchtung des Gemeinsamen Bundesausschusses 584 Punkte (66,05 €) 08647 Auftauen und Aufbereiten von Samenzellen oder Keimzellgewebe gemäß § 5 Kryo-RL zwecks Herbeiführung einer Schwangerschaft gemäß den Richtlinien über künstliche Befruchtung des Gemeinsamen Bundesausschusses 384 Punkte
(43,43 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Laborleistungen
Die im Zusammenhang mit der Kryokonservierung nach Transplantationsgesetz erforderlichen Laborleistungen sind nach den GOP 32575, 32614, 32618, 32660, 32781 des Kapitel 32 EBM berechnungsfähig. Die Laborleistungen nach den GOP 32354, 32356 und 32357 sind in der GOP 08635 (Stimulationsbehandlung) bereits enthalten und nicht gesondert berechnungsfähig.
Sachkosten
Die Abbildung der Sachkosten für die Lagerung des Materials erfolgt über die Aufnahme folgender Kostenpauschalen in einem neuen Abschnitt 40.12 EBM:
GOP Leistungsinhalt Bewertung 40700 Kostenpauschale für die Lagerung 68 € 40701 Zuschlag für die Lagerung unter Quarantänebedingungen. Die Kostenpauschale ist nur im Falle eines bestätigten labordiagnostischen Befundes oder im Einzelfall unter Angabe einer Begründung auch bereits bis zum Vorliegen eines entsprechenden Befundes berechnungsfähig 10 € Für die Transportkosten wurde keine eigene Kostenpauschale, sondern eine Bestimmung in die Präambel 40.12 EBM aufgenommen, die eine gesonderte Abrechnung der Kosten für den Transport gemäß 7.3 der Allgemeinen Bestimmungen EBM ermöglicht.
Übergangsregelung:
Für Versicherte, die aufgrund einer Behandlung mit keimzellschädigender Therapie ihre Ei- oder Samenzellen oder männliches Keimzellgewebe auf eigene Kosten bereits haben kryokonservieren lassen oder mit Maßnahmen zur Kryokonservierung begonnen haben, besteht ab Inkrafttreten der Umsetzung der Kryo-RL im EBM Anspruch auf die Leistungen nach Kryo-RL. Die Leistungen werden auf Antrag der Versicherten gewä
Vergütung:
Die Vergütung der neu aufgenommenen GOP der Abschnitte 8.6 und 40.12 EBM sowie der Begleitleistungen, die nach Maßgabe der Kassenärztlichen Vereinigung zu kennzeichnen sind, erfolgt dauerhaft extrabudgetär.
Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 562. Sitzung
- 03/2021 - Organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme: Abrechnung und befristete Regelung zur eDoku - UPDATE
Neubewertung der GOP für Leistungen des organisierten Früherkennungsprogrammes Zervixkarzinom:
GOP Leistungsbeschreibung Bewertung bis 30.09.20 Bewertung ab 01.10.20 Bewertung ab 01.01.21 Bewertung ab 01.10.21 01761 Untersuchung zur Früherkennung des Zervixkarzinoms 179 Pkt.;
19,95 €*
216 Pkt.;
24,07 €*
215 Pkt.;
23,96 €*
01762 Zytologische Untersuchung 81 Pkt.;
9,03 €*
82 Pkt.;
9,14 €*
81 Pkt.;
9,03 €*
01764 Abklärungsdiagnostik 67 Pkt.;
7,47 €*
93 Pkt.;
10,36 €*
01765 Abklärungskolposkopie 658 Pkt.;
73,32 €*
729 Pkt.;
81,23 €*
728 Pkt.;
81,12 €*
Welche Parameter ab Oktober konkret zu dokumentieren sind, ist in Anlage VII der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL) geregelt.
Weitere Informationen stellt die KBV in der Praxisinformation zur Früherkennung des Zervixkarzinoms bereit.Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 455. Sitzung
UPDATE - Befristete Sonderregelung zur Übermittlung der eDokumentationen
Wir hatten Sie kürzlich darüber informiert, dass der Bewertungsausschuss eine befristete Sonderregelung zur elektronischen Übermittlung der Dokumentationsdaten nach der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-Programme) beschlossen hat.
Für das erste, zweite, dritte und vierte Quartal des Jahres 2021 kann die elektronische Übermittlung der Dokumentationsdaten für die Programmbeurteilung entgegen Nr. 2.1 der Allgemeinen Bestimmungen zum EBM demnach bis spätestens zum 28. Februar 2022 erfolgen.
Trotz der Verlängerung der Lieferfristen sind alle Praxen auch weiterhin grundsätzlich verpflichtet, ihre Dokumentationen für die oKFE-Programme regelmäßig quartalsweise an die zuständige Datenannahmestelle zu übermitteln, sofern innerhalb ihres Praxisverwaltungssystems keine technischen Umsetzungsprobleme bei der Erfassung und Übertragung der Dokumentationen bestehen. Nur für den Fall, dass eine fristgerechte Datenübermittlung für die Quartale eins bis vier 2021 aus technischen Gründen nicht möglich ist, kann eine Übermittlung bis spätestens 28. Februar 2022 erfolgen. Bitte beachten Sie, dass die Dokumentationsverpflichtung weiterhin bestehen bleibt und die Sonderregelung befristet vom 1. Oktober 2020 bis 31. Dezember 2021 gilt.
UPDATE - Intervall der kombinierten Früherkennungsuntersuchung
Der G-BA hat eine Klarstellung des Drei-Jahres-Intervalls für die kombinierte Krebsfrüherkennungsuntersuchung für Frauen ab 35 Jahren beim Zervixkarzinomscreening vorgenommen.
Die Formulierung „im Abstand von drei Kalenderjahren“ in Teil III § 3 Absatz 3 wird ersetzt durch „alle drei Jahre“. Außerdem wird ergänzt: „Wird ein kombiniertes Zervixkarzinomscreening durchgeführt, ist in den auf das Untersuchungsjahr folgenden zwei Kalenderjahren kein kombiniertes Zervixkarzinomscreening als Primärscreening durchzuführen.“ Die Präzisierung dient dazu, Fehlinterpretationen hinsichtlich der Intervalle für die Kombinationsuntersuchung (Ko-Test) zu vermeiden. Damit ist klargestellt, dass beispielsweise eine Frau über 35 Jahren nach unauffälligem Ko-Test im Juli 2021 das nächste Primärscreening ab Januar 2024 wahrnehmen kann.
- 03/2021 - Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen oder Keimzellgewebe - UPDATE
Die Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen oder Keimzellgewebe sowie entsprechende medizinische Maßnahmen wegen keimzellschädigender Therapie werden seit 1. Juli 2021 über den EBM abgerechnet. Der Bewertungsausschuss (BA) hat mit Wirkung zum 1. Juli 2021 einen neuen Abschnitt 8.6 sowie Abschnitt 40.12 in den EBM aufgenommen.
Leistungsanspruch und -umfang
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 16. Juli 2020 die Richtlinie zur Kryokonservierung von Ei oder Samenzellen oder Keimzellgewebe sowie entsprechende medizinische Maßnahmen wegen keimzellschädigender Therapie beschlossen. Der Beschluss des G-BA ist am 20. Februar 2021 in Kraft getreten.
Gesetzlich Krankenversicherte haben demnach Anspruch auf die entsprechenden Leistungen, sofern die Kryokonservierung aufgrund einer Erkrankung und deren Behandlung mit einer keimzellschädigenden Therapie medizinisch notwendig erscheint, um spätere medizinische Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft vornehmen zu können.
Der Anspruch besteht für weibliche Versicherte bis zur Vollendung des 40. Lebensjahres und für männliche Versicherte bis zur Vollendung des 50. Lebensjahres.
Die Leistungen sind, anders als bei der künstlichen Befruchtung, zuzahlungsfrei.
Entsprechend der Richtlinie des G-BA zur Kryokonservierung (Kryo-RL) gehören zum Leistungsumfang der medizinischen Maßnahmen die Vorbereitung, Entnahme, Aufbereitung, der Transport, das Einfrieren, die Lagerung sowie das spätere Auftauen von Ei- oder Samenzellen sowie Keimzellgewebe.
Zur Kryokonservierung von (weiterem) Keimzellgewebe (z. B. Ovargewebe) dauern die Beratungen im G-BA an. Auch die Richtlinien über künstliche Befruchtung (inklusive der Abbildung der Leistungen zur künstlichen Befruchtung nach Kryokonservierung) befinden sich noch in der Überarbeitung seitens des G-BA.
Neue Leistungen im Überblick
GOP Leistungsinhalt Abrechnungsbestimmungen Bewertung* 08619 Erstberatung durch den die Grunderkrankung diagnostizierenden oder behandelnden Hausarzt, Kinder- und Jugendarzt oder Facharzt Einmal im Krankheitsfall 90 Punkte
(10,18 €)08621 Reproduktionsmedizinische Beratung, Aufklärung zur Kryokonservierung und der dazugehörigen medizinischen Maßnahmen. Je vollendete 10 Minuten, höchstens zweimal im Krankheitsfall 128 Punkte
(14,48 €)08623 Andrologische Beratung bei männlichen Versicherten Einmal im Krankheitsfall 90 Punkte
(10,18 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Zur Abbildung der Behandlung zur Gewinnung von Ei- oder Samenzellen werden die Leistungen nach den GOP 08535 und 08537 bis 08540 aus dem Abschnitt 8.5 Reproduktionsmedizin weitestgehend in-halts- und bewertungsgleich in den neuen Abschnitt 8.6 gespiegelt.
GOP Leistungsinhalt Abrechnungsbestimmungen Bewertung* 08635 Stimulationsbehandlung zurKryokonservierung von Eizellen gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 2 Kryo-RL Einmal im Zyklusfall 1.991 Punkte
(225,18 €)08637 Ultraschallgezielte und/oder laparoskopische Follikelpunktion zur intendierten Eizellentnahme im Zusammenhang mit der Kryokonservierung von Eizellen gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 2 Kryo-RL 365 Punkte
(41,28 €)08638 Zuschlag zur Gebührenordnungsposition 08637 bei ambulanter Durchführung der Follikelpunktion 447 Punkte
(50,55 €)08639 Identifizierung von Eizelle(n) in der Follikelflüssigkeit und Beurteilung der Reifestadien der Eizelle(n) zur Kryokonservierung, nach Durchführung einer ultraschallgezielten und/oder einer laparoskopischen Follikelpunktion entsprechend der Gebührenordnungsposition 08637 gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 2 Kryo-RL 157 Punkte
(17,76 €)08640 Gewinnung, Untersuchung und Aufbereitung des Spermas zur Kryokonservierung, einschl. Spermiogramm zur Kryokonservierung gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 3 Kryo-RL 168 Punkte
(19,00 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Neu aufgenommen wird die Untersuchung von Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion vor Kryokonservierung nach der GOP 08641 sowie die Spermienpräparation aus Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion nach Kryokonservierung nach der GOP 08648.
GOP Leistungsinhalt Abrechnungsbestimmungen Bewertung* 08641 Aufbereiten und Untersuchung von Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion zur Kryokonservierung gemäß § 5 Absatz 2 Nr. 3 Kryo-RL Je Material, höchstens achtmal 242 Punkte
(27,37 €)08648 Spermienpräparation aus Hodengewebe nach testikulärer Spermienextraktion und Aufbereiten nach Kryokonservierung gemäß § 5 Kryo-RL zwecks Herbeiführung einer Schwangerschaft gemäß den Richtlinien über künstliche Befruchtung des Gemeinsamen Bundesausschusses 300 Punkte
(33,93 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Die Leistungen im Zusammenhang mit dem Einfrieren und Auftauen sind nach den GOP 08644 bis 08647 neu im EBM abgebildet.
GOP Leistungsinhalt Bewertung* 08644 Aufbereiten und Einfrieren von der/den Eizelle(n) gemäß § 5 Kryo-RL 1.312 Punkte
(148,38 €)08645 Aufbereiten und Einfrieren von Samenzellen oder Keimzellgewebe gemäß § 5 Kryo-RL 987 Punkte
(111,63 €)08646 Auftauen und Aufbereiten von der/den Eizelle(n) gemäß § 5 Kryo-RL zwecks Herbeiführung einer Schwangerschaft gemäß den Richtlinien über künstliche Befruchtung des Gemeinsamen Bundesausschusses 584 Punkte (66,05 €) 08647 Auftauen und Aufbereiten von Samenzellen oder Keimzellgewebe gemäß § 5 Kryo-RL zwecks Herbeiführung einer Schwangerschaft gemäß den Richtlinien über künstliche Befruchtung des Gemeinsamen Bundesausschusses 384 Punkte
(43,43 €)*0,113098 € (Hamburger Punktwert)
Laborleistungen
Die im Zusammenhang mit der Kryokonservierung nach Transplantationsgesetz erforderlichen Laborleistungen sind nach den GOP 32575, 32614, 32618, 32660, 32781 des Kapitel 32 EBM berechnungsfähig. Die Laborleistungen nach den GOP 32354, 32356 und 32357 sind in der GOP 08635 (Stimulationsbehandlung) bereits enthalten und nicht gesondert berechnungsfähig.
Kostenpauschalen für die Lagerung
Die Abbildung der Sachkosten für die Lagerung des Materials erfolgt über die Aufnahme folgender Kostenpauschalen in einem neuen Abschnitt 40.12 EBM:
GOP Leistungsinhalt Bewertung 40700 Kostenpauschale für die Lagerung 68 € 40701 Zuschlag für die Lagerung unter Quarantänebedingungen. Die Kostenpauschale ist nur im Falle eines bestätigten labordiagnostischen Befundes oder im Einzelfall unter Angabe einer Begründung auch bereits bis zum Vorliegen eines entsprechenden Befundes berechnungsfähig 10 € Für die Transportkosten wurde keine eigene Kostenpauschale, sondern eine Bestimmung in die Präambel 40.12 EBM aufgenommen, die eine gesonderte Abrechnung der Kosten für den Transport gemäß 7.3 der Allgemeinen Bestimmungen EBM ermöglicht.
UPDATE - Langzeitlagerung
Da bei der Langzeitlagerung im Regelfall nach der Einlagerung für viele Jahre keine Arzt-Patienten-Kontakte stattfinden, ist der Vertragsarzt berechtigt, die für die Abrechnung der Kostenpauschalen 40700 und 40701 notwendigen Versichertendaten auf der Grundlage seiner Patientendatei aus vorausgegangenen Quartalen in das Praxisverwaltungssystem zu übernehmen. Weiterhin wurde in der neuen Anlage geregelt, dass im Falle der Übernahme einer Vertragsarztpraxis der übernehmende Vertragsarzt mit Einwilligung des Versicherten die Lagerung fortführen und abrechnen kann.
Für den Versicherten ergeben sich Informationspflichten aus der Anlage 35. Der Versicherte hat den Vertragsarzt zu informieren, sofern Namens- oder Adressänderungen stattgefunden haben. Auch muss er mitteilen, wenn ein Wechsel der Krankenkasse oder ein Austritt aus der gesetzlichen Krankenversicherung vorliegt.
Übergangsregelung
Für Versicherte, die aufgrund einer Behandlung mit keimzellschädigender Therapie ihre Ei- oder Samenzellen oder männliches Keimzellgewebe auf eigene Kosten bereits haben kryokonservieren lassen oder mit Maßnahmen zur Kryokonservierung begonnen haben, besteht ab Inkrafttreten der Umsetzung der Kryo-RL im EBM Anspruch auf die Leistungen nach Kryo-RL. Der Vertragsarzt, der die Maßnahmen zur Kryokonservierung im Sinne der Richtlinie durchgeführt hat, hat die Versicherten entsprechend zu informieren. Sofern dem Versicherten in diesen Fällen bereits Kosten in Rechnung gestellt wurden, sind ihm diese zurückzuerstatten.
Vergütung
Die Vergütung der neu aufgenommenen GOP der Abschnitte 8.6 und 40.12 EBM sowie der Begleitleistungen, die nach Maßgabe der Kassenärztlichen Vereinigung zu kennzeichnen sind, erfolgt dauerhaft extrabudgetär.
Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 562. Sitzung
- 03/2021 - Dokumentation für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme
Wir hatten Sie kürzlich darüber informiert, dass der Bewertungsausschuss eine befristete Sonderregelung zur elektronischen Übermittlung der Dokumentationsdaten nach der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-Programme) beschlossen hat.
Für das erste, zweite, dritte und vierte Quartal des Jahres 2021 kann die elektronische Übermittlung der Dokumentationsdaten für die Programmbeurteilung entgegen Nr. 2.1 der Allgemeinen Bestimmungen zum EBM demnach bis spätestens zum 28. Februar 2022 erfolgen.
Trotz der Verlängerung der Lieferfristen sind alle Praxen auch weiterhin grundsätzlich verpflichtet, ihre Dokumentationen für die oKFE-Programme regelmäßig quartalsweise an die zuständige Datenannahmestelle zu übermitteln, sofern innerhalb ihres Praxisverwaltungssystems keine technischen Umsetzungsprobleme bei der Erfassung und Übertragung der Dokumentationen bestehen. Nur für den Fall, dass eine fristgerechte Datenübermittlung für die Quartale eins bis vier 2021 aus technischen Gründen nicht möglich ist, kann eine Übermittlung bis spätestens 28. Februar 2022 erfolgen. Bitte beachten Sie, dass die Dokumentationsverpflichtung weiterhin bestehen bleibt und die Sonderregelung befristet vom 1. Oktober 2020 bis 31. Dezember 2021 gilt.
- 02/2021 - Anpassung der Richtlinie über die Übermittlung elektronischer Briefe
Ab dem 01.04.2021 dürfen eArztbriefe nur noch über einen zugelassenen KIM-Dienst, wie z. B. kv.dox, übermittelt werden. Die bis dahin geltende Übergangsregelung, nach welcher auch andere Dienste, wie z. B. KV-Connect, genutzt werden dürfen, läuft entsprechend zum 31.03.2021 aus.
Für die Abrechnung bedeutet das, dass die Pauschalen 86900 und 86901 sowie die Strukturförderpauschale nach GOP 01660 EBM nur noch dann abgerechnet werden dürfen, wenn die Übermittlung über einen zugelassenen KIM-Dienst erfolgt. Die Leistungen werden extrabudgetär vergütet.
Vergütung seit dem 1. Juli 2020
Bei elektronischer Post wird der Versand und Empfang von Briefen wie folgt abgerechnet und vergütet:
- Versand von Briefen: GOP 86900 für den Versand (0,28 €) plus GOP 01660 für die Strukturförderpauschale (1 Punkt / 0,11 €)
- Empfang von Briefen: GOP 86901 für den Empfang (0,27 €)
Hinweise
- GOP 86900 und 86901: Für die Pauschalen 86900 und 86901 gilt ein gemeinsamer Höchstwert von 23,40 € je Quartal und Arzt. Das heißt: Mehr Geld bekommt der Arzt oder Psychotherapeut nicht erstattet, auch wenn er mehr eArztbriefe versandt und/oder empfangen hat. Für die GOP 01660 gibt es keinen Höchstwert.
- GOP 01660: Der Versand des eArztbriefes wird in den nächsten drei Jahren zusätzlich mit einem EBM-Punkt (0,11 €) pro Brief gefördert. Die elf Cent pro Brief werden auch gezahlt, wenn die Praxis den Höchstwert von 23,40 € erreicht hat.
- Der elektronische Versand von Arztbriefen ersetzt den Versand mit Post- und Kurierdiensten. Das heißt: Werden die oben aufgeführten Abrechnungspositionen berechnet, können für denselben Brief an denselben Adressaten nicht die Kostenpauschalen für Portokosten GOP 40110 bis 40111 abgerechnet werden.
Beispiel 1:
Ein Arzt versendet 25 eArztbriefe und empfängt 75 eArztbriefe. Er erhält den Höchstbetrag von 23,40 € zuzüglich der Strukturförderpauschale für den Versand von 2,75 € (25 x 0,11 €)
Beispiel 2:
Ein Psychotherapeut versendet 20 eArztbriefe und empfängt 30. Er erhält 13,70 € zuzüglich der Strukturförderpauschale von 2,20 € (20 x 0,11 €).
Quelle: Richtlinie über die Übermittlung elektronischer Briefe in der vertragsärztlichen Versorgung
- 02/2021 - Befristete Sonderregelung zur Übermittlung der eDokumentationen von Leistungen der oKFE-Richtlinie
Für die Fristen der elektronischen Übermittlung der Dokumentationsdaten gemäß der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL) wurde vom Bewertungsausschuss eine befristete Sonderregelung getroffen. – Hintergrund ist, dass die Übermittlung aufgrund technischer Gründe nicht vollständig erfolgen konnte.
Regelung für das Quartal 4/2020
Die Gebührenordnungspositionen, die im Zusammenhang mit der oKFE-RL für das Darm- und Zervix- Karzinom stehen, sind auch dann berechnungsfähig, wenn die elektronische Übermittlung der Dokumentationsdaten für die Programmbeurteilung für das vierte Quartal des Jahres 2020 aus technischen Gründen nicht erfolgen konnte.Regelung für die Quartale 1/2021 bis 4/2021
Für das erste, zweite, dritte und vierte Quartal des Jahres 2021 muss die elektronische Übermittlung der Dokumentationsdaten für die Programmbeurteilung entgegen Nr. 2.1 der Allgemeinen Bestimmungen zum EBM bis spätestens zum 28. Februar 2022 erfolgen.- 02/2021 - Ärztliche Leistungen zur Anwendung der Arzneimittel Piqray® und Hepcludex®
Zur Verabreichung der Arzneimittel Piqray® und Hepcludex® wurden zum 1. April 2021 neue Leistungen in den EBM aufgenommen.
Piqray®
Die Anwendung des Arzneimittels Piqray® erfolgt zur gezielten Behandlung von postmenopausalen Frauen und von Männern mit einem Hormonrezeptor (HR)-positiven, humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor-2 (HER2) negativen lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinom (bei Fortschreiten der Erkrankung nach endokriner Therapie), bei denen eine PIK3CA-Mutation am Tumorgewebe oder in einer Plasmaprobe nachgewiesen wurde. Zur Bestimmung des PIK3CA-Mutationsstatus oder dem gezielten Nachweis einer Muation im PIK3CA-Gen unter Verwendung von zirkulierender Tumor-DNA werden folgende Gebührenordnungspositionen (GOP) in den EBM-Abschnitt 19.4.4 aufgenommen:
GOP Beschreibung Bewertung Fachgruppe 19462 Bestimmung des PIK3CA-Mutationsstatus 3.934 Punkte
(444,93 €)*Pathologen, sowie Fachgruppen die gemäß der Präambel ihres jeweiligen Fachgruppen-Kapitels, sowie bei Vorliegen entsprechender Qualifikationsvoraussetzungen, Leistungen des Abschnitts 19.4 EBM abrechnen dürfen 19463 Gezielte Bestimmung von PIK3CA-Mutationen 2.100 Punkte
(237,51 €)**Euro-Beträge gemäß Hamburger Punktwert 2021 (0,113098 €)
Die Abrechnung setzt eine Indikationsstellung gemäß der Fachinformation Piqray® voraus.
Die Vergütung soll zunächst extrabudgetär erfolgen.Herpcludex®
Die Anwendung des Arzneimittels Hepcludex® zur Behandlung der chronischen Hepatitis D setzt einen positiven Nukleinsäurenachweis der HDV-RNA voraus. Diese Untersuchung wird nach der GOP 32855 neu in den EBM aufgenommen. Nach Absetzen des Arzneimittels ist eine engmaschige Überwachung zum Ausschluss einer möglichen Reaktivierung einer Hepatitis B und Hepatitis D durch die Bestimmung der HBV-DNA und HDV-RNA erforderlich. Der in unterschiedlicher Empfehlungsstärke auch in weiteren Arzneimittel-Fachinformationen gegebene Hinweis auf die Notwendigkeit einer Überwachung einer möglichen Reaktivierung einer Hepatitis-B-Infektion wird mit diesem Beschluss ebenfalls umgesetzt. Diese Untersuchungen werden nach den GOP 32856 und 32857 neu in den EBM aufgenommen.
GOP Beschreibung Bewertung Fachgruppe 32855 Nukleinsäurenachweis von HDV 19,90 € Laborärzte, sowie Fachgruppen die gemäß der Präambel ihres jeweiligen Fachgruppen-Kapitels, sowie bei Vorliegen entsprechender Qualifikationsvoraussetzungen, Leistungen des Abschnitts 32 EBM abrechnen dürfen 32856 Quantitative Bestimmung der Hepatitis D-Virus-RNA 89,50 € 32857 Quantitative Bestimmung der Hepatitis B-Virus-DNA 79,60 € In der Bewertung der GOP 32857 wurde die erwartete Häufigkeit der Untersuchung berücksichtigt. Auch die Vergütung dieser Leistungen soll zunächst extrabudgetär erfolgen.
Die Abrechnung der GOP 32855 und 32856 setzt eine Indikationsstellung gemäß der Fachinformation Hepcludex® voraus; die GOP 32857 kann sowohl für Hepcludex® wie auch im Zusammenhang mit der Anwendung anderer Arzneimittel berechnet werden.
Quelle: Beschlüsse des Bewertungsausschusses in seiner 549. Sitzung (Piqray®) (Herpcludex®)
- 01/2021 - Anpassung des Formulars „Krebsfrüherkennung Zervix‐Karzinom“ (Muster 39)
Zum 1. Januar 2021 wird das Formular „Krebsfrüherkennung Zervix‐Karzinom“ (Muster 39) für die Kommunikation zwischen Gynäkologen und Zytologen angepasst, alte Muster 39 verlieren zu diesem Stichtag ihre Gültigkeit. Es löst das aktuelle Muster ab, sodass Praxen neue Vordrucke benötigen.
Auf dem überarbeiteten Muster 39 „Krebsfrüherkennung Zervix‐Karzinom“ entfallen die Ankreuzfelder zur Ausdifferenzierung klinischer Befunde, die Angabe der Nummer des vorangegangen und aktuellen zytologischen Befundes sowie ein Feld zur Angabe des Jahres des HPV‐Vorbefundes. Ergänzt wurde das Formular um Informationen zum Test auf Humane Papillomviren (HPV) und zur Auftragsart. Die Freitextfelder wurden linienlos gestaltet, damit sie besser bedruckt werden können.
Aufgrund der seit dem 01.10.2020 geltenden Dokumentationspflicht und dem Ausfüllen des Musters 39 wurden für Praxen Doppeleingaben erforderlich. Um diese zu minimieren, wurde den Softwareherstellern ein Mapping zur Verfügung gestellt, welches die Interoperabilität zwischen Muster 39 und der oKFE‐Dokumentation erleichtern soll.
- 01/2021 - Früherkennung von Zervixkarzinomen: Abrechnungsbestimmungen werden angepasst
Für die GOP 01760 EBM (Krebsfrüherkennungsuntersuchung bei der Frau) und 01761 EBM (Untersuchung zur Früherkennung des Zervixkarzinoms) ändern sich zum 1. Januar 2021 die Abrechnungsbestimmungen im EBM.
Bisher war die Berechnung dieser beiden Leistungen „im Krankheitsfall“ nebeneinander ausgeschlossen. Der Krankheitsfall umfasst im EBM das aktuelle Quartal sowie die drei nachfolgenden Kalendervierteljahre, die der Berechnung der krankheitsfallbezogenen GOP folgen.
Ab dem 1. Januar 2021 ist der Abrechnungsausschluss auf das „Kalenderjahr“ bezogen. Das bedeutet: Gynäkologen können bei Patientinnen, die in einem Jahr eine der beiden Früherkennungsuntersuchungen erhalten haben, im folgenden Kalenderjahr die jeweils andere Früherkennungsuntersuchung durchführen und abrechnen.
Voraussetzung für die Berechnungsfähigkeit der Leistungen ist jedoch, dass die Patientin Anspruch auf die jeweilige Untersuchung hat. Für beide Untersuchungen gelten die Vorgaben der Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses. Maßgeblich sind die KFE-RL und die oKFE-RL.
- 04/2020 - Vakuumversiegelungstherapie von Wunden in den EBM aufgenommen
Zum 01.10.2020 hat der Bewertungsausschuss die Methode der Vakuumversiegelungstherapie von Wunden in den EBM aufgenommen. Da zwischen intendiertem primären und sekundären Wundverschluss differenziert wird, wurden mehrere Gebührenordnungspositionen zur Abbildung der Leistungen in den EBM aufgenommen.
Die neuen GOP 31401 und 36401 bilden dabei den primären Wundverschluss ab und sind Zuschläge zu einem Eingriff des Abschnitts 31.2/36.2 für die Anlage eines Systems zur Vakuumversiegelung. Sie werden in den neuen EBM-Abschnitten 31.2.14 und 36.2.14 verortet und können von Chirurgen und Orthopäden, Frauenärzten, HNO-Ärzten, Hautärzten, MKG-Chirurgen, Neurochirurgen und Urologen abgerechnet werden. Auf die Aufnahme eines OPS-Kodes für die Vakuumversiegelungstherapie in den Anhang 2 wird verzichtet, da die Anlage des Vakuumversiegelungsverbandes beim intendierten primären Wundverschluss Bestandteil der Schnitt-Naht-Zeit des Haupteingriffes ist.
Die neue GOP 02314 im EBM-Abschnitt 2.3 ist eine Zusatzpauschale für die Vakuumversiegelungstherapie zum intendierten sekundären Wundverschluss und kann für die Anlage und/oder den Wechsel eines Systems zur Vakuumversiegelung im unmittelbaren Anschluss an eine Wundversorgung berechnet werden. Die genannte Leistung kann von folgenden Arztgruppen in Ansatz gebracht werden: Hausärzte, Chirurgen & Orthopäden, Fachinternisten (fachärztlich tätig), Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, MKG-Chirurgen, Neurochirurgen und Urologen.
Die Abbildung der Sachkosten für die Vakuumpumpe sowie des Verbandsmaterials erfolgt über die Aufnahme der Kostenpauschalen 40900 bis 40903 in einem neuen Abschnitt 40.17 EBM.
GOP Leistungsbeschreibung Leistungsinhalt (obligat)/Hinweis Bewertung ab 01.10.20 02314 Zusatzpauschale für die Vakuumversiegelungstherapie zum intendierten sekundären Wundverschluss - Persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt
- Anlage und/oder Wechsel eines Systems zur Vakuumversiegelung im unmittelbaren Anschluss an eine Wundversorgung
135 Pkt.;
15,04 €*
31401 Zuschlag zu einem Eingriff des Abschnitts 31.2 für die Anlage eines Systems zur Vakuumversiegelung zum intendierten primären Wundverschluss - Persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt
68 Pkt.;
7,58 €*
36401 Zuschlag zu einem Eingriff des Abschnitts 36.2 für die Anlage eines Systems zur Vakuumversiegelung zum intendierten primären Wundverschluss - Persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt
64 Pkt.;
7,13 €*
40900 Kostenpauschale für die Sachkosten im Zshg. mit der Durchführung der GOP 31401 - Vergütung je durchgeführter Leistung
430,67 € 40901 Kostenpauschale für die Sachkosten im Zshg. mit der Durchführung der GOP 02314 bei einer Wundfläche bis einschließlich 20 cm² - Vergütung je durchgeführter Leistung, höchstens dreimal in der Kalenderwoche
65,49 € 40902 Kostenpauschale für die Sachkosten im Zshg. mit der Durchführung der GOP 02314 bei einer Wundfläche > 20 cm² - Vergütung je durchgeführter Leistung, höchstens dreimal in der Kalenderwoche
71,39 € 40903 Kostenpauschale für die Vakuumpumpe im Zusammenhang mit der Durchführung der GOP 02314 - Vergütung je Kalendertag
47,54 € *Euro-Betrag gemäß Hamburger Punktwert 2020
Der Bewertungsausschuss gibt im Zusammenhang mit der Aufnahme der Leistungen zur Vakuumversiegelungstherapie von Wunden in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab die Empfehlung die zuvor aufgeführten Leistungen zunächst extrabudgetär zu vergüten.
Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 513. Sitzung
- 04/2020 - Anpassung der Laborformulare (Muster 10 und 10A)
Ab dem 01.10.2020 werden die Gesundheitsuntersuchungen auf Muster 10A gesondert abgebildet. Dies erfolgt über die neue Rubrik „Gesundheitsuntersuchungen“ mit drei neuen Feldern ohne Materialbezug für den Harnstreifentest (32880), die Nüchternplasmaglukose (32881) und das Lipidprofil (32882).
Zudem wird anstelle des Feldes „Diagnosen“ auf dem Formular 10A ein Freitextfeld für „Zusätzliche Angaben zu Untersuchungen“ geschaffen. Es ist zur Angabe von erforderlichen Informationen zu den angeforderten Untersuchungen (bspw. Urinsammelzeit und -sammelmenge bei Kreatinin-Clearance) oder den Patienten betreffenden Informationen (bspw. Hinweise auf bestimmte Medikamente, die Einfluss auf Untersuchungsergebnisse haben können) vorgesehen.
Sowohl auf dem Muster 10A als auch auf dem Muster 10 wird ein Feld zur Angabe der Schwangerschaftswoche aufgenommen („SSW“).
Darüber hinaus wird das Feld „ggf. Kennziffer“ ersetzt durch das Feld „Knappschaftskennziffer“. Denn die Angabe von Kennnummern ist mit Inkrafttreten der Laborreform zum 1. April 2018 auf den Mustern 10 und 10A nicht mehr erforderlich.
Ab dem 01.10.2020 dürfen ausschließlich die neuen Formulare verwendet werden.
- 04/2020 - Anpassung der Verordnung häuslicher Krankenpflege (Muster 12)
Zum 01.10.2020 wird das Muster 12 um mehrere Felder erweitert. So gibt es dann ein eigenes Feld für die Angabe der „Wundart“ sowie weitere Felder zur Unterscheidung zwischen akuter und chronischer Wundversorgung:
- „Wundart“: Hier muss beispielsweise angegeben werden, ob es sich um eine Schnitt‐, Stich‐, Biss‐ oder Schusswunde beziehungsweise ein venöses oder arterielles Ulcus cruris handelt
- „Akute Wundversorgung“: Eine akute Wunde tritt nach Verletzung der Hautoberfläche unterschiedlicher Tiefenausprägung auf und heilt voraussichtlich innerhalb von maximal 12 Wochen komplikationslos ab
- „Chronische Wundversorgung“: Unter chronischer und schwer heilender Wunde wird eine Wunde verstanden, die voraussichtlich nicht komplikationslos innerhalb von maximal 12 Wochen unter fachgerechter Therapie abheilt, beispielsweise ein Diabetisches Fußsyndrom, ein Dekubitus oder ein Ulcus Cruris
Für den „Positionswechsel zur Dekubitusbehandlung“ wird dann ebenfalls ein Feld vorhanden sein. Diese Leistung kann jedoch nur dann verordnet werden, wenn keine im Haushalt lebende Person den Positionswechsel übernehmen oder durch Verordnung der Leistung „Anleitung zur Behandlungspflege“ dazu befähigt werden kann. Vor der Verordnung muss geprüft werden, ob die Lagerung durch Hilfsmittel unterstützt werden kann. Die bereits vorhandene technische Ausstattung oder vorhandene Hilfsmittel zur Druckentlastung, müssen– soweit bekannt – auf der Verordnung angegeben werden.
Ab dem 01.10.2020 darf ausschließlich das neue Formular verwendet werden.
Im Leistungsverzeichnis der Richtlinie zur häuslichen Krankenpflege stehen Ihnen weitere ausführliche Informationen zur Verfügung.
- 04/2020 - Verordnung von Soziotherapie auch von Ärzten mit Zusatz-Weiterbildung Psychotherapie möglich
Seit dem 01. Oktober 2020 ist die Erst- und Folgeverordnung einer Soziotherapie auch von Fachärzten mit der Zusatz-Weiterbildung Psychotherapie berechnungsfähig. Dies wurde in einer Änderung der Soziotherapie-Richtlinie, die am 04. Juli 2020 in Kraft getreten ist, beschlossen.
Abschnitt 30.8 EBM GOP Leistungsbeschreibung Abrechnungsbestimmung Bewertung 30810 Erstverordnung Soziotherapie - Einmal im Krankheitsfall 168 Punkte;
18,72 €*
30811 Überprüfung der Indikation zur Folgeverordnung Soziotherapie - Höchstens zweimal im Behandlungsfall 168 Punkte;
18,72 €*
*Euro-Betrag gemäß Hamburger Punktwert 2020
Beide Leistungen werden außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung bezahlt und bedürfen einer Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.
Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 516. Sitzung
- 04/2020 - Höchstwerte für Porto und Fax ausgesetzt
Im Abrechnungs-Newsletter zum 3. Quartal 2020 haben wir Sie über die Einführung von Kostenpauschalen für Porto und Faxe informiert. Der Bewertungsausschuss hat nun zum 01. Oktober 2020 einige Anpassungen vorgenommen.
- So werden die eingeführten Höchstwerte der Kostenpauschalen nach den GOP 40110 und 40111 gemäß Kapitel 40.4 Nr. 2 EBM bis zum 30. September 2021 ausgesetzt.
- Die Kostenpauschalen nach den GOP 40110 und 40111 EBM sind von Arztgruppen der Präambel 12.1 Nr. 1 EBM (u.a. Laborärzten) nicht berechnungsfähig.
Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 513. Sitzung
- 04/2020 - Vergütung des Abstrichs jetzt auch bei symptomatischen Patienten
Seit dem 01.10.2020 wird der Abstrich zur Testung auf das Coronavirus auch bei Patienten mit Symptomen vergütet. In diesem Zusammenhang wurde die Leistungsbeschreibung der GOP 02402 dahingehend angepasst, dass die GOP nun auch bei Veranlassung des Tests nach der Laboruntersuchung 32816 berechnungsfähig ist. Die Leistung für die Abstrichentnahme ist mit 73 Punkten / 8,13 € bewertet und kann einmal am Behandlungstag sowie höchstens viermal im Behandlungsfall in Ansatz gebracht werden.
Neu ist zudem, dass die Abstrichentnahme nun auch im Zusammenhang mit dem neuen Antigentest nach der GOP 32779 berechnungsfähig ist.
Abweichend von der Leistungsbeschreibung ist die GOP 02402 bei Patienten mit einer Warnung durch die Corona-Warn-App auch dann berechnungsfähig, wenn als Ergebnis eines Gesprächs im Zusammenhang mit einer möglichen Testung auf eine beta- Coronavirus SARS-CoV-2 Infektion keine Abstrichentnahme erfolgt. Die GOP 02402 ist ab dem 01.10.2020 immer mit einem bundeseinheitlichen Suffix (GOP 02402A) zu versehen, wenn sie aufgrund einer Warnung durch die Corona-Warn-App in Ansatz gebracht wird. Der Grund ist, dass in diesen Fällen die abgerechneten Leistungen nicht mit der Ziffer 88240 gekennzeichnet werden dürfen.
Ebenfalls zum 01.10.2020 wird die GOP 02403 in den Abschnitt 2.4 EBM aufgenommen. Es handelt sich hierbei um einen Zuschlag zur GOP 02402, der immer dann in Ansatz gebracht werden kann, wenn in demselben Behandlungsfall keine Versicherten-, Grund- und/oder Konsiliarpauschale bzw. keine Leistung des Abschnitts 1.2 (Notfall) zur Abrechnung kommt. Der Zuschlag ist einmal am Behandlungstag und höchstens viermal im Behandlungsfall berechnungsfähig und wird mit 64 Punkten / 7,13 € innerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung bezahlt.
Quelle: Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 525. Sitzung
- 04/2020 - Telekonsilien als neue Leistungen im EBM
Seit dem 01. Oktober 2020 sind neue Leistungen zur Förderung von Telekonsilien in der vertragsärztlichen und sektorenübergreifenden Versorgung nach den GOP 01670, 01671 und 01672 in den EBM aufgenommen worden.
GOP 01670 für die Einholung eines Telekonsiliums
Die neue Leistung nach der GOP 01670 ist ein Zuschlag zu den jeweiligen vertragsärztlichen Versicherten-, Grund- und Konsiliarpauschalen. Sie beinhaltet obligat die Beschreibung der medizinischen Fragestellung, die Zusammenstellung aller für die Befundung relevanten Informationen, die Einholung der Einwilligung des Patienten und die elektronische Übermittlung aller relevanten Informationen.
GOP 01671 für die telekonsiliarische Beurteilung
Die Leistung nach der GOP 01671 beinhaltet die konsiliarische Beurteilung der medizinischen Fragestellung, die Erstellung eines schriftlichen Konsiliarberichtes sowie die elektronische Übermittlung an den Arzt, der das Telekonsilium einholt. Der Auftrag zur telekonsiliarischen Beurteilung kann sowohl von einem Vertragsarzt nach der GOP 01670 als auch von einem Vertragszahnarzt nach der entsprechenden Ziffer des Bewertungsmaßstabes zahnärztlicher Leistungen (BEMA) kommen.
GOP 01672 als Zuschlag zur telekonsiliarischen Beurteilung
Bei zeitaufwändigeren telekonsiliarischen Beurteilungen ist die GOP 01672 als Zuschlag zur GOP 01671 berechnungsfähig.
Abschnitt 1.6 EBM GOP Leistungsbeschreibung Abrechnungsbestimmung Bewertung 01670 Zuschlag im Zusammenhang mit den Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschalen für die Einholung eines Telekonsiliums Zweimal im Behandlungsfall 110 Punkte; 12,26€* 01671 Telekonsiliarische Beurteilung einer medizinischen Fragestellung - Dauer mindestens 10 Minuten
- Einmal im Behandlungsfall
128 Punkte; 14,26€* 01672 Zuschlag zur Gebührenordnungsposition 01671 für die Fortsetzung der telekonsiliarischen Beurteilung - Je weitere vollendete 5 Minuten
- Bis zu dreimal im Behandlungsfall
65 Punkte; 7,24€* *Euro-Betrag gemäß Hamburger Punktwert 2020
Alle drei neuen Leistungen werden außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung bezahlt und sind von allen Fachgruppen berechnungsfähig.
Quelle: Beschluss des ergänzten Bewertungsausschusses in seiner 60. Sitzung
- 04/2020 - Videosprechstunden: Feststellen einer AU
Vertragsärzte haben ab sofort die Möglichkeit eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) auch in Videosprechstunden festzustellen und entsprechend zu bescheinigen. – Ein Anspruch auf dieses Verfahren besteht für Versicherte jedoch nicht.
Voraussetzung ist, dass der Patient in der Praxis bekannt ist und die Erkrankung einer Untersuchung per Videosprechstunde zulässt. Die erstmalige Feststellung der Arbeitsunfähigkeit ist auf einen Zeitraum von sieben Kalendertagen begrenzt. Eine Folgekrankschreibung über Videosprechstunde ist nur zulässig, wenn die vorherige Krankschreibung aufgrund unmittelbarer persönlicher Untersuchung ausgestellt wurde.
Momentan wird noch über eine Vergütung im EBM für die Zusendung der AU-Bescheinigung an den Versicherten beraten. Erst nach Aufnahme einer Kostenpauschale in den EBM können Ärztinnen und Ärzte die entsprechenden Kosten auch abrechnen. Sobald hierzu Näheres bekannt wird, werden wir Sie hier informieren.
Quelle: Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arbeitsunfähigkeitsrichtlinie
- 03/2020 - Neuregelung der Versandkostenpauschalen
Neuregelung der Versandkostenpauschalen
Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wird die Erstattung von Versandkosten zum 01.07.20 neu geregelt. Elektronische Arztbriefe werden dann stärker gefördert. Zusätzlich zur Vergütung für den Versand (GOP 86900 / 28 Cent) und Empfang (GOP 86901 / 27 Cent) wird dann eine Strukturförderpauschale in Höhe von 11 Cent (GOP 01660 EBM) je eArztbrief extrabudgetär vergütet.
Für die Pauschalen 86900 und 86901 gilt ein gemeinsamer Höchstwert in Höhe von 23,40 € je Quartal und Arzt. Das heißt: Mehr Geld bekommt der Arzt oder Psychotherapeut nicht erstattet, auch wenn er mehr eArztbriefe versandt und/oder empfangen hat. Für die GOP 01660 gibt es keinen Höchstwert.
Für den Versand von Arztbriefen und anderen Unterlagen per Post gibt es ab Juli eine neue Porto-Kosten-pauschale. Es handelt sich hierbei um die Pauschale 40110, welche mit 81 Cent bewertet ist. Die bisherigen Kostenpauschalen 40120 bis 40126 für das Porto sowie die Kostenpauschale 40144 für Kopien werden in diesem Zusammenhang gestrichen.
Ebenfalls neu ab dem 1. Juli ist die Fax-Kostenpauschale 40111 im EBM. Bis zum 30.06.21 beträgt die Bewertung 10 Cent. Danach erfolgt eine Abwertung auf 5 Cent je Fax.
Beide Kostenpauschalen – die 40110 für das Briefporto und die 40111 für das Fax – unterliegen einem gemeinsamen arztgruppenspezifischen Höchstwert je Arzt beziehungsweise Psychotherapeut, welcher der nachfolgenden Tabelle entnommen werden kann.
EBM-Kapitel Arztgruppe Höchst-wert in € 1.3 Ärzte, Institute und Krankenhäuser, die zur Erbringung von Leistungen ermächtigt sind 34,83 3 Allgemeinmedizin, hausärztliche Internisten und praktische Ärzte 38,88 4 Kinder- und Jugendmedizin 38,88 5 Anästhesiologie 29,97 6 Augenheilkunde 42,12 7 Chirurgie 115,02 8 Gynäkologie 45,36 9 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 68,85 10 Dermatologie 53,46 EBM-Kapitel Arztgruppe Höchst-wert in € 11 Humangenetik 93,96 13.2 Innere Medizin, fachärztliche Internisten ohne SP 198,45 13.3.1 Innere Medizin, SP Angiologie 239,76 13.3.2 Innere Medizin, SP Endokrinologie 294,03 13.3.3 Innere Medizin, SP Gastroenterologie 264,06 13.3.4 Innere Medizin, SP Hämatologie/Onkologie 278,64 13.3.5 Innere Medizin, SP Kardiologie 309,42 13.3.6 Innere Medizin, SP Nephrologie 126,36 EBM-Kapitel Arztgruppe Höchst-wert in € 13.3.7 Innere Medizin, SP Pneumologie 367,74 13.3.8 Innere Medizin, SP Rheumatologie 317,52 14 Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie 22,68 15 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 23,49 16 Neurologie, Neurochirurgie 149,04 17 Nuklearmedizin 405,81 18 Orthopädie 150,66 20 Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen 108,54 EBM-Kapitel Arztgruppe Höchst-wert in € 21 Psychiatrie 51,84 21 Nervenheilkunde, Neurologie und Psychiatrie 141,75 22 Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 5,67 23 Psychotherapie 6,48 24 Radiologie 445,50 25 Strahlentherapie 133,65 26 Urologie 140,94 27 Physikalische und Rehabilitative Medizin 73,71 Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 481. Sitzung
- 03/2020 - Vergütung endoskopischer Einmalprodukte
Nachdem die Hersteller und Vertreiber von wiederverwendbaren endoskopischen Zusatzinstrumenten der Gruppe „kritisch B“ Ende 2019 bekannt gegeben hatten, dass sie einige bisher in wiederverwendbarer Form zur Verfügung stehende Endoskopieinstrumente spätestens zum 31. März 2020 auf Einwegprodukte umstellen werden, wurde nun auf Bundesebene eine Lösung zur Abbildung der Kostenpauschalen gefunden.
Die Übergangsregelung, die auf Landesebene für das Quartal 2/2020 getroffen wurde und über welche die betroffenen Ärzte mit einem Schreiben vom 15.06.2020 informiert wurden, wird somit zum 01.07.2020 von der bundeseinheitlichen Regelung abgelöst.
Hierzu wird ein neuer Abschnitt mit Kostenpauschalen für endoskopische Zusatzinstrumente als Einmalprodukte in den EBM aufgenommen.
Kosten-pauschale Bezeichnung Bewer-tung in € Zugehörige EBM-Leistung 40460 Kostenpauschale bei Verwendung einer Einmal-Hochfrequenzdiathermie-schlinge 12,00 • 01742: Zuschlag zur GOP 01741 für Abtragung von Polypen,
• 04515: Zuschlag zu den GOP 04511, 04513 und 04514,
• 04520: Zusätzliche Lstg. im Zshg. mit den GOP 04514/04518,
• 08334: Zuschlag für die Polypenentfernung,
• 13260: Zuschlag zur GOP 13257 für Polypenentfernung(en),
• 13401: Zusätzliche Lstg. im Zshg. mit der GOP 13400,
• 13402: Polypektomie(n) im Zshg. mit der GOP 13400,
• 13423: Zusätzliche Lstg. im Zshg. mit den GOP 13421/13422
• 30601: Zuschlag für die Polypenentfernung.
40461 Kostenpauschale bei Verwendung einer Einmal-Probenentnahmezange 8,00 • 01741: Totale Früherkennungskoloskopie,
• 04511: Zusatzpauschale Ösophago-Gastroduodenoskopie,
• 04514: Zusatzpauschale Koloskopie,
• 08311: Urethro(-zysto)skopie,
• 09315: Bronchoskopie,
• 09317: Ösophagoskopie,
• 13400: Zusatzpauschale Ösophago-Gastroduodenoskopie,
• 13421: Zusatzpauschale Koloskopie,
• 13422: Zusatzpauschale (Teil-)Koloskopie,
• 13430: Zusatzpauschale biliopankreatische Diagnostik,
• 13662: Bronchoskopie,
• 26310: Urethro(-zysto)skopie des Mannes oder gemäß den
Vorgaben der Allgemeinen Bestimmungen 4.2.1
• 26311: Urethro(-zysto)skopie.
40462 Kostenpauschale bei Verwendung eines Clips inkl. Einmal-Endo-/Hämo-Clipapplikator, je Clip. 20,80 • 01742: Zuschlag zu Nr. 01741 für Abtragung von Polypen,
• 04511: Zusatzpauschale Ösophago-Gastroduodenoskopie,
• 13400: Zusatzpauschale Ösophago-Gastroduodenoskopie
• 13423: Zusätzliche Lstg. im Zshg. mit den GOP 13421/13422.
Die Bewertungen der ärztlichen Leistungen werden entsprechend der bisher in den Gebührenordnungspositionen enthaltenen Kosten für mehrfach verwendbare Instrumente sowie die Aufbereitungskosten abgesenkt.
GOP des EBM Bewertung bis 30.06.2020 Bewertung ab 01.07.2020 01741 1.772 1.765 01742 286 259 04511 900 878 04514 1.608 1.600 04515 540 518 04520 260 233 08311 284 281 08334 62 54 09315 1.161 1.142 09317 340 329 13260 62 54 13400 900 878 13401 468 465 13402 292 265 13421 1.608 1.600 13422 990 982 13423 260 233 13430 1.675 1.674 13662 1.161 1.142 26310 750 747 26311 284 281 30601 62 54 Die GOP 40460, 40461 und 40462 werden innerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung bezahlt.
Ausnahme: Die Vergütung der Leistungen nach den GOP 40460, 40461 und 40462 erfolgt extrabudgetär, wenn diese im Zusammenhang mit der Durchführung der Leistung nach den GOP 01741, 01742, 04514, 04515, 04520, 08311T, 13421, 13422, 13423, 13430, 26310T oder 26311T, jeweils einschließlich Suffixe, abgerechnet werden. Die Kennzeichnung der vorgenannten Leistungen erfolgt beschlussgemäß anhand bundeseinheitlich kodierter Zusatznummern.
Belege für die aufgeführten Kostenpauschalen müssen entsprechend nicht länger mit der Abrechnung bei der KV eingereicht werden.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 507. Sitzung (schriftliche Beschlussfassung)
- 03/2020 - Hinweise zum Schwangerschaftsabbruch
Anders als im Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 455. Sitzung festgelegt, wird es keinen Abrechnungsausschluss der GOP 01901 (Untersuchung vor Abruptio) und 01904 (Abruptio, medizinische oder kriminologische Indikation, operativ) geben.Darauf haben sich KBV und GKV-Spitzenverband in der 499. Sitzung des Bewertungsausschusses mit Wirkung zum 01.04.2020 geeinigt.
Dadurch soll ermöglicht werden, dass eine Praxis in einem Quartal vor einem operativen Schwangerschaftsabbruch unter medizinischer oder kriminologischer Indikation (nach der GOP 01904) auch eine klinische Untersuchung durchführen kann, dieden primären Leistungsinhalt der GOP 01901 darstellt.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 506. Sitzung
- 03/2020 - Neues Vergütungsmodell für Chlamydienscreening
Aufgrund der niedrigen Chlamydienscreening-Rate in Deutschland wurde zur Förderung eine neue Vergütungsregelung im Rahmen der EBM-Weiterentwicklung vereinbart. Seit dem 01.04.2020 können Ärzte deshalb die GOP 01823 für die Chlamydienscreening-Beratung (50 Pkt. / 5,57 €) einmal im Krankheitsfall als Zuschlag zu den GOP 01821 und 01822 in Ansatz bringen. Inhalt der Leistung ist die Aufklärung über Sinn, Zweck und Ziel einer Untersuchung auf Chlamydien sowie die Aushändigung einer Patienteninformation des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Zusätzlich kann seit dem 01.04.2020 einmal im Krankheitsfall die GOP 01824 bei jeder Veranlassung des Labortests abgerechnet werden, unabhängig davon, ob die Untersuchung auf Chlamydia trachomatis bei einem Labor veranlasst oder im eigenen Labor durchgeführt wird. Ob die GOP 01824 vergütet wird, ist von der Durchführungsquote der Praxis abhängig. Die Quote wird je Praxis und Quartal ermittelt.
Dabei berechnet die Kassenärztliche Vereinigung den Anteil der Veranlassung der Untersuchung im Verhältnis zur Anzahl an Chlamydienscreening-Beratungen. Wird die Quote in der Praxis erreicht, so beträgt die Bewertung auch hier 5,57 € je GOP (50 Punkte).Wird die Quote hingegen nicht erreicht, wird die GOP 01824 nicht vergütet. Aktuell beträgt die Quote 30 Prozent und steigt in 2021 auf 40 und in 2022 auf 50 Prozent.
Am Labortest auf Chlamydien ändert sich nichts. Um die Erreger nachweisen zu können, wird weiterhin eine Morgenurinprobe der Patientin untersucht, hierfür kann die GOP 01840 berechnet werden.
Klarstellung zur GOP 01822
Mit der EBM-Weiterentwick-lung wurde außerdem klargestellt, dass eine Untersuchung im Rahmen der Empfängnisregelung nicht bei jeder Beratung und allenfalls alle sechs Monate erforderlich ist (gemäß der Richtlinie zur Empfängnisregelung und zum Schwangerschaftsabbruch).
Bei einer Beratung ohne Untersuchung ist die GOP 01821 anzugeben, bei einer Beratung mit Untersuchung die GOP 01822. Die GOP 01822 darf nunmehr höchstens zweimal im Krankheitsfall abgerechnet werden. Der Krankheitsfall umfasst das aktuelle sowie die drei folgenden Quartale.
Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage der KBV.
- 02/2020 Vergütung für Durchführung von Schutzimpfungen leicht angehoben
Mit einem 2. Nachtrag zur Vereinbarung über die Durchführung von Schutzimpfungen zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg und den gesetzlichen Krankenkassen wurden die Preise für Schutzimpfungen rückwirkend zum 01.01.2020 leicht angehoben.
Der folgenden Tabelle können die neuen Preise entnommen werden.
Bezeichnung Preis bis Dezember 2019 Preis ab Januar 2020 1-fach - Impfung 7,30 € 7,41 € 2-fach - Impfung 8,50 € 8,63 € 3-fach - Impfung 9,64 € bzw.
11,17 €9,50 € bzw.
11,00 €4-fach - Impfung 12,00 € bzw.
14,00 €12,18 € bzw.
14,21 €5-fach - Impfung 15,00 € 15,23 € 6-fach - Impfung 18,00 € 18,27 € Nachtrag zur Vereinbarung über die Durchführung von Schutzimpfungen
- 02/2020 Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung: Übergangslösung zu Muster 39
Da das Muster 39 (Krebsfrüherkennung Zervix-Karzinom) bisher nur die Beauftragung von Leistungen im Rahmen des Primärscreenings abbildete, nicht aber die Leistungen zur Abklärungsdiagnostik auffälliger Befunde, wurde bis zur abschließenden Anpassung des Musters, eine Übergangslösung geregelt.
Hierzu wurden folgende bundeseinheitliche Codes vereinbart, welche in der ersten Zeile des Freitextfeldes “Gyn. Diagnose” durch die Gynäkologen bei Veranlassung eingetragen werden können:
- P-HPV: nur HPV-Test im Primärscreening
- P-Zyto: nur zytologische Untersuchung im Primärscreening
- P-KoTest: Ko-Test im Primärscreening
- A-HPV: nur HPV-Test in der Abklärung
- A-Zyto: nur zytologische Untersuchung in der Abklärung
- A-KoTest: Ko-Test in der Abklärung
Auf der Homepage der KBV sind viele weitere nützliche Informationen zu diesem Thema abrufbar.
Vordruckerläuterungen der Anlage 2 BMV-Ä
- 01/2020 Früherkennung von Zervixkarzinomen
Am 01.01.2020 startet das komplett neu strukturierte Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.
In diesem Zusammenhang wurde der Abschnitt 1.7.3 im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) neu angeordnet.
Die Leistungen zur Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening sind jetzt im Unterabschnitt 1.7.3.1 EBM zu finden.
Im Unterabschnitt 1.7.3.2 EBM werden ab dem 01.01.2020 die ärztlichen, zytologischen und laborärztlichen Leistungen für die Früherkennung von Krebserkrankungen bei Frauen (Abschnitt B der KFE-RL und der oKFE-RL) abgebildet.
Neu bei dem Zervixkarzinom-Programm ist unter anderem, dass Frauen ab 35 alle drei Jahre Anspruch auf ein kombiniertes Screening, eine so genannte Ko-Testung, haben. Diese besteht aus einer zytologischen Untersuchung und einem HPV-Test.
Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren haben zudem wie bisher Anspruch auf eine jährliche zytologische Untersuchung.
Im Rahmen des sogenannten Primärscreenings können Frauenärzte für die gynäkologische Untersuchung und Abstrichentnahme die Gebührenordnungsposition (GOP) 01761 in Ansatz bringen. Sie ist zunächst mit 19,66 € (179 Punkte) bewertet. Sobald die Dokumentation zum Programm mit gesondertem Beschluss in Kraft tritt und aufgenommen wird, steigt die Bewertung auf 23,72 Euro (216 Punkte).
Auch für die Untersuchung der Abstriche gibt es zwei neue Leistungen im EBM. Die GOP 01762 dient der Abrechnung der zytologischen Untersuchung und ist mit 8,89 € (81 Punkte) bewertet. Sie ersetzt die GOP 01733 EBM, welche ab dem 01.01.2020 nicht länger berechnungsfähig ist.
Für den HPV-Test wird die GOP 01763 in den EBM aufgenommen. Sie ist mit 18,78 € (171 Punkte) bewertet und enthält den Nachweis der High-Risk-HPV-Typen sowie bei positivem Befund die Genotypisierung auf die besonders cancerogenen Typen 16 und 18.
Zur Abklärung auffälliger Befunde aus dem Primärscreening wird für die Abklärungsdiagnostik mit Abstrichentnahme die GOP 01764 (67 Punkte / 7,36 Euro) in den EBM aufgenommen. Die Entnahmematerialien werden der gynäkologischen Praxis vom zytologischen Labor zur Verfügung gestellt.
Die Abklärungskolposkopie nach der GOP 01765 dürfen nur Gynäkologen mit entsprechender Qualifikation und einer Abrechnungsgenehmigung durchführen. Die Untersuchung wird mit 72,26 Euro (658 Punkte) vergütet.
Auch bei diesen beiden Leistungen findet eine Punktwertanpassung statt, sobald die Dokumentation zum Programm startet.
Im Zusammenhang mit der Abklärungsdiagnostik werden für die zytologische Untersuchung die GOP 01766 (288 Punkte / 31,63 Euro), für den HPV-Test die GOP 01767 (171 Punkte / 18,78 Euro) und für die histologische Untersuchung die GOP 01768 (248 Punkte / 27,23 Euro) in den EBM aufgenommen.
Für gynäkologische Untersuchungen ohne Abstrich, die Ärzte zwischen dem dreijährigen Untersuchungsintervall einmal jährlich (nach der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie und außerhalb des Programms) durchführen können, wird die GOP 01760 (17,46 € / 159 Punkte) in den Abschnitt 1.7.3.2 EBM aufgenommen. Sie ersetzt die GOP 01730 EBM, welche ab dem 01.01.2020 nicht mehr berechnungsfähig ist.
Sämtliche Leistungen zur Früherkennung eines Zervixkarzinoms und zur Abklärung auffälliger Befunde werden extrabudgetär vergütet.
Durch die Aufnahme der neuen Leistungen (01763 und 01767 EBM) in die GOP 01700 für Fachärzte für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, Transfusionsmedizin und ermächtigte Fachwissenschaftler der Medizin und in die GOP 01701 für alle anderen Vertragsärzte wird die Berechnungsfähigkeit der Grundpauschalen ermöglicht.
Da die GOP 19311 sowohl die Zervix- als auch die Urinzytologie beinhaltete, wird sie aufgrund des neu strukturierten Programms zum 01.01.2020 gestrichen und durch die GOP 19318 und 19319 EBM ersetzt, welche die zytologischen Untersuchungen getrennt abbilden.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 455. Sitzung vom 11.12.2019
GOP Leistungsinhalt Punkte Hinweise Klinische Untersuchung ohne Abstrich - Abschnitt 1.7.3.2 EBM 01760 Klinische Untersuchung ohne Abstrich 159 Pkt./
17,46 €
Anspruch ab 20 Jahren
Untersuchung wird zwischen den dreijährigen Untersuchungsintervallen bei Frauen ab 35 Jahren einmal jährlich durchgeführt
Primärscreening - Abschnitt 1.7.3.2.1 EBM 01761 Klinische Untersuchung zur Früherkennung des Zervixkarzinoms gemäß Teil III C §6 der OKFE-RL
ab 30 Jahren erfolgt zusätzlich eine Brustuntersuchung
179 Pkt./
19,66 €
Anspruch zwischen 20 – 34 Jahren jährlich
Anspruch ab 35 Jahren alle drei Jahre
01762 Ärztliche zytologische Untersuchung im Primärscreening gemäß Teil III C §6 der OKFE-RL 81 Pkt./
8,89 €
Anspruch zwischen 20 – 34 Jahren jährlich
Anspruch ab 35 Jahren alle drei Jahre in Kombination mit dem HPV-Test
Für die Abrechnung wird die Genehmigung „Zervix-Zytologie“ benötigt
Abrechnungsintervall: Immer im Zusammenhang mit der GOP 01761 EBM
01763 HPV-Test 171 Pkt./
18,78 €
Anspruch ab 35 Jahren in Kombination mit der GOP 01762 (Ko-Testung)
Für die Abrechnung wird die Genehmigung „Speziallabor“ benötigt
Abrechnungsintervall:
• Alle drei Jahre bei unauffälligem Befund
• Wiederholung nach einem Jahr bei auffälligem Befund
• Bei Auffälligkeiten erfolgt Abklärungsdiagnostik
Abklärungsdiagnostik - Abschnitt 1.7.3.2.2 EBM 01764 Abklärungsdiagnostik gemäß Teil III C §7 der oKFE-RL mit Abstrichentnahme
Wird bei auffälligen Befunden abgerechnet
67 Pkt./
7,36 €
Für die Abrechnung wird keine Genehmigung benötigt 01765 Abklärungskolposkopie gemäß Teil III §§7 und §8 der oKFE-RL zur Abklärung auffälliger Befunde 658 Pkt./
72,26 €
Nur für Gynäkologen mit Genehmigung für Abklärungskoloskopie (neu) abrechenbar 01766 Zytologische Untersuchung gemäß Teil III C §7 oKFW-Rili
Kosten für Objektträger, Fixierlösung, Probengefäß, sowie Abstrichbesteck sind enthalten
288 Pkt./
31,63 €
Für die Abrechnung wird die Genehmigung „Zervix-Zytologie“ benötigt
01767 HPV Test im Rahmen der Abklärungsdiagnostik gemäß Teil II C §7 der oKFE-Rili
Nur bestimmte Hochrisiko-HPV-Tests dürfen verwendet werden
171 Pkt./
18,78 €
Für die Abrechnung wird die Genehmigung „Speziallabor“ benötigt 01768 Histologische Untersuchung im Rahmen der Abklärungsdiagnostik gemäß Teil III C §7 der oKFE-Richtlinie 248 Pkt./
27,23 €
Je Material berechnungsfähig
Für die Abrechnung wird keine Genehmigung benötigt
- 01/2020 Neue Version des Musters 39
Im Rahmen der Neugestaltung der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungs-Programme (oKFR-RL) wurde auch das dazugehörige Muster 39 überarbeitet und löst zum 1. Januar 2020 die Version 01/2015 ab.
Inhaltlich wurde das Muster überarbeitet; in der neuen Version entfallen die Angaben zur rektalen Untersuchung und zum Blutdruck. Ergänzt wurde das Formular um Informationen zum Test auf Humane Papillomviren (HPV) und zur HPV-Impfung. Neben dem Testergebnis und den Informationen zum Virustyp sind auch Angaben zum verwendeten Test (Schwellenwert, Pharmazentralnummer) obligat. Diese Angaben sind Teil der Dokumentationsvorgaben.
Das Muster 39 steht sowohl in gedruckter Form sowie als digitale Version zur Verfügung.
- 01/2020 Biomarkerbasierter Test beim primären Mammakarzinom
Wie bereits im Newsletter vom 27. September 2019 angekündigt, kann ab dem Quartal 1/2020 ein spezifizierter Biomarker-Test zur Ermittlung des Rezidivrisikos bei Brustkrebs abgerechnet werden. Damit soll die Entscheidung für oder gegen eine adjuvante systemische Chemotherapie unterstützt werden.
Der Test kann ausschließlich bei Patientinnen mit einem primären Hormonrezeptor-positiven, HER2/neu-negativen, nodalnegativen und nicht metastasierten Mammakarzinom angewendet werden, sofern die Empfehlung für oder gegen eine adjuvante systemische Chemotherapie beim primären Mammakarzinom aufgrund klinischer und pathologischer Kriterien allein nicht eindeutig getroffen werden kann.
Die Vergütung wurde nun vom Bewertungsausschuss festgelegt.
So kann für die Aufklärung der Patienten über den Test und die Erläuterung des Testergebnisses von Frauenärzten die GOP 08347 EBM und von Internisten die GOP 13507 EBM je 5 Minuten in Ansatz gebracht werden. Die Leistungen sind mit jeweils 7,14 € (65 Punkte) bewertet und können höchstens fünfmal im Krankheitsfall (KHF) abgerechnet werden (Entspricht 325 Punkten im KHF).
Die Aufklärung zu diesem Test dürfen nur Fachärzte für
- Gynäkologie mit dem Schwerpunkte gynäkologische Onkologie
- Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
- Innere Medizin oder Gynäkologie und Geburtshilfe mit dem Nachweis der Zusatzweiterbildung „Medikamentöse Tumortherapie“
vornehmen.
Für die Aufklärung der Patientinnen ist das vom G-BA veröffentlichte Merkblatt zum „Biomarkerbasierten Test beim frühen Brustkrebs“ zu verwenden.
Pathologen bringen für die Aufarbeitung der Gewebeprobe und die Weiterleitung zur Genexpressionsanalyse die GOP 19501 (552 Punkte / 60,62 €) in Ansatz.
Der erforderliche Test „Oncotype DX Breast Recurrence Score®“ kann mittels der GOP 19502 EBM abgerechnet werden. Er ist mit 3.296,50 € bewertet.
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 455. Sitzung vom 11. Dezember 2019
- 01/2020 Kodieren: Verwendung des Ersatzwertes „UUU“ entfällt
Seit dem 1. Januar 2020 ist die Verwendungsmöglichkeit des bisherigen Ersatzwertes „UUU“ als Kodierung aufgehoben und eine Neuregelung in den Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä) aufgenommen worden.
Die Kodierung „UUU“ wurde insbesondere zur Abrechnungsdokumentation von Fachgruppen genutzt, die in-vitro-diagnostische Auftragsleistungen abrechnen. Dabei ist kein Arzt-Patienten-Kontakt erforderlich und somit die Kenntnis oder Stellung einer Diagnose nur bedingt beziehungsweise nicht möglich.
Die Neuregelung ist in Paragraf § 57a BMV-Ä festgehalten und sieht für die zwei folgenden Konstellationen anstelle des jeweils spezifischen Diagnoseschlüssels nach ICD-10-GM regelhaft im Sinne eines Erstzwertes den ICD-10-Kode „Z01.7 Laboruntersuchung“ vor.
Konstellation 1:
Für Arztfälle in einer Arztpraxis, in denen in-vitro-diagnostische Untersuchungen der Abschnitte 11.4, 19.3, 19.4, 32.2, 32.3 EBM oder entsprechende Untersuchungen im Abschnitt 1.7 oder 8.5 des EBM ohne unmittelbaren Arzt-Patienten-Kontakt durchgeführt werden, es sei denn, im EBM sind für die Abrechnung der GOP speziellere Regelungen getroffen.
Konstellation 2:
Fallunabhängig für Fachärzte für Pathologie, Fachärzte für Neuropathologie, Fachärzte für Laboratoriumsmedizin sowie Fachärzte für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie.
Änderungsvereinbarung des BMV-Ä zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen vom 29.10.2019
- 01/2020 Nachtrag: Förderung der Videosprechstunde
Im Nachgang zur Newslettterausgabe des Quartals 4/2019 erreichten uns weitere ausführliche Informationen zur Videosprechstunde. Aus diesem Grund möchten wir das Thema an dieser Stelle erneut aufgreifen und Ihnen alle wichtigen Informationen zur Verfügung stellen.
Seit dem 01.10.2019 ist die Videosprechstunde von fast allen Artzgruppen abrechenbar. Auch Psychotherapeuten können Ihre Patienten mittels Videosprechstunde behandeln. Hierbei gilt, dass im Vorwege einer psychotherapeutischen Fernbehandlung ein persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt (APK) zur Eingangsdiagnostik, Indikationsstellung und Aufklärung stattgefunden haben muss.
Von der Videosprechstunde ausgenommen sind Laborärzte, Nuklearmediziner, Pathologen und Radiologen.
Neu ist zudem, dass eine Konsultation per Video auch dann erfolgen kann, wenn der Patient zuvor nicht in der Praxis behandelt wurde. Zur Abbildung des Aufwands der Datenerfassung wurde hierzu die GOP 01444 in den EBM aufgenommen. Sie ist mit 1,10 € (10 Punkte) bewertet und wird extrabudgetär vergütet.
In diesem Zusammenhang wurde als Übergangslösung die Anlage 4b „Vereinbarung über die Authentifizierung von Versicherten bei der ausschließlichen Fernbehandlung“ in den BMV-Ärzte aufgenommen.
Ein neuer Patient kann authentifiziert werden, indem dieser seine elektronische Gesundheitskarte bei der Videotelefonie mithilfe der Kamera vorzeigt und das Bestehen des Versicherungsschutzes mündlich bestätigt. Diese Vorgehensweise ist nur dann notwendig, wenn der Patient weder im aktuellen noch im vorherigen Quartal in der Praxis vorstellig wurde. Andernfalls dürfen die im Praxisverwaltungssystem gespeicherten Versichertenstammdaten genutzt werden.
Folgende Informationen sind zu erheben:
· Name, Vorname und Geburtsdatum
· PLZ des Wohnortes
· Bezeichnung der Krankenkasse
· Versichertenart (Mitglied, Familienversichert, Rentner)
· Versichertennummer
Im Rahmen der Förderung der Videosprechstunde wurde auch die Vergütung neu geregelt. So wird die Videosprechstunde nicht wie bisher mittels der GOP 01439 EBM, sondern mittels der jeweiligen Versicherten-/ Grund- bzw. Konsiliarpauschale* abgerechnet. Die GOP 01439 ist entsprechend nicht länger berechnungsfähig.
Erfolgt die Behandlung ausschließlich per Videosprechstunde ohne persönlichen APK im jeweiligen Quartal wird durch die KV ein fachgruppenspezifischer, prozentualer Abschlag auf die jeweilige VP/GP/KP vorgenommen:
Ø 20 % Abschlag: Hausärzte, Kinderärzte, Neurologen/-chirurgen, Psychotherapie, Kinder- und Jungendpsychiatrie/-psychotherapie, Schmerztherapie, Strahlentherapie und Ermächtigte Ärzte
Ø 25 % Abschlag: Fachinternisten, Frauenärzte, Chirurgen, MGK-Chirurgie, Humangenetik, Hautärzte, Orthopäden, Urologen, Physikalische und Rehabilitationsmediziner
Ø 30 % Abschlag: Anästhesisten, Augenärzte, HNO-Ärzte/Phoniater
Patienten, die innerhalb eines Quartals ausschließlich per Videosprechstunde behandelt werden, müssen in der Abrechnung mit der Pseudo-GOP 88220 gekennzeichnet werden.
Die Anzahl dieser Behandlungsfälle ist auf 20 % aller Behandlungsfälle des Arztes/ Psychotherapeuten beschränkt.
Wie bisher wird je APK im Rahmen einer Videosprechstunde oder Videofallkonferenz eine Technikpauschale (GOP 01450) zur Finanzierung der Kosten in Höhe von 4,39 € (40 Punkte) vergütet. Der Höchstwert je abrechnenden Vertragsarzt beträgt hierbei 208,53 € (1.899 Punkte) je Quartal.
Zudem wurde die GOP 01451 als Anschubförderung für die Videosprechstunde in den EBM aufgenommen. Sie wird mit 10,10 € (92 Punkten) je APK im Rahmen einer Videosprechstunde honoriert, sofern eine Praxis im Quartal mindestens 15 Videosprechstunden im Quartal durchführt. Der Höchstwert dieser Leistung beträgt ca. 505,00 € je Praxis pro Quartal. Dies entspricht 50 Online-Visiten.
Zusätzlich zur Videosprechstunde können Ärzte und Psychotherapeuten bestimmte Leistungen für Gespräche abrechnen, die sie per Videosprechstunde anbieten.
So sind bei Erfüllung der jeweiligen Voraussetzungen neben der Videosprechstunde ebenfalls die Zuschläge für die fachärztliche Grundversorgung, für die Wahrnehmeung des hausärztlichen Versorgungsauftrags (GOP 03040/04040), für die Unterstützung der hausärztlichen Versorgung durch qualifizierte nichtärztliche Praxisassistenten (GOP 03060/ 03061) und für die Behandlung durch konservativ tätige Augenärzte (GOP 06225) berechnungsfähig.
Videosprechstunden werden beim Chronikerzuschlag angerechnet. D. h., dass Haus- und Kinderärzte den Zuschlag (GOP 03220 bis 03222/ GOP 04220 bis 04222) auch dann erhalten, wenn von den drei erforderlichen APK ein oder zwei Kontakte per Video stattgefunden haben.
Auch mit Pflegekäften von Pflegebedürftigen, die in der Häuslichkeit oder in beschützenden Einrichtungen versorgt werden, durchgeführte Videofallkonferenzen werden seit dem 01.10.2019 vergütet. So kann ein Arzt, der die diagnostischen, therapeutischen, rehabilitativen und/ oder pflegerischen Maßnahmen eines Pflegebedürftigen koordiniert für eine Videofallkonferenz mit einer Pflegekraft die GOP 01442 EBM in Ansatz bringen. Diese ist mit 7,03 € (64 Punkte) bewertet und kann bis zu dreimal im Krankheitsfall abgerechnet werden. Voraussetzung hierbei ist, dass im aktuellen und/oder den vorangegangenen zwei Quartalen mindestens ein persönlicher APK in derselben Praxis stattgefunden hat.
Darüber hinaus können folgende weitere Fallkonferenzen/ -besprechungen seit dem 01.10.2019 per Video erbracht werden:
· GOP 30210: Hyperbare Sauerstofftherapie bei diabetischem Fußsyndrom
· GOP 30706: Schmerztherapie
· GOP 30948: MRSA-Fall und/ oder regionale Netzwerkkonferenz
· GOP 37400: Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase
Den Technikzuschlag nach der GOP 01450 EBM erhält nur der Arzt/ Psychotherapeut, der die Videofallkonferenz initiiert hat.
Im Zusammenhang mit der Förderung der Videosprechstunde wurde ebenfalls die Anlage 31b „Vereinbarung über die Anforderungen an die technischen Verfahren zur Videosprechstunde“ des BMV-Ä aktualisiert. So werden u. a. die Videodienstanbieter dazu verpflichtet, den Arztpraxen eine Bescheinigung über die erfüllten Nachweise zur Informationssicherheit, zum Datenschutz und zu den Inhalten gemäß § 5 Absatz 1 der Anlage 31b auszuhändigen. Dieses können Sie formlos als Nachweis an die KV Hamburg weiterleiten. Das zusätzliche Ausfüllen einer Selbstauskunft (wie im KV-Journal 12/2019 beschrieben) ist somit nicht länger erfoderlich.
Eine Liste der zertifizierten Videodienstanbieter steht Ihnen auf der Homepage der KBV zur Verfügung.
* Für Strahlentherapeuten ausschließlich bei GOP 25214 EBM
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 449. Sitzung (schriftliche Beschlussfassung)
- 01/2020 Neuer EBM ab dem 01.04.2020
Nach mehrjährigen Verhandlungen haben sich die KBV und der GKV-Spitzenverband auf eine EBM-Reform zum 01.04.2020 geeinigt.
Neben einigen strukturellen Änderungen stand vorallem die Neubewertung ärztlicher und psychotherapeutischer Leistungen im Fokus. In diesem Zuge wurden auch die Zeiten, die Ärzte im Schnitt für eine Behandlung oder Untersuchung benötigen und die ebenfalls in die Leistungsbewertung einfließen, überprüft und angepasst.
Wie im Beschluss des BA im Jahr 2012 festgelegt, muss die Reform unter Berücksichtigung der Ausgabenneutralität erfolgen. Das bedeutet, dass eine Höherbewertung von Leistungen zu Einsparungen bei anderen Leistungen führt.
Zudem wurde im Terminservice- und Versorgungsgesetz zusätzlich gefordert, dass die Bewertungen technischer Leistungen überprüft werden und die sprechende Medizin gefördert wird. Dadurch kommt es zu Absenkungen der Leistungsbewertungen bei den technischen Fächern, während Gespräche zum Teil höher bewertet werden.
Welche Auswirkungen die Neubewertungen auf die einzelnen Arztgruppen haben werden, möchten wir Ihnen ausführlich in einer Sonderausgabe zum Newsletter darlegen. Diese werden wir Ende Februar zur Verfügung stellen. Bereits jetzt finden Sie viele wichtige Informationen rund um den neuen EBM auf der Homepage der KBV: KBV - Weiterentwicklung EBM
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 455. Sitzung am 11.12.2019
- 4/2019 Förderung der Videosprechstunde
Ab dem 1. Oktober 2019 wird eine neue Leistung zur Förderung der Videosprechstunde in den EBM aufgenommen. Die neue Gebührenordnungsposition (GOP) 01451 EBM wird durch die KVH automatisch zu jeder von Ihnen abgerechneten Videosprechstunde (GOP 01450 EBM) zugesetzt, sofern mindestens 15 Videosprechstunden im Quartal abgerechnet worden sind. Die neue GOP ist mit 92 Punkten (10,10 €)* bewertet und wird außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung bezahlt. Für jede Praxis wird jedoch ein Höchstwert je Quartal gebildet, dieser beträgt mit 4.620 Punkten/Quartal 507,34 €* bzw. 50 Leistungen.
Die GOP 01451 EBM wird zeitlich befristet bis zum Ende des Quartals 3/2021 in den EBM aufgenommen und danach durch eine neue Form der Honorierung der Viedeosprechstunde ersetzt.
* Gemäß Hamburger Punktwert 2019 in Höhe von 0,109813 €Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 449. Sitzung (schriftliche Beschlussfassung)
- 4/2019 Enzymersatztherapie bei Morbus Pompe
Ab Beginn des 4. Quartals 2019 wird die Beobachtung und Betreuung eines Kranken unter parenteraler intravasaler Behandlung mit Alglucosidase alfa bei Morbus Pompe Bestandteil des EBM. Bisher war die Enzymersatztherapie nicht abgebildet und damit nicht gesondert abrechenbar.
Abgerechnet wird die Leistung über die bereits im EBM bestehenden GOP 01510 bzw. 01511. Deren Leistungsinhalte werden um die Alglucosidase Therapie bei Morbus Pompe erweitert.
GOP Leistungsbeschreibung Leistungshinweis Bewertung* 01510 Beobachtung und Betreuung eines
Kranken in einer Arztpraxis oder
praxisklinischen Einrichtung gemäß § 115 Abs. 2 SGB V, in ermächtigten
Einrichtungen oder durch einen
ermächtigten Arzt gemäß §§ 31, 31a Ärzte-ZV unter parenteraler intravasaler
Behandlung mit Zytostatika und/oder
monoklonalen Antikörpern und/oder
Alglucosidase alfa bei Morbus Pompe
Dauer mehr als 2 Stunden 502 Punkte (55,13 €) 01511 Dauer mehr als 4 Stunden 955 Punkte (104,87 €) * Gemäß Hamburger Punktwert 2019 in Höhe von 0,109813 €
Beschluss des Bewertungsausschusses in seiner 441. Sitzung vom 14.08.2019
- 4/2019 Ausblick auf einen biomarkerbasierten Test beim primären Mammakarzinom
Spätestens im Februar 2020 wird ein spezifizierter Biomarker-Test zur Ermittlung des Rezidivrisikos bei Brustkrebs eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Vergütung der neuen Leistung wird durch den Bewertungsausschuss bis zum Februar 2020 festgelegt und im Anschluss kann die Leistung erbracht und abgerchnet werden.
Als Methode kommt der Oncotype DX Breast Recurrence Score® zum Einsatz, der bei Patientinnen mit einem primären Hormonrezeptor-positivem, HER2/neu-negativen, nodalnegativen und nicht metastasierten Mammakarzinom angewendet werden kann. Als Voraussetzung für den Einsatz dieses biomarkerbasierten Tests ist eine Aufklärung der Patientinnen unter Einbeziehung des vom G-BA veröffentlichten Merkblattes des „Biomarkerbasierten Tests beim frühen Brustkrebs“ erforderlich. Die Aufklärung zu diesem Test dürfen nur durch Fachärzte für
· Gynäkologie mit dem Schwerpunkte gynäkologische Onkologie
· Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
· Innere Medizin oder Gynäkologie und Geburtshilfe mit dem Nachweis der Zusatzweiterbildung „Medikamentöse Tumortherapie“
durchgeführt werden.
Andere Fachgruppen können unter der Bedingung der Teilnahme an der Onkologie-Vereinbarung ebenfalls die Aufklärung durchführen.
Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 20. Juni 2019