Testphase des eRezepts wird verlängert – eine gute, richtige Entscheidung
Hamburg, 22.12.2021 – Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) heißt die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) gut, die Testphase für das eRezept über den 31. Dezember 2021 hinaus zu verlängern.
„Wir begrüßen es sehr, dass das Bundesgesundheitsministerium in dieser Frage seine bisherige Linie revidiert, erklärt Walter Plassmann, Vorstandsvorsitzender der KVH, „die Testphase des eRezept zu verlängern, ist die einzig richtige Entscheidung.“
Die Ärztinnen und Ärzte waren ohne ihr Zutun in eine Zwickmühle geraten, da die technischen Voraussetzungen zur Erstellung des eRezeptes flächendeckend nicht gegeben sind, das BMG den Vorschlag einer Übergangslösung seitens der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) aber bislang abgelehnt hatte.
„Die Vertragsärzteschaft hatte der Politik eine pragmatische Übergangslösung für die Praxen vorgeschlagen, die darin besteht, dass weiterhin dort, wo das eRezept nicht funktioniert, bewährte Papierlösungen eingesetzt werden können“, so Plassmann. Die Testphase des eRezeptes zu verlängern, komme nun dem Eingeständnis gleich, dass dieser Vorschlag richtig war. „Für die Praxen bedeutet das eine enorme Entlastung, da sie für die nächsten Monate ersteinmal an den bewährten Verfahren festhalten können.“ Gerade in Pandemiezeiten sei dies wichtig, da die Praxen derzeit mit der Versorgung der Patientinnen und Patienten und mit der Bewältigung der Corona-Impfkampagne mehr als genug zu tun haben, und nicht noch zusätzlichen organisatorischen und technischen Aufwand durch das eRezept brauchen.
In der vergangenen Woche hatte die Vertreterversammlung der KVH in einer entsprechenden Resolution, die von der Hausärztin Dr. Silke Lüder eingebracht worden war, die Politik dazu aufgefordert, die strikten Vorgaben zur Einführung des eRezeptes aufzuheben, da ansonsten die Praxen lahmgelegt und die ambulante Versorgung der Patienten zum Erliegen kommen könnte. „Diese Gefahr ist nun ersteinmal beigelegt“, so Lüder.