KVen Hamburg und Schleswig-Holstein fordern faire Wettbewerbsbedingungen
Gemeinsame Pressemitteilung
09. Oktober 2008 – Die Kassenärztlichen Vereinigungen Hamburg und Schleswig-Holstein fordern faire Wettbewerbsbedingungen in der medizinischen Versorgung. Der ambulante Bereich dürfe nicht länger gegenüber dem stationären Sektor benachteiligt werden, bekräftigten die Mitglieder und Führungsgremien beider Körperschaften auf einer gemeinsamen Großveranstaltung gestern in Hamburg.
Eingeladen hatten die Vorsitzenden der Vertreter- und
Abgeordnetenversammlungen beider KVen, Dr. Michael Späth und Dr.
Jochen-Michael Schäfer. Neben den Vorständen der KVen und dem
Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas
Köhler, waren der Einladung auch die
Vorsitzenden der Berufsverbände und rund 200 KV-Mitglieder gefolgt. Die
Vertragsärzte und ihre Vorstände kritisieren u.a., dass die
Krankenhäuser mit staatlichen Geldern subventioniert werden, während
der ambulante Bereich Investitionen selbst erwirtschaften muss. Das sei
ein unhaltbarer Zustand.
„Wir stellen uns dem Wettbewerb im Gesundheitswesen. Wenn niedergelassene Ärzte und
Psychotherapeuten aber konkurrenzfähig bleiben sollen, muss die Politik
dafür sorgen, dass gleiche Bedingungen herrschen“, sagte Dr. Michael
Späth, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg. Die
Kassenärztlichen Vereinigungen wiesen darauf hin, dass eine Vielzahl
gesetzlicher
Maßnahmen in den vergangenen Jahren den stationären Bereich
ungerechtfertigt bevorteilt habe. Als Beispiel nannten sie die Gründung
Medizinischer Versorgungszentren durch Kliniken und die ambulanten
Versorgung im Krankenhaus nach Paragraf 116 b SGB V.
„Das Rückgrat der ambulanten medizinischen Versorgung sind die
Freiberufler“, betonte Dr. Jochen-Michael Schäfer, Vorsitzender der
Abgeordnetenversammlung der KVSH. „Sie müssen im Wettbewerb gestärkt
und nicht durch unfaire Rahmenbedingungen weiter geschwächt werden.“
Denn nur mit Hilfe der niedergelassenen Haus- und Fachärzte sei eine
flächendeckende und wohnortnahe Patientenversorgung auch in Zukunft
machbar. Medizinische Versorgungszentren können laut Schäfer höchstens
einen ergänzenden Beitrag zur Sicherstellung leisten. Beide
Körperschaften unterstützen ein neues Versorgungskonzept der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Das sieht vor, die
Versorgungsebenen – Hausarzt, Facharzt, Krankenhaus – neu zu gestalten
und für jede Ebene Wettbewerbsregeln einzuführen. Das Konzept könnte
nach Ansicht der KV Hamburg und der KVSH die unfairen
Wettbewerbsbedingungen beenden. Vorgestellt wurde das
Versorgungskonzept von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler. Er betonte,
die KBV werde mit dem Konzept die niedergelassene Ärzteschaft im
Wettbewerb weiter klar positionieren und die Rolle der Körperschaften
stärken.
Ansprechpartner für die Medien:
- Barbara Heidenreich – KV Hamburg
Leiterin der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (040) 22 802-534
- Marco Dethlefsen – KVSH
Pressesprecher
Tel.: (04551) 883-381