Unzufriedenheit mit Praxissoftware weit verbreitet
Drei von vier Arzt- und Psychotherapiepraxen in Deutschland würden ihre aktuelle Praxissoftware eher nicht weiterempfehlen. Rund die Hälfte der niedergelassenen Praxen ist explizit unzufrieden mit ihrer jeweiligen Software-Anwendung. Lediglich eine von vier Praxen ist mit der Software zufrieden und würde diese aktiv weiterempfehlen. Die am weitesten verbreiteten Systeme gehören eher nicht dazu. Fast die Hälfte der Softwarenutzer berichtet, dass der Praxisablauf mehrmals pro Woche oder täglich durch Softwarefehler gestört wird. Noch höher ist dieser Anteil bei den Praxen, die mit ihrer Software unzufrieden sind. Aber es gibt Alternativen: Wer sich zu einem Wechsel der Praxissoftware entschließt und aus dem breiten Angebot die richtige Auswahl getroffen hat, kann die Zufriedenheit deutlich steigern – auch wenn dadurch offenbar nicht alle Probleme bei der Umsetzung der gesetzlich vorgegebenen Telematik-Infrastruktur beseitigt werden können.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer bundesweiten Praxisumfrage, mit der das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) erstmals eine breite Transparenz über Funktionalität und Nutzerzufriedenheit im unübersichtlichen Praxissoftwaremarkt in Deutschland schafft.
Störungen der TI oder Probleme mit dem PVS behindern die Praxisabläufe
Dr. Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), erklärt: „Die Befragung des Zi belegt leider mit frappierender Deutlichkeit die hohe Unzufriedenheit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen mit ihren PVS. Es müsste den Anbietern eigentlich erheblich zu denken geben, wenn drei von vier Praxen ihre derzeitige Praxissoftware eher nicht weiterempfehlen wollen. Diese Unzufriedenheit wird geschürt durch manchmal sogar tägliche Störungen der TI oder Probleme mit dem PVS, die die Praxisabläufe behindern und damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten einschränken. Der Wechsel des PVS ist alles andere als leicht, kostet Geld und Ressourcen. Erschwerend kommt ein Mangel an Transparenz und Information hinzu. Vor diesem Hintergrund appelliere ich an alle PVS-Anbieter, mit uns eine Rahmenvereinbarung abzuschließen. Damit leisten die Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Transparenz für ihre Kunden, nämlich die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sowie deren Teams in den Praxen.“
Diese 15 PVS haben bei der Zi-Umfrage gut abgeschnitten (in alphabetischer Reihenfolge):
• DURIA (Duria)
• EL ‐ Elaphe Longissima (Softland)
• EVA (Abasoft)
• EVIDENT (EVIDENT)
• FIDUS (FIDUS Software Entwicklung)
• InterARZT (InterData Praxiscomputer)
• Medical Office (Indamed EDV‐ Entwicklung und Vertrieb)
• MEDYS (MEDYS)
• PegaMed (PEGA Elektronik)
• Praxis‐Programm (MediSoftware Computersysteme für Ärzte)
• Pro_Medico (Neutz GmbH Systemhaus)
• PsychoDat (ergosoft)
• SMARTY (New Media Company)
• T2med (T2med)
• tomedo (Zollsoft)