Kassenärztliche Vereinigungen Schleswig- Holstein und Hamburg bekräftigen Kooperation
Mit einer gemeinsamen Sitzu
Gemeinsam mit der Gesundheitssenatorin aus Hamburg, Cornelia Prüfer-Storcks, und der Gesundheitsministerin aus Schleswig-Holstein, Kristin Alheit, unterstrichen sie in Hamburg die Notwendigkeit, die Planung der ambulanten medizinischen Versorgung nicht an den Ländergrenzen enden zu lassen. „Die Menschen leben das Miteinander von Hamburg und Schleswig-Holstein schon viel mehr, als wir uns das "vorstellen“, sagte Ministerin Alheit, die vor ihrem Ministeramt als Bürgermeisterin von Pinneberg gearbeitet hatte.
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Köhler, erläuterte in einem Grundsatzreferat zur „Perspektive 2020“ die Situation der KVen im Norden. Danach werde die Bevölkerung in Hamburg und Schleswig-Holstein bis 2020 zwar leicht wachsen, dies gehe aber nahezu ausschließlich auf das Konto der Metropolregion Hamburg. „Die ländlichen Regionen verlieren Menschen, die Bevölkerung wird durchschnittlich älter.“ Der Überalterungseffekt betreffe vor allem die Küstenregionen.
Schleswig-Holstein und Hamburg kündigten an, bei der ärztlichen Bedarfsplanung eng zu kooperieren. Hamburg übernehme bereits enorme Versorgungsleistungen für Schleswig-Holstein, so Köhler: „Rund 22 Prozent aller Patienten kommen aus dem Umland - so etwas gibt es noch nicht einmal in Berlin.“ Frau Prüfer-Storcks kündigte an, auch dieses Thema in der neu zu schaffenden „Landeskonferenz Versorgung“ diskutieren zu lassen. „Dort soll nicht nur über Versorgung gesprochen werden, sondern auch über sektorenübergreifende Zusammenarbeit.“ Laut Hochrechnungen der KBV müssen in Schleswig-Holstein und in Hamburg in den nächsten fünf Jahren jeweils 1.000 ausscheidende Ärzte ersetzt werden. Köhler: „Auch Hamburg wird sich um Nachwuchskümmern müssen.“
Die Abgeordneten aus Schleswig-Holstein und Vertreter aus Hamburg unterstützten in einer Resolution die Absicht, die Bedarfsplanung gemeinsam anzugehen. Darüber hinaus forderten sie eine angemessene Erhöhung der Gelder, die für die ambulante Versorgung zur Verfügung stehen und eine Erweiterung der regionalen Verhandlungsmöglichkeiten für die KVen.
Die Vorsitzenden der KVen Schleswig-Holstein, Dr. Monika Schliffke, und Hamburg, Dieter Bollmann, kündigten an, die Kooperation beider Körperschaften weiter zu intensivieren. Bislang konzentriert sich die Zusammenarbeit auf die Qualitätssicherung, den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die ärztliche Zulassung und die Abstimmungpolitischer Themen auf Bundesebene. Auch unterstützt Hamburg die KVSH-Kampagne „Land.Arzt.Leben!“, mit der Ärzte für eine Tätigkeit im ländlichen Schleswig-Holstein interessiert werden sollen. Schliffke und Bollmann erklärten, beide Körperschaften arbeiteten bereits daran, weitere Kooperations-Felder zu erschließen. Ministerin Alheit und Senatorin Prüfer-Storcks begrüßten diese Zusammenarbeit „ausdrücklich“- mit einer Einschränkung: „Ob das so weit gehen muss, zu fusionieren - da bin ich skeptisch“, meinte Frau Prüfer-Storcks. Das Thema stand aber auch nicht auf der Tagesordnung.
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