Weiterer Hausarzt tätig: Entspannung in Finkenwerder
In diesen Tagen wird die aufgegebene Hausarztpraxis in Finkenwerder
wieder besetzt. Nachdem die hausärztliche Versorgungin dieser Praxis
überraschend beendet worden war, hatte sich die Kassenärztliche
Vereinigung Hamburg aktiv um eine Wiederbesetzung bemüht – was
schlussendlich von Erfolg gekrönt war.
„Wir sind froh darüber, dass in der hausärztlichen Versorgung in
Finkenwerder jetzt wenigstens der status quo ante wieder hergestellt
ist“, kommentierte KV-Vorsitzender Dieter Bollmann die Entwicklung.
Gleichzeitig teilte er mit, dass die KV den Antrag auf Sonderzulassung
eines weiteren Hausarztes in Finkenwerder nachdrücklich befürwortet
hat: „Über diesen Antrag entscheiden wird der Zulassungsausschuss im
Mai.“
Im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Finkenwerder übte der stellvertretende KV-Vorsitzende Walter Plassmann scharfe Kritik an der Vorgehensweise des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), das den hausärztlichen Sitz in Finkenwerder gekauft und in die Innenstadt verlegt hat. „Dieser Vorgang sei umso unverständlicher, da das MVZ von einer großen Ersatzkasse unterstützt wird, die gerade in Finkenwerder einen hohen Anteil der Versicherten stelle“, so Plassmann: „Wenn der vom Gesetzgeber ausgerufene Weg in den Wettbewerb die tatsächlichen Versorgungsnotwendigkeiten derart außer Acht lässt, dann müssen wir uns fragen, ob das der richtig Weg ist.“ Plassmann forderte in diesem Zusammenhang mehr Möglichkeiten für die KV, auf Bedarfsnotwendigkeiten zu reagieren.