Impf-Rekordwoche mit Pannen-Hilfe
96.495 Impfungen wurden in der vergangenen Woche in Hamburg verabreicht – soviel wie noch nie in der Impfkampagne. 60 Prozent der Impfungen wurden im Impfzentrum durchgeführt, die übrigen in den Arztpraxen. „Wir haben allein am Wochenende eine Kleinstadt geimpft“, faßte Dr. Gerhard Lange-Manchot, einer der ärztlichen Leiter des Impfzentrums, die Bilanz zusammen.
Allerdings hatte auch eine Panne Anteil an dem Rekord. Einige tausend Impflinge waren per Erinnerungsmail zu früh zu ihrer Zweitimpfung geladen worden. „Warum die E-Mails herausgegangen sind, haben wir noch nicht abschließend aufklären können“, erklärt Walter Plassmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, die das Impfzentrum in der Messe im Auftrag der Sozialbehörde betreibt. Die Impflinge hätten ihren Termin eigentlich erst in drei Wochen wahrnehmen sollen.
Durch den unerwarteten Andrang war es vor allem am Sonnabend zu Schlangen und Wartezeiten bis 45 Minuten gekommen. „Das tut uns leid“, sagt Plassmann und bittet die Betroffenen um Entschuldigung. „Für die Zweitimpfung ist die Termin-Mitteilung des Impfzentrums entscheidend, bitte halten Sie sich an diesen Termin, auch wenn Sie eine Mail mit einem früheren Termin erhalten haben“, bittet Plassmann alle Betroffenen.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Impfzentrum zollte Plassmann Respekt: „Wir haben die geplante Maximalkapazität um fast 50 % überschritten, trotzdem ist alles ruhig und effizient abgelaufen.“ Einen solchen Ansturm könne man aber nicht jeden Tag bewältigen: „Schon das zuletzt alltägliche Pensum von rund 8.000 Impfungen am Tag ist gewaltig.“ In den Praxen erwartet Plassmann für diese Woche in etwa das Niveau der Vorwoche – also rund 40.000 Impfungen.