Hamburgs Patienten vertrauen ihren Ärzten
Als hervorragend wird auch die Erreichbarkeit der Ärzte eingeschätzt. Knapp die Hälfte der Befragten waren weniger als zehn Minuten zur zuletzt besuchten Arztpraxis unterwegs, weitere 27 Prozent brauchten weniger als 20 Minuten. Dabei ist zu beachten, dass die Patienten einer Studie der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) zufolge oftmals nicht die nächstgelegene Praxis, sondern eine weiter entfernte Wunschpraxis aufsuchen. Die nächstgelegene Hausarztpraxis beispielsweise ist im Schnitt nur 430 Meter vom Wohnort des Patienten entfernt.
Der Vorstandsvorsitzende der KVH, Walter Plassmann, fordert angesichts dieser Zahlen eine Versachlichung der Diskussion um die Erreichbarkeit von Arztpraxen: „Der Patient entscheidet sich sehr bewusst für eine bestimmte Praxis; deshalb müssen Praxen vor allem gut erreichbar sein.“ Exakt so lägen auch die Standorte der Praxen. Es gehe also an den Patientenwünschen vorbei, eine völlig gleichmäßige Verteilung zu fordern.
Auch insgesamt bewerten die Befragten in Hamburg die Versorgungslage positiv. Auf die Frage „Hat es Ihnen bei Ihrem letzten Arztbesuch zu lange gedauert, bis Sie einen Termin bekommen haben?“ antworten 80 Prozent der Befragten mit „Nein“. Über 75 Prozent sagen, es gebe genügend Hausärzte in Hamburg, rund 73 Prozent halten auch die fachärztliche Versorgung für ausreichend – dramatisch mehr als im Bundesdurchschnitt (51 Prozent).
„Diese Zahlen bestätigen unsere Einschätzung, dass die ambulante ärztliche Versorgung in Hamburg auf einem in jeder Hinsicht hohen Niveau stattfindet“, so lautet das Resümee von Plassmann, „es ist schön, dass die Patienten dies anerkennen.“
Die Versichertenbefragung wird regelmäßig im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführt. Für die aktuelle Untersuchung befragte die Forschungsgruppe Wahlen im Mai und Juni 2017 telefonisch insgesamt 6.105 zufällig ausgewählte Bürger, darunter 257 in Hamburg.