„116117 oder 112 – Die richtige Nummer im richtigen Moment“: Startschuss der gemeinsamen Kampagne von Kassenärztlicher Vereinigung Hamburg und Feuerwehr Hamburg
Vor dem Hintergrund einer Vielzahl niedrigschwelliger Hilfeleistungsersuchen, die die Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg jeden Tag erreichen und die das System der Notfallversorgung zusätzlich belasten, gehen Feuerwehr Hamburg und die Kassenärztliche Vereinigung in dieser Woche mit einer gemeinsamen Kampagne an den Start.
Innensenator Andy Grote und Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer stellten heute die Kampagne am Montag gemeinsam mit dem kommissarischen Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, Jörg Sauermann, und der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Caroline Roos, vor. Ziel der Kampagne ist es, die Hamburger Bevölkerung zu sensibilisieren, „die richtige Nummer im richtigen Moment“ zu wählen und damit die Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg und damit den Rettungsdienst insgesamt zu entlasten. Bei rund 20 Prozent aller Anrufe in der Rettungsleitstelle handelt es sich um Fälle nicht lebensbedrohlicher Erkrankungen, die nicht zeitkritisch sind und im häuslichen Umfeld versorgt werden können. Diese Kampagne soll die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 noch bekannter machen und die Bürgerinnen und Bürger über den für sie richtigen Zugang zur passenden medizinischen Versorgung aufklären.
Die Kampagne „116117 oder 112 – Die richtige Nummer im richtigen Moment“ wird ab dieser Woche in sozialen Netzwerken starten. Im Mittelpunkt steht dabei ein Film, der deutlich machen soll, wann bei Krankheit oder Verletzung welche Nummer die richtige ist:
„Krank und Praxis zu? Wähle die 116117 - den Arztruf Hamburg!“
„Lebensbedrohlicher Notfall? Wähle den Notruf 112!“
Verstärkt wird die Sichtbarkeit in den sozialen Netzwerken durch verschiedene Reels mit den Protagonisten der Kampagne. Ab dem 29. Januar werden zudem verschiedene Plakatmotive auf den Stadtinformationsanlagen an mehr als 400 Standorten im Stadtgebiet zu sehen sein. Darüber hinaus wird die Kampagne auch über das Fahrgastfernsehen des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) ausgespielt und in Radiospots thematisiert.
Innensenator Andy Grote: „Die Frauen und Männer unserer Feuerwehr Hamburg genießen zu Recht hohe Anerkennung und hohes Vertrauen in der Bevölkerung. Das darf aber nicht dazu führen, dass sie mit immer mehr Anliegen konfrontiert werden, die kein Fall für den Rettungsdienst sind. Unsere hochqualifizierten Rettungskräfte werden für die echten Notfälle gebraucht. Wer hingegen ohne Not den Notruf wählt, bindet damit Ressourcen, auf die andere womöglich dringend angewiesen sind. Hier sind wir alle in der Verantwortung, uns mit den richtigen Ansprechpartnern und Telefonnummern vertraut zu machen.“
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Die gemeinsame Kampagne sensibilisiert Bürgerinnen und Bürger im richtigen Umgang mit den beiden Telefonnummern. Das ist wichtig, damit sie wissen, wo sie die richtige Behandlung erhalten. Auch das medizinische Versorgungssystem profitiert von dieser Steuerung.“
Caroline Roos, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg: „116117 oder 112 - viele Menschen wissen nicht, welche Nummer sie wählen sollen, wenn sie akut medizinische Hilfe brauchen. Als Faustregel gilt: Den Arztruf Hamburg, also den ärztlichen Bereitschaftsdienst der KV Hamburg (116117), wähle ich immer dann, wenn ich ein gesundheitliches Problem habe, mit dem ich normalerweise zu meinem Hausarzt gehen würde. Den Rettungsdienst der Feuerwehr - also die 112 - wähle ich in einem lebensbedrohlichen Notfall. Es ist medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll, dass Patienten in der Versorgungsstruktur versorgt werden, in der sie am besten aufgehoben sind - das verhindert lange Wartezeiten für die Patienten und schont personelle Kapazitäten, sodass sich der Rettungsdienst der Feuerwehr und die zentralen Notaufnahmen der Krankenhäuser auf die Versorgung der lebensbedrohlichen Fälle konzentrieren können. Mit der Kampagne wollen wir die Hamburgerinnen und Hamburger sensibilisieren, die richtige Nummer im richtigen Moment zu wählen und gleichzeitig darüber aufklären, welches Leistungsspektrum der ärztliche Bereitschaftsdienst der KV Hamburg umfasst - telefonische ärztliche Beratung mit medizinischer Ersteinschätzung und passendem Leistungsangebot, ärztlicher Besuchsdienst rund um die Uhr, Versorgung in einer der Notfallpraxen und Vermittlung von Terminen in Hamburger Arztpraxen.“
Jörg Sauermann, kommissarischer Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg: „Hintergrund der Kampagne ist die vermehrte Belastung des Rettungsdienstes mit nicht lebensbedrohlichen und damit zeitunkritischen Notfällen, welche von den Angeboten der Kassenärztlichen Vereinigung über die 116117 in der Gesundheitsversorgung abgedeckt werden, diese aber einen weniger hohen Bekanntheitsgrad wie der Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst 112 haben. Ziel ist es, diese Angebote in der Bevölkerung stärker zu verankern und damit den Rettungsdienst zu entlasten, da dann durch die Hilfesuchenden selbst schon die richtige Versorgungsart gewählt werden kann.“
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