Honorarstreit erreicht regionale Ebene
KBV und GKV-Spitzenverband haben sich gestern auf Eckpunkte verständigt, um den Honorarstreit doch noch einer Lösung zuzuführen. Für die Vertragsärzte und -psychotherapeuten soll es in 2013 bundesweit rund 1,27 Mrd. Euro mehr Honorar geben. Es bleibt aber bei der völlig unzureichenden Anhebung der Preise für ärztliche Leistungen um 0,9 Prozent, die nur einen Bruchteil der seit 2008 um mehr als 11 Prozent gestiegenen Kosten abdeckt.
Die jetzt festgelegten Eckpunkte sollen bis zum 22. Oktober 2012 von KBV und GKV-Spitzenverband konkretisiert werden. „Was auf Bundesebene verhandelt wurde, sind lediglich Empfehlungen“, sagte Dr. Michael Späth, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg. „Es wird jetzt darauf ankommen, mit den Hamburger Krankenkassen die für die Versorgung der Versicherten notwendigen Regelungen für das Jahr 2013 zu treffen. Dazu hat der Gesetzgeber eine Frist bis zum 31.Oktober gesetzt.“ Zentrale Probleme der Vertragsärzte und –psychotherapeuten wie die steigende Morbidität und die damit wachsende Arbeitsbelastung müssen dabei ebenso gelöst werden wie ein Ausgleich für die steigenden Betriebskosten. Die Situation für die Hamburger niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten bleibt also bis dahin ungewiss.
Deshalb zeigt sich die Hamburger KV-Führung weiterhin kämpferisch. „Ohne ein klares Bekenntnis der Hamburger Krankenkassen zur Finanzierung der steigenden Anforderungen an die ambulante Versorgung in Hamburg werden Leistungen eingeschränkt werden müssen“, so Dieter Bollmann, Vorstandsvorsitzender der KVH.
Die Hamburger Ärzte und Psychotherapeuten werden die regionalen Verhandlungen aufmerksam verfolgen. Am 7. November 2012 um 11:00 Uhr wird im CCH die Vollversammlung aller Hamburger KV-Mitglieder über das Ergebnis entscheiden.