AOK und KV Hamburg verbessern Betreuung Mehrfacherkrankter
Arzneimittelbaustein des Hausarztvertrages aktiviert
Die AOK Rheinland/Hamburg und die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg verbessern die Betreuung von Patienten, die an mehreren Krankheiten leiden („multimorbide Patienten“).
Ein nun aktivierter Baustein im Rahmen des Hausarztvertrages zwischen AOK und KVH bietet Patienten, die eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen müssen, die Möglichkeit, ihre Medikamentenliste von ihrem Hausarzt intensiv durchforsten zu lassen. Dadurch sollen sowohl unerwünschte Nebenwirkungen abgestellt als auch gegebenenfalls die Medikamentenliste
entschlackt werden.
Patienten, die diese Überprüfung durchführen lassen wollen, müssen am Hausarztvertrag der AOK teilnehmen. Die Krankenkasse meldet die Patienten dann dem betreuenden Hausarzt, der nach Einholung der Einverständniserklärung sämtliche für den Patienten verordnete Präparate – auch solche, die andere Ärzte verordnet hatten – aufgelistet erhält. Der Patient fügt dieser Liste gegebenenfalls noch selbst gekaufte Präparate zu. Der Hausarzt klärt nun mit den übrigen betreuenden Ärzten die Medikamentenliste ab und durchforstet schließlich die Liste mit dem Ziel, dass der Patient besser aufeinander abgestimmte und möglicherweise auch weniger Arzneimittel einnehmen kann.
„Mit diesem Modul beziehen wir den Patienten stärker in die Behandlung seiner Krankheiten ein“, erklärte Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, zu den Intentionen, das Arzneimittel-Modul zu aktivieren. „Wir wissen aus unserer Kundenbetreuung, dass multimorbide Patienten häufig aus den unterschiedlichsten Behandlungsanlässen heraus Medikamente verschrieben bekommen.“ Häufig hinterfragten sie die Verordnungen gar nicht, sondern nähmen immer mehr Präparate – was fatale Folgen haben könne. Der nun in Hamburg in Kraft gesetzte Arzneimittelcheck ist der Erste seiner Art in Deutschland.
Auch Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorsitzender der KV-Vertreterversammlung, begrüßte die erweiterten Möglichkeiten der Patientenbetreuung: „Gerade in einer Großstadt wie Hamburg gehen die Patienten häufig zu mehreren Ärzten und dies leider auch nicht immer abgestimmt mit uns Hausärzten“, so Hofmeister, „von den bei diesen Anlässen verordneten Medikamenten erfahren wir eher durch Zufall.“ Hinzu komme, dass frei verkäufliche Präparate immer aggressiver vermarktet würden: „Die Patienten nehmen diese Mittel in der Hoffnung auf Besserung ihrer Probleme und wissen gar nicht, dass sie damit Wechselwirkungen ausgesetzt sind, die ihnen schaden können.“ Hofmeister sieht in dem Arzneimittel-Check eine typische Leistung eines „Großstadt-Hausarztes“: „Wir haben sehr viel mehr Koordinierungsfunktion als unsere Kollegen auf dem Land, insofern ist es sehr zu begrüßen, dass wir diese Koordinierungsaufgaben nun auch endlich honoriert erhalten.“
Der AOK-Hausarztvertrag ist der größte Hausarztvertrag in Hamburg. Er wurde vereinbart mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg;
ihm ist mittlerweile jeder zweite Hausarzt in der Hansestadt beigetreten, annähernd 21.000 Patienten haben sich eingeschrieben. Neben
dem AOK-Vertrag hat die KV Hausarztverträge mit der Knappschaft und BIGPREVENT abgeschlossen; weitere Hausarztverträge existieren in Hamburg nicht.
entschlackt werden.
Patienten, die diese Überprüfung durchführen lassen wollen, müssen am Hausarztvertrag der AOK teilnehmen. Die Krankenkasse meldet die Patienten dann dem betreuenden Hausarzt, der nach Einholung der Einverständniserklärung sämtliche für den Patienten verordnete Präparate – auch solche, die andere Ärzte verordnet hatten – aufgelistet erhält. Der Patient fügt dieser Liste gegebenenfalls noch selbst gekaufte Präparate zu. Der Hausarzt klärt nun mit den übrigen betreuenden Ärzten die Medikamentenliste ab und durchforstet schließlich die Liste mit dem Ziel, dass der Patient besser aufeinander abgestimmte und möglicherweise auch weniger Arzneimittel einnehmen kann.
„Mit diesem Modul beziehen wir den Patienten stärker in die Behandlung seiner Krankheiten ein“, erklärte Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, zu den Intentionen, das Arzneimittel-Modul zu aktivieren. „Wir wissen aus unserer Kundenbetreuung, dass multimorbide Patienten häufig aus den unterschiedlichsten Behandlungsanlässen heraus Medikamente verschrieben bekommen.“ Häufig hinterfragten sie die Verordnungen gar nicht, sondern nähmen immer mehr Präparate – was fatale Folgen haben könne. Der nun in Hamburg in Kraft gesetzte Arzneimittelcheck ist der Erste seiner Art in Deutschland.
Auch Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorsitzender der KV-Vertreterversammlung, begrüßte die erweiterten Möglichkeiten der Patientenbetreuung: „Gerade in einer Großstadt wie Hamburg gehen die Patienten häufig zu mehreren Ärzten und dies leider auch nicht immer abgestimmt mit uns Hausärzten“, so Hofmeister, „von den bei diesen Anlässen verordneten Medikamenten erfahren wir eher durch Zufall.“ Hinzu komme, dass frei verkäufliche Präparate immer aggressiver vermarktet würden: „Die Patienten nehmen diese Mittel in der Hoffnung auf Besserung ihrer Probleme und wissen gar nicht, dass sie damit Wechselwirkungen ausgesetzt sind, die ihnen schaden können.“ Hofmeister sieht in dem Arzneimittel-Check eine typische Leistung eines „Großstadt-Hausarztes“: „Wir haben sehr viel mehr Koordinierungsfunktion als unsere Kollegen auf dem Land, insofern ist es sehr zu begrüßen, dass wir diese Koordinierungsaufgaben nun auch endlich honoriert erhalten.“
Der AOK-Hausarztvertrag ist der größte Hausarztvertrag in Hamburg. Er wurde vereinbart mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg;
ihm ist mittlerweile jeder zweite Hausarzt in der Hansestadt beigetreten, annähernd 21.000 Patienten haben sich eingeschrieben. Neben
dem AOK-Vertrag hat die KV Hausarztverträge mit der Knappschaft und BIGPREVENT abgeschlossen; weitere Hausarztverträge existieren in Hamburg nicht.