„Atriomed“: Noch immer nicht willkommen!
Hamburg, den 1.10.2008 - Da
Plassmann erinnert daran, dass einige der Zulassungen, die in dem MVZ
aufgegangen sind, unter kritikwürdigen Umständen aus weniger gut
versorgten Bezirken Hamburgs abgezogen wurden: „Wir mussten dann mit
Mühe und Geldern der Hamburger Ärzteschaft die entstandene Lücke
schließen.“
Darüber hinaus hat sich das MVZ mit der Kampnagelfabrik ein Umfeld
ausgesucht, das ärztlich hervorragend versorgt ist. Plassmann: „Dieser
gezielte Verdrängungswettbewerb zu Lasten einer etablierten und
bewährten Struktur hat mit Verbesserung der Versorgung nichts zu tun.“
Daran änderten auch die angepriesenen Marketing-Mätzchen nichts.
Der KV-Vize kritisierte insbesondere, dass diese Ziele mit Geldern
einer gesetzlichen Krankenversicherung finanziert werden: „Es ist das
erste Mal, dass sich eine Krankenkasse mit finanziellen Mitteln der
Beitragszahler aktiv in den innerärztlichen Wettbewerb einmischt.“
Selbst wenn dies rechtlich zulässig sein sollte, sei dies unter
ethischen Aspekten überhaupt nicht zu rechtfertigen: „Rücksichtloses
Verhalten hat an anderer Stelle unseres Wirtschaftssystems schon genug
Schaden angerichtet – aus dem Gesundheitswesen sollten wir es fern
halten.“